des Männchens nicht immer erhalten, wenn das auch hei den weitaus meisten von ihnen der Fall ist.
Hier und da trifft man die Spermatozoen mehr oder weniger gelockert von dem Verbände der ehemaligen
Bündel oder sogar gänzlich isoliert. Wenn das auch in der Leibeshöhle nicht allzu häufig
vorkommt, sö ist es doch schon eher der Hall in den Vesiculae seminaleS, Wo durch das Passieren des
Zuführungskanales wohl leicht eine Trennung der Glieder eines solchen Bündels eintreten kann.
Wir sahen auch schon, daß in dem Receptaculum der Weibchen die Spermatozoen fast alle vereinzelt
angetroffen werden.
An den. aus den Reeeptacula der Weibchen entnommenen lebenden Spermatozoen konnte
die Gesamtlänge eines solchen Gebildes annähernd genau gemessen werden. Sie bleibt nur ganz wenig,
unter einem Millimeter. Solche lebende Spermatozoen erscheinen unter dem Mikroskop als gleichförmig
durchsichtige, .doppelt konturierte Bänder und lassen keinen Unterschied zwischen idem
Kopf- und Schwanzteil erkennen.
D. Die Eizellen und ilire Entstellung.
Die Oogonien.
Die Oo g o n i e n in der Keimzone des Bierstockes ähneln den entsprechenden Spermato-
gonien. Ihre Kerne befinden sich meist im Ruhestadium (Big. 21a). Der Durchmesser einer
solchen Zelle beträgt etwa 8 a. Nur selten trifit man auf Teilungsfiguren, bei denen das ßhromatin
so eng zusammengedrängt erscheint, daß es nicht möglich ist, die einzelnen Chromosomen zu unterscheiden,
viel weniger, sie zu zählen (Big. 49).
Nach der letzten Teilung der Oogonien tritt in ähnlicher Weise wie in den Spermatobyten
in den Ooeyten e in S YNAPS IS - Stadium auf (Big. 50), und zwar solange sich diese noch innerhalb
der Keimzone befinden. Auch die bukettförmigen Spiremknäuel (Big. 51), welche als Hauptvertreter
dieses Stadiums bei den männlichen. Geschlechtszellen figurierten, fehlen hier bei den weiblichen
keineswegs. ' .
Die mittlerweile an den Rand der Keimzone des Ovariums vorgerückten Ooeyten losen sich
nun von dem Verbände, in dem sie sich bis dahin befanden, los und werden jede einzeln für sich von
einem Epithel aus kleinen, flachen Boilikelzellen umgeben, die wir bereits früher (S. 261) kennen
gelernt hatten.
V o r h e r a b e r w e r d e n d i e s e j u n g e n O o e y t e n b e s amt .
Der Eintritt eines Spermiums in eine solche Zelle konnte nicht beobachtet werden. Der Zug
der in das Ovarium einwandemden Samenfäden aber läßt sich stets nur bis in die unmittelbare Nähe
der Keimzone verfolgen (Big. 11 u. 21b). Andererseits jedoch erscheinen alle diejenigen jungen
Ooeyten, die sich nicht mehr in der Keimzone selbst befinden, mit je einem Spermium besamt
(Big. 52). Hier an dieser Stelle also, d. h. d a , wo d ie j u n g e n O o e y t e n aus der
K e i m z o n e a u s t r e t e n , mu ß a uf a l l e Bä l l e di e B e s a mu n g d e r s e l b e n
s t a t t f i n d e n. ■ tu ui
Eine solche kleine Oocyte hat einen Durchmesser von'etwa 16 y bei Sacc. nrnjor. Ihr Plasma
ist dicht und dunkel granuliert. Neben dein hellen, kugeligen, einen großen, dunklen Nucleolus
führenden Keimbläschen pflegt immer etwas gebogen der dunkle Kopfteil des Spermatozoons zu
hegen. Von dessen ehemaligem Schwanzfaden war nie etwas zu erkennen. Er scheint also gar nicht
mit in die Oocyte einzudringen. Die Ooeyten selbst sind kugelig und liegen, wie bereits erwähnt,
jede für sich in einem besonderen Follikel. Die Kerne befinden sich wieder im Ruhezustand und
weisen fein verteiltes Chromatin auf. Die äußere Zellmembran erscheint von diesem Stadium an,
d. h. also seit der Besamung, verstärkt, wohl um in analoger Weise wie bei anderen reifen Eiern die
Dotterhaut nach der Besamung das Eindringen weiterer Spermatozoen zu verhindern.
