Diese Spezies ist es, um die sich immer wieder der Streit gedreht hat, der heute noch nicht zu Ende ist.
Seit 1860 sprossen die Arten wie Pilze aus der Erde empor. 1861 folgt galeata, so daß wir jetzt die
Hauptvertreter der nebenkammlosen Daphnien beschrieben haben. In seinen ersten Arbeiten führt
Sars überhaupt 13 Arten auf, von denen 3 zu cucullata, 10 zu longispina gehören. Es sind dies longispina,
rosea, lacustris, cavifrons, carinata, caudata, aquüina, galeata, microcephala und affinis einerseits,
longiremis, cucullata und cristata andererseits. Schödler beschäftigt sich um diese Zeit mit Hyalo-
daphnia, er fügt den Sars’schen Arten die Berolinensis, KaJdbergensis und Cederströmii hinzu. Die
nächste wichtige Arbeit ist P. E. Müllers, Danmarks Cladocera aus dem Jahre 1868. Müller führt
longispina, galeata, KaJdbergensis und cucullata als Arten, die in Dänemark gefunden werden, auf und
beschreibt neu Daphnia pdludda, die er aber 1870 als Synonym für hyalina Leydig bezeichnet, da er
Übergänge zwischen beiden Arten gefunden hat. In den siebziger Jahren wird hauptsächlich in
Böhmen gearbeitet. Kurz, Hellich und Fritsch bauen die Systematik weiter aus, indem sie neue
Diagnosen geben. Hellich kennt nicht weniger als 35 Arten, von denen 24 der Fauna Böhmens
angehören. Das sind aber lange nicht alle Spezies, die bis dahin überhaupt beschrieben worden sind.
Ihre Zahl ist weit beträchtlicher und läßt sich schwer feststellen, da die Beschreibungen vielfach nur in
Form kurzer Notizen gegeben sind und in Zeitschriften, die schwer zugänglich sind. Dadurch wird
aber die Literatur sehr unübersichtlich, das Fehlen eines zusammenfassenden Werkes macht sich sehr
fühlbar.
Eylmann ist der erste, der diesem Übelstande Rechnung trägt und eine Revision in den „Beiträgen
zur Systematik“ versucht. Er diskutiert dasVerhältnis von longispina zu hyalina genauer und zieht
verschiedene Spezies zusammen. Vor allem ist zu betonen, daß er die galeata-T?oimen mit gebrochener
(galeata Sars) und ungebrochener Crista (gracilis Hellich) zu hyalina stellt und daß er die Hyalo-
daphmen als zu einer Gruppe gehörig den Daphnien mit Nebenauge gegenüberstellt. Sein System
stellt sich folgendermaßen dar:
mit Pigmentfleck: ohne Pigmentfleck:
1. D. ventricosa Hellich. 1. D. Jcahlbergensis Schödler.
2. D. caudata Sars. 2. D. cederströmii Schödler.
3. D. carinata Sars. 3. D. cucullata Sars.
4. D. pcdudicola Hellich. 4. D. berolinensis Schödler.
5. D. longispina 0. F. Müll. 5. D. longiremis Sars.
6. D. cavifrons Sars.
7. D. microcephala Sars.
8. D. rosea Sars.
9. D. lacustris Sars.
10. D. hyalina mit var. galeata Sars
var. gracilis Hellich.
11. D. aquüina Sars.
Nach Eylmann ist Sars selbst, der doch die meisten Speziesnamen gegeben hat, der nächste,
der eine Vereinigung vomimmt. 1890 in der „Oversigt af Norges Crustaceer“ gibt er einen Überblick,
in dem er nur noch 6 Spezies aufführt, 4 davon sind mit Nebenauge, 2 ohne. Die beiden letzten trennt
er auch noch als besonderes Genus Hyalodaphnia ab. Die übrigen zahlreichen Arten sind zu Varietäten
degradiert. Die Ansicht Eylmanns über D. hyalina und galeata teilt Sars nicht, er trennt beide wieder:
1. D. longispina 0. F. M.
var. leydigi.
rectispina.
carinata.
litoralis.
caudata.
brevipennis.
rosea.
cavifrons.
nasuta.
tenuitesta.
affinis.
2. D. lacustris G. 0. S.
var. angusti fronst
4. D. hyalina Leydig.
var. brachycephala. '
rotundifrons.
pellucida,
angulifrons.
Genus Hyalodaphnia.
1. H. jardinei Baird.
var. obtusata.
cucullata.
berolinensis.
apicata.
Jcahlbergensis.
2. H. cristata Sars.
forma vernalis.
var. longiremis.
pusilla,
tenuirostris.
laticeps.
cederströmii.
alpina.
3. D. galeata G. 0. Sars.
var. obtusifrons.
microcephala.
longicornis.
oxycephala.
Diese Einteilung behält nun Richard im wesentlichen bei. Auch-er gruppiert seine Varietäten
um 4 Arten longispina, laoustns, galeata und hyalim, zu denen dann allerdings noch zwei amerikanische
laems Birge und Ornata Forbes und die mit dem Mackenzahn ausgerüstete dentata, Af««* kommen.
Die Ähnlichkeit mit dem Sars’schen System ist besonders bei Betrachtung der longispina- Varietäten
auffällig, last alle der bei Sars aufgeführten finden wir lei Richard wieder.
1. D. longispina 0. F. M.
var. affinis Sars.
nasuta Sars.
rosea Sars.
rectispina Sars.
tenuitesta Sars.
litoralis Sars.
caudata Sars.
leydigi Hellich.
(Syn. Hdlichii Stingelin).
major Sars.
ventricosa Hellich.
zschoJcJcei Stingelin.
schmacJceri Poppe et Richard.
2. D. dentata Matile.
3. D. lacustris Sars.
var. aquilina Sars.
vicina Richard.
4. D. hyalina Leydig.
Syn. pellucida P. E. M.
var. rectifrons Stingelin.
plitvicensis Sostaric.
gracilis Hellich.
dubia Herrick.
5. D. galeata Sars.
var. microcephala Sars.
6. D. laevis Birge.
7. D. thorata Forbes.