Diese Wirkung der Tyrosinase und ihre Beziehung zu den Farbstoffen des Insektenkörpers ist von
verschiedenen Autoren, speziell von v. Fürth1), untersucht worden. Aus den Angaben über die Färbung
der Extrakte, wie sie in den Tabellen 2 und 4 vermerkt sind, ergibt sich nun, daß auch ein Maximum
der Tyrosinasewirkung zur Yerpuppungszeit auftritt. Während der Puppenruhe nimmt die Tyrosinase-
menge allmählich ab, wie wir uns durch Versuche an Deilephila euphorbiae überzeugt haben. Die
Tyrosinase ist nämlich in der Lymphe gelöst ; man kann diese leicht durch Anschneiden der Puppe,
am besten durch die Flügeldecken, rein gewinnen und die Schnelligkeit und Intensität der Schwärzung
bestimmen. Es zeigte sich dabei, daß die Tyrosinasewirkung auch noch bei alten Puppen deutlich
ist, allerdings mit ziemlich starken individuellen Schwankungen; bei der Ausbildung der Imago nimmt
sie plötzlich ab und ist in der Lymphe des geschlüpften Tieres kaum noch in Spuren nachzuweisen.
Außer durch die spontane Schwärzung läßt sich die Tyrosinase, wie alle Peroxydasen auch
durch Bläuung von aktiver Guajaktinktur nachweisen. Frische Puppen geben binnen wenigen Minuten
eine intensiv blaue Färbung, später schwindet sie mehr und mehr. Leider läßt sich von den
Imagines kanm noch Lymphe gewinnen, diese gibt aber die Guajakreaktion jedenfalls nur noch
ganz schwach. Die Versuche wurden in der Weise angestellt, daß zu 1 ccm gleichmäßig verdünnter
Lymphe 3 Tropfen Guajaktinktur zugegeben wurden. Filtriert man nach längerem Stehen von
dem schwarzen, flockigen Niederschlag ab, .so zeigt das Filtrat keine Guajakreaktion mehr. Versuche
mit den Filtraten der Gewebsextrakte, die nach Auspressen des größten Teiles der Lymphe
hergestellt waren, gaben nur noch ganz schwache Blaufärbung. Die Tyrosinase ist also ganz vorwiegend,
wenn nicht ausschließlich, in der Lymphe lokalisiert, in scharfem Gegensatz zur Katalase,
die in der Lymphe fast völlig fehlt (vgl. Tab. 1, Nr. 45). Ob außer der Tyrosinase noch andere Peroxydasen
in den Lepidopterenlarven Vorkommen, ließ sich durch diese Versuche nicht entscheiden, in
jedem Falle würden auch diese beim Übergang zum Imaginalleben sehr reduziert, wie sich aus der
Abnahme der Guajakreaktion ergibt. Ein Zusatz von sehr geringen Mengen H2 02, der bei manchen
Oxydasen zum Nachweis durch Guajaktinktur notwendig ist, änderte in unserem Falle nichts am
Ergebnis. Nähere quantitative Angaben lassen sich wegen der Ungenauigkeit der Methode einstweilen
nicht machen.
b) U n t e r s u c h u n g e n an Amp h i b i e n .
Als weiteres Untersuchungsmaterial wurden die Geschlechtsorgane von Amphibien gewählt.
In ihnen hegt ein relativ reines, von ändern Geweben (außer etwas Bindegewebe und Blut) freies
Organ vor, von dem, zumal bei den ?$-, leicht größere Mengen zu beschaffen sind. Ferner liesen
die Beobachtungen bei der Schmetterlingsentwicklung gerade die Reifung der Geschlechtsorgane
besonders interessant erscheinen. Es hatte sich dort ergeben, daß gerade zur Ausbildungszeit der
Geschlechtsprodukte eine besonders starke Abnahme des Katalasegehaltes eintrat, woraus zu schließen
war, daß die Geschlechtszellen arm an Katalase seien. Es sollte daher hier festgestellt werden, ob
bei den Amphibien sich eine Abnahme der Katalasemenge während der Reifung feststellen ließe.
Die Versuche wurden in der Weise angestellt, daß Hoden und Ovarien .möglichst rein herauspräpariert
wurden; darauf wurden sie mehrmals mit destilliertem Wasser abgespült, mit Fließpapier
oberflächlich abgetrocknet, gewogen und in der Reibschale zerrieben. Nach Zusatz einer dem Gewicht
entsprechenden Menge Wasser wurde ca. 30' extrahiert, dann abfiltriert und gewöhnlich sofort
‘) v . Fürth u. Jerusalem, Hofmeisters Beiträge X. 137 (1907).
■ H & 1
¡ ■ 1 s
■ - i 1 1
1 I 1 1 5 ä 1
c { 3 V I f t . ä
I \ a | s .
1. 1f <d S 9
- S S-' ^
■ H 1 I h . f b
ii«s S, -M1 i05
1 1 1 1 1 1
B mm» 9 s
B B B g j p ¡n
■
g sM g l-----'
soö cd ca-i ös ’sci ’.
z. ” a ’ s I
1 'w s, l* 21
2 ö 'H IO CD CO H
| Hi § g g 2 §
o §° g io sra q- ^ ^ th m
t e * - : : : *
: °§ g H 1 1
s a s ; s s j
Z. - S 3 3
- i » - 1 ■ ! ' "
ü. fs S05 mm “'Hi o“5 « 0« W
l * - 51 s a a
1
■ ü § . 1 3
s nco B^ co ^'H
^1 &, o
' ! „ . . „
o
3 8 oi od VO ft -H ö
^ " - k s s ■ s
05
o
<M
" 1 -g ! 1 s
s a a l i - ' S s
i> iri o © c-»
. £ > s a -; | s ’ . 1 -
*0 • O f