Exemplaren nicht nachweisbar, aber von Meyer bestätigt), sowie eines Kanals, der die orale Partie
der Trompe durchzieht,|g- ein Verhalten, das an Octopus macropus erinnert. In M. E.s Darstellung
ist der projektile Schlauch mit dem Spermaschlauch durch einen schmäleren Strang in direktem
Zusammenhang.
Meyer beschreibt die Spermatophore von Eledone moschata ziemlich genau, doch unter falscher
Etikette.1) Die Abgrenzung von projektilem Schlauch und Spermaschlauch kommt nach ihm dadurch
zustande, daß der Schlauch zwischen beiden Abschnitten einigemale um sich selbst gedreht und so
zu einem kurzen Faden zusammengeschnürt ist. Dies bestätigt die Darstellung von Milne Edwards.
Im Innern der Trompe stellt Meyer, wie Milne Edwards, das Vorhandensein einer Spirale fest,
von der ich bei meinen Exemplaren nichts bemerkt habe. Da dieses Spiralband sich ziemlich variabel
zeigte, so liegt es nahe, es als den instabilen Rest einer ehemaligen spiraligen Aufwindung der Trompe
wie bei Octopus zu betrachten. Bei Octopus vulgaris stellte ich fest, daß die Wände der spiralig
gewundenen Trompe streckenweise aufgelöst werden. Siehe Fig. 2 (42).
Der Endfaden war an den Meyer vorliegenden Exemplaren gut erhalten und läuft nach seiner
Darstellung vom Gehäuseende zunächst ein Stück nach rückwärts am Gehäuse entlang, knickt dann
nach vorn um und schlägt sich durch einen zweiten Knick wieder nach rückwärts.
Eledone aldrovandi. Taf. XXI, Fig. 8—10. Nach Präparat, Dezember 1911.
Gehäuse sehr langgestreckt, wenig eingeschnürt, nach vorn zu sehr allmählich verjüngt. Länge
25 26 mm (zwei Exemplare gemessen). Der den Spermaschlauch enthaltende Abschnitt des
Gehäuses mehr walzenförmig (vergl. Octopoden) und von gleichmäßiger Dicke.
Im ganzen Habitus von der Spermatophore von Eledone moschata auffällig verschieden und
am ersten noch mit der von Scaeurgus unicirrus und Octopus macropus zu vergleichen. Spermaschlauch
dunn, eng spiralig aufgewunden, nach dem oralen Ende zu taub und wurstartig, in kleine
ovale Abschnitte eingeteilt, aber immer noch aufgerollt. Diese Schnüre setzen sich in das Innere der
„Flasche“ fort.
Projektiler Schlauch deutlich in Abschnitte gegliedert. Auf den Spermaschlauch folgt zunächst
ein länglicher, nach aboralwärts konisch zugespitzter Abschnitt, an der Innenwand mit dornen- oder
stachelartigen Skulpturen besetzt, die in spiraligen Bändern, offenbar in Fortsetzung der Windungen
des Spermaschlauches, entlang laufen. Die Skulpturen werden gegen das zugespitzte aborale Ende
immer kleiner und kleiner und scheinen in der Tat in die Windungen des Spermaschlauches überzugehen.
Nach oralwärts geht der beschriebene Abschnitt, den ich dem cylindrischen Abschnitt der
Flasche bei ändern Arten parallel setzen möchte — die Homologien sind wiederum etwas zweifelhaft —
in einen etwa doppelt so langen, walzenförmigen,, an beiden Enden aufgetriebenen Körper über, der
ebenfalls an seiner Innenwand mit spiralig an ihr entlanglaufenden, nach innen ragenden Dornen-
skulpturen besetzt ist. Dieser Abschnitt könnte dem konischen Abschnitt der Flasche bei den Deca-
poden entsprechen, wäre aber dann bei aldrovandi in ganz ungewöhnlicher Weise entwickelt. Nach
oralwärts zu ist er abgerundet und geht dann, indem er sich plötzlich verjüngt, über in einen schmalen
Halsabschnitt, der den Übergang zu dem ebenfalls abgerundeten hinteren Ende der Trompe bildet.
