cirrentragenden den Namen Eirene. H a r t l a u b (1909) will für die cirrenlosen Medusen den Namen
Eirene beibebalten und den cirrentragenden einen neuen Namen Helgicirrha geben, während V a l e r i a
Neppi(1910) empfiehlt, die ersteren zur Gattung Eirene, die letzteren zur Gattung Tima zu rechnen.
Eine Vereinigung der cirrentragenden Arten der früheren Gattung Eirene mit der Gattung
Tima erscheint mir nicht annehmbar, solange von letzterer noch mehrere Arten unterschieden werden
mit langen Gonaden, die vom Schirmrand bis über den ganzen Magenstiel die Radiärkanäle begleiten,
da die Gonaden bei allen Arten der Gattung Eirene nur im Bereich des Schirms lagen. Der neue
Name aber, den H a r t l a u b vorschlägt, dürfte entbehrlich sein, weil für die beiden früher unter
Eirene zusammengefaßten Formen schon zwei Namen existieren. Denn E s c h s c h o l t z faßte
cirrenlose und cirrentragende Medusen unter dem Namen Eirene 1829 zusammen, da er die Cirren
überhaupt nicht erwähnt und 1857 trennte Me C r a d y unter Hervorhebung des Mangels an Cirren
die Gattung Phortis von dieser ab. Ich kann demnach nur dem Vorgehen von A. G. Ma y e r zustimmen,
weil mir dieses allein die einfachste Lösung zu sein und auch den Nomenklaturregeln zu
entsprechen scheint.
Zur Gattung Phortis muß nun auch Irenopsis hexanemalis Götte gerechnet werden, weil ihr die
Cirren fehlen und weil die Vermehrung der Radiärkanäle in ununterbrochener Reihe von 4—11-strah-
ligen Medusen verfolgt werden kann. Wollte man die Gattung Irenopsis beibehalten, müßten außer
dieser (6-strahlig) und Phortis (4-strahlig) noch 6 neue Gattungen geschaffen werden, was wohl, da alle
Übergänge vorhanden sind, niemand befürworten wird. Daher halte ich es für richtig, hier die ternäre
Benennung einzuführen und bezeichne entsprechend den Ausführungen von Va l e r i a Ne p p i,1)
nach denen Will’s Geryonia pellucida cirrenlos war, die früher als Irenopsis hexanemalis Götte bekannte
Art nun als Phortis pellucida Will forma hexanemalis Götte.
Diese im Indischen Ozean weit verbreitete Form wurde vom , ,Ve t tor P i s a n i“ auf der
Rhede von Hongkong am 18. Oktober 1884 und im November 1884 in mehreren Exemplaren gesammelt,
die meist nicht gut erhalten waren. Bei einem Exemplar von 5 mm Durchmesser wurden 20 große
Tentakeln gezählt und bei 15 mm Durchmesser waren 28 vorhanden, zwischen denen hier gelegentlich
noch 1 oder 2 — im ganzen 20 — Tentakelanlagen ohne Faden auftraten.. Schmale kleine Gonaden
waren bei den größeren Exemplaren schon erkennbar.
13. Phortis pellucida Will, forma pentanemalis.
wurde unter den vorigen in einem Exemplar von 5 mm Durchmesser mit 20 fadentragenden Tentakelbulben
gefunden.
14. Phortis palkensis Browne.
Die unter dem Namen Irene palkensis Browne beschriebene vierstrahlige Meduse hat keine
Cirren am Schirmrand, wie ich schon am Material der deutschen Tiefseeexpedition und nun hier wieder
bestätigen konnte, muß daher auch zur Gattung Phortis gerechnet werden. Die Vermutung B i g e-
1 o w ’ s, daß sie mit seiner Eirene danduensis identisch sein könnte, trifft also nicht zu.
Vom „ V et t o r P i s a n i“ wurde P. palkensis zu Anfang Oktober 1884 bei Amoy in der
zweiten Hälfte des Oktober 1884 bei Hongkong und im Februar 1885 im Hafen von Colombo beobachtet.
Es liegen 12 Exemplare von Amoy vor mit lang herabhängendem Magen, langen, schmalen
Gonaden, mit wenigen Tentakeln, ohne Cirren und mit 3 Randbläschen zwischen zwei Tentakeln,
wie es die Originalbeschreibung der Art verlangt.
l ) Arbeiten der Zoologischen Institute Wien. X V III. 1910, S. 163.
