Tabelle 1. (Forts tzung.)
FermentkonzenIC
umgeAr
t des Extraktes tration im Temp. IC rechnet aur
Reaktionsgemisch 1000
36. desgl., nach 5. H ä u tu n g .............................................. 1: 10800 0° 2 185 23 598
37. desgl., P u p p e .................................. ................................. . 1:10800 0° 2 068 22 734
38. desgl., Im a g o .................................................................... 1: 10800 0° 279 3 013
39. Bombyx mori, Raupe, puppenreif.................................. 1: 29000 0° 1 645 47 705
40. desgl., Darm mit Inhalt (voll frischem F u tte r). . . 1: 5800 0° 643 3 729
41. Deilephila euphorbiae, Hämolymphe der Puppe . . . 1: 5800 0° 200 1160
42. desgl., Hämolymphe während der Histolyse d. Puppe 1: 29000 18° 371 10 759
e) A n n e l i d e n :
43. Arenicola piscatorum, Spermaextrakt I ....................... 1: 520 18° 156 91
44. desgl., Spermaextrakt I I ............................................... 1: 520 18° 279 145
45. desgl.> Eiextrakt I ....................................................... 1: 580 18° 4 260 2 471
46. desgl., Eiextrakt II ....................................................... 1: 520 18° 2 776 1 444
47. desgl., Leibeshöhlenflüssigkeit...................................... 1: 260 18° 54 14
f) P f l a n z e n :
48. Keimende G e rs te .................................................................. ca. 1:1000 0° 716 716
49. Wiesenchampignon, Preßsaft I ...................................... 1: 500 0° 7 766 3 883
50. desgl., I I .......................................................................... 1: 500 0° 13 398 |6 9 9
51. desgl., I I I .......................................................................... 1: 250 0° 40 042 10 011
52. Spitzmorchel, P reß sa ft....................................................... 1: 100 0° 29 548 2 965
53. Sandreizker, „ ....................................................... 1: 100 0° 5 559 556
54. Pfifferling, „ ....................................................... 1: 100 0° 2 664 266
55. Steinpilz, ,, ....................................................... 1: 100 0° 1808 151
Extrakte wurden zunächst für alle Versuche mit der gleichen Gewebsart mit ganz oder fast übereinstimmenden
Wassermengen bezogen auf die Gewichtseinheit angesetzt und erst später zum Versuch
verschieden stark verdünnt. Es haben nun offenbar in allen Fällen die Lösungen gleicher Art die
gleiche Katalasemenge aufgenommen. Da die absoluten Mengen sehr verschieden sind, so weist das
darauf hin, daß die Rückstände nicht sehr groß sein können.
Eine andere Schwierigkeit ergibt sich bei den pflanzlichen Extrakten. Es lassen sich dort die
festen Zellulosewände nicht vollständig genug mechanisch zerkleinern, um alle Katalase in Freiheit
zu setzen. Dies gilt speziell für die Gerste sowie für die, deshalb quantitativ gar nicht bestimmte
Hefe. Es sind deswegen auch hier die gefundenen Werte sicher zu klein. Bei den Pilzen liegt eine
andere Komplikation vor. Zwar läßt sich aus ihnen durch Auspressen die Katalase wohl ziemlich
quantitativ gewinnen, die Preßsäfte verlieren aber sehr schnell an Aktivität, besonders bei höherer
Temperatur. Man muß sie sofort auf 0 0 abkühlen und direkt untersuchen, um einigermaßen brauchbare
Werte zu erhalten.
Infolge dieser mannigfaltigen Hindernisse scheint eine g e n a u e quantitative. Vergleichung
verschiedener Gewebsextrakte mit den bisherigen Methoden undurchführbar. Doch erlauben die
gefundenen erheblichen Unterschiede über die ungefähren Mengenverhältnisse der Katalase in den
untersuchten Geweben einiges auszusagen. Den weitaus höchsten Gehalt zeigen zweifellos die Insekten
und zwar speziell die Larven und Puppen, während er in den Imagines wesentlich abnimmt.
