der Eikapsel befanden, befruchteten, indem sie ihnen eine kleine Spermamenge beibrachten, die nun
bis zur Bildung der Ovarien in der Geschlechtsgegend, d. h. in der Leibeshöhle zwischen Magen und Darm,
liegen blieb. Sobald dann die Ovarien sichtbar werden, soll jede der Oogonien bereits je ein Spermatozoon
enthalten. Ganz merkwürdig ist das weitere Verhalten dieser Spermakerne, indem sie sich bei
den weiteren 40—50 Oogonienteilungen immer zugleich mit dem weiblichen Kern, und zwar ami-
totisch wie jener, teilen sollen.
Über die näheren Einzelheiten dieser Erscheinung und das fernere Schicksal der Oogonien
berichtet S h e a r e r folgendes (S. 158): „These (gemeint sind die Ovarien) only appear at a much
later date, when the female has grown considerably in size. They are seen then as a few small refractive
cells in the living state, and as small nuclei surrounded with hardly any cytoplasm in the stained
condition, beneath the gut and amongst the mass of sperm. Shortly after they appear it is seen
that each one is joined by a spermatozoon, the head of which has become embedded or attached
to its nuclear wall, so that ultimately the nucleus of.each primitive ovum is seen to be composed
of one part derived from the spermatozoon, and the other part the female portion. These two elements
of the nucleus never fuse, but retain their individuality throughout all the öogonial divisions. The
double nucleus divides amitotically, each half separately. In the majority of the divisions the male
and female portions of the nucleus divide equally, so that a similar quantity of nuclear material,
both male and female, gets into each daughter cell. There are probably about forty to fifty oogonial
divisions in all. In these the male and female portions of the nucleus divide and move apart simultaneously,
the male portion usually dividing first. Now and again, however, the female half of the
nucleus seems to divide before the male portion, so that the male portion gets left behind and is shut
off entirely in one of the daughter cells. Therefore of the two resulting cells of this division, one
has the whole of the male part of the original nucleus and its share of the female portion, while the
other has only half the female and no male substance. This appears to be the sex determining factor;
for of these two daughter cells, the one that has received the whole of the male element, plus the
female element, becomes the female, while that which has received the female portion alone becomes
the male. Both these kinds of eggs, once the sex determining division has taken place, grow rapidly.
They seem to accomplish this through the power of absorbing and building up into themselves all
the other immature egg cells with which they happen to come in contact, and in which the divisions
of the two portions of the male and female substance has been equal. The outcome of this process
is that the male egg is not fertilized, while the female egg is. It is, however, impossible to speak
in the strict sense of the word of the male egg as unfertilized, as it has been directly under the influence
of the sperm in all the early öogonial divisions previous to the sex determining one. For all the primitive
germ cells are joined in the first place by a spermatozoon, irrespective of the fact that only some
of these will give rise to ova later, and that the majority will be only nurse cells. It is only in
the late stages, shortly before the female egg is laid, that the two portions of the nucleus, the male
and female actually fuse beyond recognition. As the two kinds of eggs, male and female, are not found
in a simple ratio, but in the proportion of three or two, to one male, it is probable that some other
division takes place in the case of the female egg. I have, been unable to decide this point so far,
from my sections.“
Demnach würde also das Verhalten von Dinophilus in bezug auf frühzeitige Besamung der
weiblichen Geschlechtszellen die bisher bekannten Fälle von Saccocirrus und Otomesostoma bei weitem
übertreffen, denn bei den letzteren Würmern werden erst die aus den Teilungen der Oogonien hervor-
gehenden Oocyten besamt, bei der von B t e a r e r untersuchten Dinophäusaxt dagegen schon die
jüngsten Oogonien. Und während bei den beiden genannten Gattungen die Spermakeme während
der Reifungsteilungen ziemlich unverändert im Eiplasma liegen bleiben, nehmen die von Dinophüus
gyrocHiaius an den Teilungen der Oogonien lebhaften Anteil.
Schließlich möchte ich noch auf zwei Autoren hinweisen, die zwar keine näheren histologischen
Einzelheiten vor allem nicht der weiblichen Keimstöcke von Saccocirrus bringen, die aber die Morpho.
Iogie dieser Wurmgattung näher beschrieben haben, und auf deren .Arbeiten wir im folgenden hier
und da einzugehen haben werden. Es handelt sieh da einmal um die schon ein Jahrzehnt zurückliegende
Abhandlung von G o o d r i c h über die Morphologie des Saccocirrus pa/piUocercus aus dem Jahre
1901, und um die Mitteilungen, welche S a 1 e n s k y (1907) im II. Teil seiner „morphogenetischen
Studien an Würmern“ über einzelne Organe derselben Spezies aus der Bucht von Sebastopol macht.
Während dieser Forscher jedem anderen Organ von Saccocirrus einen besonderen Abschnitt widmet,
ist er leider nicht dazu gekommen, die Geschlechtsorgane dieses Wurmes zu untersuchen, weshalb
er über diese uns hier gerade am meisten interessierenden Gebilde keine näheren Angaben machen kann.
Programm.
Die in der vorliegenden Arbeit mitgeteilten Ergebnisse sind die Früchte von Studien, die jeh
bereits seit meiner ersten Veröffentlichung (1906) an den Geschlechtszellen von Saccocirrus, und zwar
sowohl von S. papillocercus als auch von S. major getrieben habe. Es lag mir zunächst daran, die
Besamung der Oocyten genauer festzustellen und ihr späteres Schicksal, die Reifung und Befruchtung
näher keimen zu lernen, wozu vor allem die Tatsache verlockte, daß infolge der eigenartigen inneren
Befruchtung dieser Würmer alle Stadien der Eibildung von den Oogonien bis zu der mit dem ersten
Furehungskem versehenen reifen Eizelle nebeneinander in ein und demselben weiblichen Tiere gelegen
sein können, so daß man als Untersuchungsmaterial lediglich weiblicher Würmer bedarf, deren Recepta.
cula mit Sperma gefüllt sind. Die Untersuchungen über die Eireifung erwiesen sich jedoch, namentlich
in bezug auf die Chromatinverhältnisse, als zu schwierig, wenn nicht gleichzeitig ebensolche an den
reifenden männlichen Geschlechtsprodukten eiühergingen. So wurde denn auch die Bildung und
Reifung der Spermatocyten und daran anschließend die Entstehung der fertigen Spermatozoen
aus den Spermatiden mit in den Kreis der Betrachtung gezogen. Namentlich die Reifungserscheinungen
der Spermatocyten trugen viel zum Verständnis der gleichen Vorgänge an den Oocyten bei. Auch der
Dotterbildung wurde ein besonderes Augenmerk zugerichtet, da die bei derselben auftretenden
Erscheinungen, wie bereits angedeutet wurde, für V a n Ga v e r u nd S t e p h a n die erste
Veranlassung wurden, eine Polyspermie bei Saccocirrus anzunehmen. Die Tatsache, daß bei Saccocirrus
eine Kopulation stattfinden muß, wenn eine solche auch noch nicht beobachtet worden ist,
führte dann weiter dazu, auch den Bau der Geschlechtsorgane und der Geschlechtsausführgänge
mit ihren Anhängen näher zu beschreiben.
Über das Verhältnis der vorliegenden Arbeit zu meiner früheren Mitteilung von 1906 brauche
ich nur zu bemerken, daß ich auch jetzt nach einem bedeutend eingehenderen Studium der fraglichen