Die entsprechenden Nephridien der Weibchen unterscheiden sich von den eben beschriebenen
der Männchen nur dadurch, - daß bei ihnen in dem geknäuelten Teil des Kanals die erste U-förmige
Schlinge fehlt (Textfig. 4 ) ; sonst ist ihr Bau und ihre Lage die gleiche wie bei jenen (Fig. 18—20, Taf.
XXVI). Vor allem ist wichtig,
daß hier die äußere Mündung
nun sicher nicht, wie Goodr
i c h es für Sacc. papülocercus
angibt, ähnlich der Oviduktmündung
weiter ventral liegt.
Ein Schnitt wie Fig. 20 zeigt
deutlich die äußere Mündung
auf der gleichen Höhe wie bei
den Nephridien der Männchen.
Der Durchmesser des
Lumens dieser Nephridien beträgt
bei beiden Geschlechtern
ca. 8—10 i*.
*
Ob vor der Mündung
der Exkretionskanäle beider
Geschlechter und beider Arten
s e r ie " 'üie"'schlingpn * des Kanals” "llegeii~in Wirklichkeit n ich t in einer Ebene. irgendwo, wie man es vielleicht
vermuten könnte; eine blasenförmige
Erweiterung vorhanden ist, ließ sich an dem konservierten Material nicht feststellen. Es
ist auch bisher von dergleichen nichts bekannt geworden.
Das Verhältnis der Geschlechtsausführgänge zu den Exkretionsorganen.
Nachdem wir nun die Geschlechtsausführgänge und die Exkretionsorgane der Saccocirriden
kennen gelernt haben, drängt sich sofort die Frage auf, in welchem Verhältnis stehen jene zu diesen,
d. h. sind sie hervorgegangen aus ehemaligen Exkretionsorganen, oder sind sie Gebilde sui generis.
Goodr i c h, der uns ja als einer der besten Kenner dieser Organe bei niederen Tieren erst
die Verschiedenartigkeit derselben deutlich gemacht hat, indem er echte Nephridien mit Nephrostomen,
Nephromixien, entstanden aus Nephridialkanälen und Cölomostomen, und Gonodukte (Cölomostome)
unterscheidet, hat sich auch mit den fraglichen Organen von Saccocvrrus befaßt.
Allerdings waren ihm nur die vorhin beschriebenen Nephridien von Saccocirrus papilloc&rcus
bekannt, nicht diejenigen von Sacc. ma/jor. Über seine Auflassung der Geschlechtsausführgänge
gibt die aus seiner Arbeit (1900, Taf. 28, Fig. 14) entnommene Textfigur 5 im Zusammenhang mit
folgendem Zitat Auskunft:
,,It will be seen that the general relations of the genital organs is really much the same in
both sexes; that the sperm-sac can be compared to the spermatheca; and that if an invagination
similar to that which has given rise to the penis took place in the female at the mouth of the spermatheca,
a condition would be brought about almost identical with that which obtains in the male.
Whether the sacs themselves are formed from invaginations of the skin can only be decided by a
study of this development; on the whole, it seems probable that this is the case.
As to the morphological value of the excretory organ, whether it be a true nephridium with
a nephridiostome, or a nephromixium formed of a eoelomostome grafted on to a nephridium, only
a knowledge of development can here again help us to decide. The structure of the male organ
especially seems to lend itself
readily to the latter interpretation.
The main part of
the canal appears to be undoubtedly
of nephridial nature,
comparable to the very
similar nephridia of the Poly-
gordiidae. On the other hand,
the funnel has very much
the appearance of being derived
from the coelomic epithelium
(figs. 9 and 12).“
Nach den vorliegenden
Befunden nun scheint die
Frage noch etwas komplizierter
zu sein. Die Textfiguren
6 und 7 geben im
Schema die sämtlichen bei
S accocirrus vorkommenden
Formen von derartigen Kanälen
wieder.
Betrachten wir zunächst
die Verhältnisse bei
Fig. 5.
Schema der Geschlechtsausführgänge von Sacc. papülocercus nach Goodrich 1911
Sacc. papülocercus, auf die
Taf. X X V III, Fig. 14.
sich ja G o o d r i c h allein
stützen konnte, so finden wir, wenn wir einstweilen von dem sich zum Receptaculum erweiternden
Kanal absehen, höchst einfache Exkretionsorgane, die zwar den Nephridien von Polygordius zum
Beispiel sehr ähnlich sind, die aber in ihren horizontal nach hinten ziehenden Abschnitten, die man
wohl als Hauptabschnitte bezeichnen kann, so eng mit dem Hautmuskelschlauch verbunden sind,
daß man sie kaum als im Cölom liegende Organe auflassen würde, wenn man nicht, wie z. B. bei
Polygordius, solche sonst ähnlich gelagerte Organe deutlich durch die Lateralkammern der Leibeshöhle
ziehen sähe. Es soll hiermit keineswegs irgend ein wesentlicher Unterschied zwischen den Exkretionsorganen
von Saccocirrus und denen anderer An n e l i d e n aufgestellt werden. Aber immerhin
ist dieser enge Konnex zwischen Hautmuskelschlauch und den in Frage stehenden Kanälen ein ziemlich
vereinzelt dastehender.
Bei Saco, major ist durch die Schlingenbildung der Kanäle, die überall, mit Ausnahme der