Alle bisher untersuchten Schmetterlingsarten (nicht alle aufgeführt) zeigen diese hohen Werte. Die
Katalase ist bei den Lepidopteren zum allergrößten Teil in den Organen enthalten, besonders reichlich
wahrscheinlich im Fettkörper, während die Lymphe sehr wenig aktiv ist. Es würden sich demnach die
Insekten sehr gut zum Studium der Katalase eignen, wenn sie nicht Eigenschaften besäßen, die die
Kinetik der Reaktion ungünstig beeinflussen und die wir erst kürzlich durch verbesserte Methoden
einigermaßen zu überwinden gelernt haben.
Sehr reich an Katalase sind auch die Amphibien. Die höchsten Werte fanden sich in der Leber
(Nr. 18, 19, 27) mit auffallend guter Übereinstimmung zwischen den beiden Ranaarten. Die Geschlechtsorgane
enthalten meist weniger Katalase in sehr ungleicher Verteilung, die sich zudem während
der Entwicklung stark ändert (siehe unten S. 426 ff.). Fische scheinen nach der einen Probe ziemlich
arm an Katalase, ihre Geschlechtsorgane eignen sich besonders schlecht zur Untersuchung, da
sie beim Zerreiben eine zähe, schleimigklebrige Masse geben, die kaum filtrierbar ist.
Bei den Säugetieren ist das Fett und die blutleere Leber arm an Katalase, das Blut dagegen
relativ reich. Es eignet sich ganz besonders gut als Ausgangsmaterial und ist daher auch schon verschiedentlich
untersucht worden. Der Katalasegehalt des Rinderblutes ist unter normalen Verhältnissen
ziemlich konstant. (Vgl. Nr. 1—3.)
Die Geschlechtszellen der Anneliden scheinen nach der Stichprobe von Arenicola ziemlich
arm an Katalase, in noch höherem Maße gilt das von den Echinodermen. Letzteres ist besonders zu
bedauern, da gerade die Geschlechtsorgane von Seeigeln ein sehr reines und bequemes Studienmaterial
darstellen würden. Von Extrakten pflanzlicher Herkunft sind Hefe und Gerste so, wie sie zur Untersuchung
gelangten, sehr arm an Katalase, dagegen die Pilze offenbar recht reich, besonders wenn
man bedenkt, daß sie im Augenblick der Untersuchung jedenfalls schon erheblich an Aktivität
verloren haben.
Da die vergleichenden Messungen fortgesetzt werden, so soll ein Vergleich der Resultate mit
den Ergebnissen früherer Beobachter vorläufig unterbleiben.
2. Änderung des Katalasegehaltes während der Entwicklung.
Eine Untersuchung dieses Punktes erschien besonders interessant, da sie evtl. Aufschluß über
die biologische Bedeutung des Fermentes geben konnte. Die Intensität des Stoffwechsels schwankt
ja zu verschiedenen Zeiten sehr stark und es sollte festgestellt werden, ob die Intensität der Katalasewirkung
(Katalasemenge) etwa diesen Schwankungen parallel ginge.
a) U n t e r s u c h u n g e n an L e p i d o p t e r e n .
Als Untersuchungsobjekte wurden zunächst die Larven von Lepidopteren gewählt, die wegen
ihres hohen Katalasegehaltes auch bei geringen Mengen genügende Ausbeute versprachen. Es wurden
in mehreren Serien Raupen während allen Stadien bis zur Verpuppung untersucht, bei ändern wurden
die Veränderungen in der Puppe bis zum Ausschlüpfen der Imago näher verfolgt. Die Tiere wurden
mit Chloroformdämpfen abgetötet, sofort gewogen, im Mörser zerrieben und entsprechend ihrem Gewicht
mit destilliertem Wasser verdünnt. Die Lösung wurde etwa 30' bei Zimmertemperatur stehen gelassen,