Bei 11 mm Durchmesser sind 48 Tentakel vorhanden, Magen 4 mm lang.
» 9 » » „ 36 H
» 5 „ „ ,, 28 „ „ Magenstiel schon deutlich.
Bei Hongkong wurden 4 Exemplare konserviert, 2 größere und 2 kleinere. Die ersteren von
7 mm Durchmesser haben 44 Tentakeln, deutlichen Magenstiel, lange, schmale Gonaden und 2 Randbläschen
zwischen je 2 Tentakeln; die kleinen von 2 mm Durchmesser haben 16 Tentakeln, kugelige
Gonaden und der Magenstiel tritt noch nicht hervor. Es ist daher nicht ganz sicher, wenn auch wahrscheinlich,
daß sie dieser Art angehören.
Die bei Colombo gesammelten Exemplare weichen in der Gestalt der Gonaden etwas ab. Diese
sind nicht so lang und schmal wie bei der typischen Form, sondern erinnern mehr an die Gonaden
von Eirene danduensis. Auch bei den jüngsten Exemplaren von 4 mm Durchmesser, bei denen die
Gonaden noch kugelig sind, tritt schon der Magenstiel hervor. Bei den größeren Tieren von 10 mm
Durchmesser sind länglich bimförmige bis wurstförmige Gonaden, ein 3 mm langer Magen, 32 Tentakeln
und 2 Randbläschen zwischen je 2 Tentakeln vorhanden.
Auch von Phortis palkensis scheint es 6-strahlige Exemplare zu geben. Wenigstens hat das
Berliner Museum 6-strahlige Eucopiden mit langem Mündrohr wie bei P. palkensis von Herrn H.
S c h o e d e aus der Blanche Bai im Bismarckarchipel erhalten, die wohl zu P. palkensis f. hexanemalis
gestellt werden müssen, wenn auch bei allen 3 Exemplaren der Schirmrand nicht genügend erhalten
war, um die Bestimmung ganz sicher erscheinen zu lassen.
15. Phialidium phosphoricum Peron und Lesueur.
Bei Amoy wurden im Oktober 1884 auch 5 junge Eucopiden gefunden, welche ich dem typischen
Phialidium phosphoricum zuzählen muß. Sie haben 4 mm im Durchmesser, 16 Tentakeln, zwischen
denen 16 kleinere angelegt sind, anscheinend je ein Randbläschen zwischen 2 Tentakeln, breiten,
weit geöffneten Magen ohne Spur eines Magenstiels und 4 kleine, fast kugelige Gonaden. Ferner
wurde P. phosphoricum in 2 Exemplaren bei Pisagua im Februar 1883 und bei Punta Arenas in 4
Exemplaren im November 1882 erbeutet. Die beiden ersten Exemplare von 3,5 mm Durchmesser
tragen 4 langelliptische Gonaden im distalen Drittel der Radialkanäle, haben 32 Tentakel und 1 Randbläschen
zwischen je 2 derselben. Cirren sind nicht vorhanden; der ungestielte Magen ist breit und
hat einfache Lippen.
Die Exemplare von Punta arenas von 3 und 2 mm Durchmesser sind nur dadurch etwas
verschieden von den vorigen, daß die elliptischen Gonaden etwa in der Mitte der Radialkanäle angelegt
sind und kaum % ihrer Länge einnehmen. Auch hier sind bei dem größeren Exemplar 32 Tentakel
und ebensoviel Randbläschen vorhanden.
16. Phialidium phosphoricum Peron und Lesueur, forma polynema Haeckel.
Die Gattung Phialidium wird charakterisiert als Leptomeduse mit 4 oder mehr einfachen
Radialkanälen, an denen kugelige bis spindelförmige Gonaden hegen, mit ungestieltem Magen, zahlreichen
geschlossenen Randbläschen und zahlreichen Tentakeln, ohne Cirren. Zu dieser Gattung
muß auch Octocanna polynema Haeckel gerechnet werden, die H a e c k e l von Singapore und aus
dem Roten Meer vorlag, welche ferner Ma a s nach Material der „S i b o g a“ von Neuguinea,
Ceram und Kabaena und Br own e von Ceylon erwähnt und ebenfalls Octocanna funeraria Quoy