interne). Diese geht bei vielen Arten direkt in die Wand der Hasche über und ist demnach allem
Anschein nach identisch mit der Haut, welche auch den Spermasohlauch überzieht, der Eigenmembran
des letzteren. Wegen ihrer besonderen Beschaffenheit sei die Innere Membran auch als granulierte
Membran bezeichnet. Je nach'der Beschaffenheit des Inhalts der Trompe und der von der Inneren
Membran gebildeten Wände lassen sich in der Begel mehrere Abschnitte der Trompe unterscheiden.
Bei Rossia unterscheidet Racovitza drei Abschnitte, deren unterster eine beträchtliche Faltung der
Wand aufweist, der folgende einen feinkörnigen, fast undurchsichtigen Inhalt, der nächste,' bei Rossia
schraubig gewunden, wieder einen klaren und durchsichtigen Inhalt, in der Mitte von einem spiraligen
Bande von starker lichtbrechender Substanz durchzogen. Mehr oder weniger deutlich lassen sich
diese Abschnitte auch bei ändern Arten nachweisen, wobei es häufig schwer ist zu sagen, ob eigentlich
eine körnige Substanz in spiraliger Anordnung als Wandstruktur auftritt, oder ob ein körniger Inhalt
vorliegt, der bei der Explosion in ähnlicher Weise als Wandbeleg zu Tage tritt. Bei den Octopoden,
z. B. 0. macropus, ist das Verhalten dieses Innenschlauches ein etwas abweichendes, und die Homologien
wurden nicht ganz aufgeklärt.
Wie deT konische Abschnitt der Flasche, so wird auch die Trompe stets vollständig umgestülpt.
Der von der Inneren Membran gebildete Innenschlauch der Trompe ist nach außen, d. h. nach dem
Gehäuseinhalt abgegrenzt durch die Äuß e r e M e m b r a n (membrane externe), eine dünne
Schicht von wie es scheint ziemlich großer Festigkeit und Elastizität. Zwischen Äußere und Innere
Membran schiebt sich noch eine Schicht von bedeutend größerer Dicke und durchsichtiger Beschaffenheit,
die Mi t t l e r e M e m b r a n de r Trompe (membrane moyenne elastique R.). Die Dicke
dieser Schicht, die wir nur „Membran“ nennen, um sie mit den beiden anderen Schichten der Trompe
parallel zu setzen, und eine Verwechslung mit den Schichten der Gehäusewand auszuschließen,
ist gewöhnlich etwa die gleiche bei der ruhenden wie bei der ausgestülpten Spermatophore. Ihre
elastisch-gallertige Beschaffenheit durfte bei der Explosion- selbst eine wesentliche Rollo spielen.
Die „Mittlere Membran läßt in manchen Fällen (Illex) eine besonders fein lamellöse, quergeschichtete
Struktur erkennen, und ist dann noch durch eine besondere durchsichtige Schicht von der Membran
des Innenschlauches geschieden. Auch diese zeigt häufig eine deutliche Sonderung in eine mehr
durchsichtige und leicht gefaltete Außenschicht und eine innere granulierte Schicht, die in den Inhalt
übergeht, Nach der Explosion reißt die Innenmembran bald auf. Die Mittlere Membran beginnt
sodann zu quellen; die Äußere Membran dagegen bewahrt ihre Form und bildet den Kanal für das
Ausströmen der Spermatozoen aus dem sekundären Spermabehälter.
Hiermit ist die Beschreibung der wesentlichen Teile der Trompe beendigt. Racovitza beschreibt
noch bei Rossia, daß die innerste Schicht des Gehäuses (Innere Grenzhaut) (tunique interne) von
der Gegend der Mitte der Spermatophore an, wo die gallertige Schicht des Gehäuses endigt, sich der
Außenwand der Trompe, also der Äußeren Membran, anschmiegt und dieser bis in das obere Drittel
der Trompe folgt, wo sie dann, an der Äußeren Membran fest angeheftet, einen zum späteren Durchreißen
der Äußeren Membran disponierten Punkt markiert (point de rupture). Ich habe dieses
interessante Verhalten, wie erwähnt, leider nicht nachprüfen können, und vermag nicht zu sagen,
ob die „Innere Grenzhaut“ bei der Explosion der übrigen Arten eine wesentliche Rolle spielt. Über
die Anheftung der verschiedenen Membranen der Trompe am Gehäuse ist zu bemerken, daß die
Innere Membran bis an das Gehäuseende reicht, und hier allseitig in die Gehäusewand, nach einigen
meiner Abbildungen auch in den Endfaden übergeht. Die Äußere Membran schlägt sich meist etwas
unterhalb des Gehäuseendes auf sich selbst zurück und ist rings am Gehäuse angeheftet. Die Mittlere
Schicht erweitert sich dann häufig in der Gegend des Gehäuseendes zu einem mit Flüssigkeit erfüllten
Raum, und scheint direkt von der Gehäusewand resp. durch den Verschlußapparat nach außen
begrenzt zu sein.
Deutsche Terminologie mit den französischen Bezeichnungen zum Vergleich:
Gehäuse (l’étui). '
Äußere (harte) Wandschicht (tunique externe).
Mittlere (weiche) Wandschicht (tunique moyenne),
Innere Grenzhaut (tunique interne).
. Verschlußapparat (ligature).
Kappe (membrane de la ligature).
Endfaden (filament de la ligature).
Innenraum des Gehäuses (réservoir spermatique).
Gehäuseflüssigkeit (liquide de l’étui).
Spermaschlauch (boyau spermatique).
Eigenmembran des Spermaschlauchs (membrane propre du boyau spermatique),.
Projektiler Apparat (appareil éjaculatoire).
Flasche (le flaçon).
Cylindrischer Abschnitt der Flasche (faux boyau).
Konischer Abschnitt der Flasche (le sac).
Verbindungsstück (connectif).
Trompe (la trompe).
Membranen der Trompe (membranes).
Innere (granulierte) Membran (m. interne).
Mittlere (gallertige) Membran (m. moyenne).
Äußere (feste) Membran (m. externe).
Anheftung der Membranen (insertion).
Sekundärer Spermabehälter (rés. spermatique II).
Spezielle Beschreibung der Spermatophore hei den einzelnen Arten.1)
Il lex coindetii. Tafel XX, Fig. 1—7.2) Nach frischem Objekt. Neapel 1906.
Gehäuse von beträchtlicher Länge, nach vorn leicht verjüngt; Wand am Hinterende etwas
verdickt. Länge 28 mm. Dicke V3 mm. Vorderpartie etwas schmäler. Gesamtlänge der umgestülpten
Spermatophore 44 mm. Sekundärer Spermabehälter 15 mm. Spermaschlauch von dem hinteren
Ende des Gehäuses durch einen Zwischenraum getrennt. Alle Teile sehr gestreckt. Spermaschlauch
nicht spiralig gewunden, in seiner ganzen Länge mit Sperma gefüllt, gegen das Ende der langausgezogenen
Flasche scharf abgesetzt. Zwischenstück ganz kurz.
Projektiler Schlauch sehr lang. Cylindrischer Teil der Flasche lang walzenförmig, in seiner
x) Hierzu Bestimmungstabelle p. 192.
2) Die auf die Explosion bezüglichen Abbildungen siehe bei „Explosionsvorgang bei Illex “ .