D ie so b e s amt e n Oo e y t e n t r e t e n n u n in di e Wachstumszone des
O v a r i u m s ein. Sie vergrößern sich langsam um ein Bedeutendes, wobei gleichzeitig eine lebhafte
Bildung von Dotter in ihnen stattfindet, Immer bleibt dabei das Spermium in unveränderter Form
wie seit dem Eindringen neben dem Kern liegen (Fig. 53).
Am Anfang und am Ende des Dotterbildungsstadiums erscheint das Plasma der Ooeyten
nach Behandlung der betreffenden Schnitte mit Farbstoffen wie z. B. Haemalaun ziemlich dunkel
gefärbt. Dazwischen aber, also gerade während der eigentlichen Dotterbildungsvorgänge, sehen
die Ooeyten relativ hell und durchsichtig aus, so daß sie schon allein hierdurch bei der Betrachtung
von Schnitten durch die Ovarien sofort auffallen (Fig. 21a und b).
Außerdem aber unterscheiden sich diese Dotter bildenden Ooeyten auch dadurch von den
vorhergehenden und nachfolgenden Stadien, daß ihr Kern von einem Kranze von hellen Vakuolen
mit grob gekörneltem oder auch fein granuliertem Inhalt umgeben wird. Schon in meiner früheren
Mitteilung habe ich diese Erscheinungen als Phasen der Dotterbildung aufgefaßt und darauf hingewiesen,
daß der Kern in einem engen Zusammenhang mit der Dotterbildung zu stehen scheint.
Auch der Nucleolus beteiligt sich wohl mehr oder weniger an dieser Dotterbildung, denn gelegentlich
zeigt er sich umgeben von kleinen, sich ebenso wie er selbst mit den gebräuchlichen Kernfarbstoffen
intensiv färbenden Kügelchen, die wohl aus ihm hervorgegangen sind, und die an den Rand des
Keimbläschens rücken, um wahrscheinlich aus diesem in das umgebende Plasma auszutreten. Ich
wies bereits in meiner früheren Mitteilung darauf hin, daß es vielleicht diese kleinen Kügelchen sind,
die, sobald sie in das Plasma gelängt sind, mit diesem in Wechselwirkung treten und sich zu den
erwähnten Vakuolen erweitern.
V a n d e r S t r i c h t (1898) und S c h o c k a e r t (1901) beobachteten eine ähnliche
Dotterbildung bei Turbellarieneiern, wo sie ebenfalls Chromatinkörner aus dem Keimbläschen auswandern
sahen.
Auf jeden Fall erscheinen die Kernbläschen der aus der Keimzone austretenden Ooeyten
rings umgeben von kugeligen Tröpfchen, die zuerst nur einen sehr geringen Durchmesser aufweisen,
bald aber sich vergrößern und noch in den unterdessen ebenfalls herangewachsenen, bereits heller
gewordenen.Ooeyten (s. Fig. 21 a und b) vorhanden sind. In den Ooeyten der nächsten Größenstufe
erscheinen dann plötzlich statt der durch das Eisenhaematoxylin nach H e i d e n h a i n tief dunkel
gefärbten Tröpfchen hellere und größere Vakuolen, welche genau so wie jene das Keimbläschen
umgeben und daher wohl sicher aus ihnen hervorgegangen sind. Zunächst lassen sich in ihnen noch
gerüstartige, dunkler gefärbte Partien erkennen, bald aber werden die Vakuolen immer umfangreicher
und heller (Fig. 21 a und 54), bis sie schließlich unter dem allmählich das Ei erfüllenden Dotter
verschwinden.
Da gerade genau während des Vorhandenseins der dunklen Tröpfchen und der hellen Vakuolen
der Dotter gebildet wird, so scheint es mir kaum zweifelhaft, daß diese Zellbestandteile mit der Dotter