31. Polycolpa forskali Haeckel.
Zwei junge Peganthiden wurden von C h i e r c h i a konserviert, die trotz der geringen Größe
schon erheblich mehr Tentakeln haben als der Gattung Polyxenia zukommen sollen und daher zu
Polycolpa gerechnet werden müssen:
18. II. 1883 zwischen Caldera und Autofagasta, Schirmbreite 15 mm, 21 Tentakeln.
7. VIII. 1884 „ Sandwichinseln u. Carolinen „ 5 „ 21 „
Gonaden sind bei beiden Medusen nicht vorhanden.
Nach dem Material der deutschen Tiefseeexpedition mußte ich annehmen, daß 24 die geringste
Tentakelzahl für P. forskali wäre, da die jüngsten Exemplare von 10, 11, 12 und 13 mm im Durchmesser
bereits 24 Tentakeln hatten. Die vorhegenden Exemplare stehen daher der Tentakelzahl
nach in der Mitte zwischen Polyxenia und Polycolpa; da es sich aber um noch wenig entwickelte
Tiere handelt, so müssen diese zu der Form mit höherer Tentakelzahl also zu Polycolpa gezählt werden
und da ferner auf der Umbrella weder Nesselwarzen noch Radiärfurchen Vorkommen, die P. magnifica
auszeichnen, so dürften dieselben zu P. forskali gehören.
Ohne Zweifel ist die größere Meduse, von der Westküste Südmerikas stammend, mit Pegantha
smaragdina Bigelow identisch, welche dieser Autor zwar mit P. magnifica aber nicht mit P. forskali
vergleicht. Da sich keine unterscheidenden Merkmale finden lassen, muß ich P. smaragdina als
synonym mit P. forskali betrachten. Als weiteres Synonym schließt sich Pegantha dara Bigelow an,
die im Golfstrom bei Woodshole gefunden wurde und welche bereits A. G. M a y e r für identisch
mit P. smaragdina erklärt hat.
32. Cunoctona juv.
Zwei junge Exemplare nur wurden von Cunoctona erbeutet, da die erwachsenen Medusen
der Tiefsee angehören, deren reiche Fauna die Expedition nicht mehr erforschen konnte, obwohl
sie darauf aufmerksam geworden war.
X. 1884 bei Amoy 1 Exemplar von 4 mm Durchmesser, mit 8 Tentakeln.
XI. 1884 „ Hongkong 1 „ „ 5 „ „ » 8
Die mangelhafte Erhaltung und geringe Größe ließen weitere Einzelheiten nicht erkennen.
33. Solmundella bitentaculata Quoy und Gaimard.
Entsprechend ihrer Häufigkeit und weiten Verbreitung ist Solmunddla bitentaculata auch zahlreich
in der Sammlung des „Vet tor Pisan i“, nämlich durch etwa 90 Exemplare, vertreten. Sie liegt
vor von Gibraltar, 12. V. 1882, von der Ostküste Südamerikas, südlich von Rio de Janeiro, 16. IX. 1882,
von Autofagasta an der Westküste Südamerikas, 19. II. 1883, von Callao, 19.111.1883, und 21. V. 1884,
von Panama, 13. III. 1884, von den Galopagos, 19. IV. 1884 und von Hongkong 18. X. 1884 und
XI. 1884. Die am besten erhaltenen, bei Hongkong gesammelten Exemplare sind 5,5 mm im Durchmesser
groß. Das größte Stück hat anscheinend 12 mm Breite, doch ist nur die Gallerte des Schirms so
stark entwickelt und der Schirmrand ist nicht erhalten. Es scheint demnach stark gequollen zu
sein, als ob es beim Fang bereits tot gewesen wäre, worauf noch hindeutet, daß die Tentakel an
der Wurzel ausgefault sind. Alle übrigen Exemplare sind klein, meist nicht gut erhalten und
bieten daher nichts Neues.
34. Solmaris flavescens Kölliker.
An zwei weit voneinander getrennten Fundorten, bei Gibraltar am 12. V. 1882 und bei Hongkong
im November 1884 fanden sich 3 Narkomedusen, die wegen des Fehlens von Kanälen, wie sie
die Aeginiden und Peganthiden besitzen, nur zu den Solmariden gerechnet werden können.
Die beiden Exemplare von Gibraltar haben eine Schirmbreite von 16 und 19 mm und je 16 Tentakel,
das dritte von Hongkong ist 4 mm im Durchmesser groß und mit 12 Tentakeln versehen. Trotz
ungünstiger Erhaltung ist es daher nicht zweifelhaft, daß alle 3 zu Solmaris flavescens Köll. gehören.
Zoologica. Heft 67,