Trompe. Länger als beide beschriebene Abschnitte zusammengenommen, fein quergeringelfc.
nach oralwärts zu nur fein quergestreift; läuft nach vorn spitz konisch aus. Äußere Membran entq
W. Th. Meyer, Die Spermatophore von Polypus (Octopus) vulgaris. Zool. Anzeiger 1911, p. 404 405.
springt an dem als cylindrischer Abschnitt der Flasche aufgefaßten, aboralwärts zugespitzten Körper,
an dessen mittlerer Seitenwand von da an bis gegen die Spitze der Spermatophore der Gehäusewand
an, von dem inneren Schlauch durch eine trübe Gallerte getrennt. . Etwas unterhalb der Spitze hört
diese auf, und die Äußere Membran vereinigt sich mit der Außenschicht des Innenschlauchs.
Innenschlauch ohne deutliche Innere (granulierte) Membran, zeigt, ähnlich wie bei Octopus
macropus, nur eine breite Lage gestrichelter Substanz; in der Gegend des halsartigen Beginns der
Trompe, wo diese mit dem „konischen Abschnitt“ zusammenhängt, läßt sich die innere „Mittlere
Membran“ deutlich als durchsichtige Schicht erkennen und deutet Homologien mit Illex und Loligo an.
Endfaden von beträchtlicher Länge; lauft am Gehäuse entlang.
Die untersuchten Exemplare stammten alle von einem Tier und waren schon in frischem
Zustande mehr oder weniger beschädigt; insbesondere war bei allen das Gehäuse geplatzt und der
Spermaschlauch zum größten Teil auf gerollt und hervorgedrungen.
Die Spermatophore von Eledone Aldrovandi ist bereits 1839 von Philippi beschrieben worden.1)
Die Art ist im Text als Octopus aldrovandi Delle Ch. bezeichnet. Ph. bildet eine unverletzte und
mehrere pathologisch explodierte Spermatophoren ab. An einer der letzteren beschreibt er näher
den nach Zerreißen der Gehäusewand hervorgedrungenen (nicht umgestülpten) projektüen Schlauch
als einen merkwürdigen walzenförmigen Körper, der nach Ph.s Worten „einen Rüssel, einen kugelförmigen
Kopf, einen Leib und einen Schwanz unterscheiden Heß“. Die weitere Beschreibung ist
durchaus korrekt, insbesondere hat Ph. die Ausstattung des Gebildes mit Reihen von Widerhaken
gut beobachtet. Eine Unklarheit findet sich nur darin, daß aus Ph.s Beschreibung nicht hervorgeht,
ob die Haken nach innen oder nach außen gerichtet waren. Offenbar war bei einem Exemplar, welches
Ph. aber nicht abbildet, der Schlauch in normaler Weise umgestülpt; der sonderbare Körper also
undurchsichtig, mit Sperma gefüllt, und die Haken nach außen gerichtet. Insofern rechtfertigt sich
Ph.s Vermutung, daß diese Haken bei der Übertragung der Spermatophore auf das Weibchen eine
Rolle spielen können.
Die abgebildeten Exemplare sind dagegen sicher nicht im umgestülpten Zustande, sind auch
nach Ph.s eigener Angabe durchsichtig, so daß bei verschiedener Einstellung die Haken beider gegen-
überhegenden Wände betrachtet werden können, wie ich dies auch bei meinen (nichtumgestülpten)
Exemplaren beobachten konnte; die Darstellung des Gebildes mit nach außen gerichteten Haken
auf Ph.s Tafel scheint mir daher nicht zutreffend zu sein. Erst bei der Umstülpung des projektilen
Schlauchs und Eindringen der Spermamasse in denselben, werden die Haken nach außen gekehrt
und können als Widerhaken wirken.
Den Spermaschlauch beschreibt Ph. als milchweißen, unregelmäßig und nicht spiraHg
gewundenen Faden oder Schlauch. Indessen mag die spirahge Auf windung in manchen Fällen deutlicher
sein. Gehäuse und Spermaschlauch waren kei keinem der mir vorhegenden Exemplare unverletzt
erhalten.
Octopus macropus. Taf. XXI, Fig. 13—15. Fig. 13 nach Präparat 1911. 14 und 15 nach
frischem Objekt, Neapel 1906.
Länge 46 mm (zwei Exemplare gemessen).
Gehäuse sehr gestreckt, in der Mitte etwas verdünnt, in der vorderen Hälfte wieder etwas
dicker und etwa halb so dick wie in der aboralen Hälfte. Vorderende zungenförmig abgerundet.
') Philippi, Notiz die sogenannten Samenmaschinen des Octopus betreffend. Müllers Archiv, 1839.