
C k a e t o g a s t r i d e n sehi oft vorkommt. Die Bxkretionsorgane des ersten Paares von
Phreatothrix erstrecken sich auch während der Geschlechtsreife durch die Geschlechtssegmente.
Schließlich existieren die Bxkretionsorgane neben den Geschlechtsgängen bei L u mb r i c i d e n . “
Nach den Untersuchungen von B e n li a m (1888) besitzt Brachydrilus (Glossoscoleoidae)
zwei Paar Nephridien in jedem Segment,- und die von B e d d a r d (1889) aufgestellte Gattung
Trinephrm (Megascoleddae) weist sogar je drei Paar pro Segment auf.
Unter den P o l y c h a e t e n sind es vor allem die C a p i t e 11 i d e n, bei denen mehr als
ein Paar Nephridien in einem Segment angetrofien werden.
Wie früher erörtert (S. 272) müssen wir vorläufig Go o d r i c h s Angabe als zu Recht bestehend
ansehen, daß der Endabschnitt der Exkretionsorgane in den vorderen Segmenten von Sacc. papiUo-
cercus wie bei den Ovidukten zwischen Ring- und Längsmuskulatur nach der Ventralseite verläuft
(Textfig. 6 c). Damit aber erschwert sich die von uns eben erörterte Auffassung, wenn sie auch
immerhin als die wahrscheinlichste anzusehen ist.
Wir können unter diesen Umständen annehmen, daß ursprünglich bei den S a c co c i r r i d e n
einfache Exkretionsorgane Vorhanden waren wie in den vorderen Segmenten der Männchen von Sacc.
papiUocercm (Textfig. 6 a) und in den gleichen Segmenten von Sacc. major bei beiden Geschlechtern
(Textfig. 7 a und c). Ob die geradlinig verlaufende Form (Textfig. 6 a) oder die in Schleifen gewundene
(Textfig. 7 a und c) die ursprüngliche war, mag dahingestellt bleiben. Jedenfalls waren diese Organe
wohl in beiden Geschlechtern gleich. Auch in den Geschlechtssegmenten der Männchen beider Arten
fanden sich derartige Exkretionskanäle, die dann in den Dienst der Geschlechtsorgane traten und
in Verbindung mit besonderen Endapparaten, Penes und Vesiculae seminales, die Spermamassen
ausleiteten (Textfig. 6 b und 7 b). In den Geschlechtssegmenten der Weibchen dagegen mögen sich
die ursprünglichen Exkretionsorgane entweder in je zwei Kanäle mit gemeinsamer äußerer Mündung
gespalten und sich als Ovidukte einerseits und als Receptacula andererseits difierenziert haben,
oder es könnten auch die Ovidukte als neue Gebilde für sich aufgetreten sein, und könnten, wie vorher
erörtert, die Exkretionskanäle in die Leibeshöhle gedrängt haben. In letzterem Falle kann man
die Ovidukte als Cölomöffnungen ins Freie ansehen, die bei den Annelidenvorfahren unabhängig
von den Exkretionsorganen neben diesen in jedem Geschlechtssegment vorhanden gewesen sein
mögen (Textfig. 6d und 7d).
Gleichen nun die Nephridien in den vorderen Segmenten von Sacc. papillocercus in dem Verlauf
ihres Endabschnittes den Ovidukten (Textfig. 6 c), so müßte man annehmen, daß sie sekundär von
dem in den Geschlechtssegmenten zutage tretenden Bau dieser Kanäle beeinflußt worden sind und
so die Gestalt der Ovidukte angenommen haben. Bemerkenswert ist dabei die Tatsache, daß dies
bei den Nephridien der Weibchen von Sacc. major (Textfig. 7 c) nicht der Fall ist, daß diese vielmehr
die hier supponierte ursprüngliche Form beibehalten haben.
Wie dem auch sei, eine Klarstellung könnte sich vielleicht aus einer genauen Untersuchung der
Ontogenese aller dieser in Frage stehenden Kanäle erhoffen lassen.
II. Die Geschlechtszellen.
Die Bildung der Geschlechtszellen, auf die es hier in der Hauptsache ankommt, ist bei beiden
SaccocirrusoxtoxL die gleiche, so daß hier in der Hauptsache nur die bei Saccocirrus major zu findenden
Verhältnisse beschrieben werden. Doch wurde auf die wenigen kleinen Abweichungen von denselben,
die sich bei Sacc. papillocercus finden, an den entsprechenden Stellen hingewiesen.
C. Die Spermatozoen und ihre Bildung.
Die Spermatogonien.
Die in den Hoden entstehenden S p e rma t o g o n i e n sind meist nicht ganz kugelig,
sondern ein wenig in die Länge gestreckt, und platten sich da, wo sich die einzelnen von ihnen berühren,
etwas gegeneinander ab. Der helle bläschenförmige Kern schließt sich in seiner Form derjenigen der
Zelle an. Der Durchmesser der Spermatogonien in dieser Keimzone des Hodens beträgt durchschnittlich
6—8 (i.. Wie schon früher erwähnt, umgibt den Hoden eine Membran aus dünnen Plattenzellen,
deren bedeutend kleinere, ovale Kerne etwas dunkler sind als die der Spermatogonien.
Teilungsfiguren, die dann dicke, dicht zusammengedrängte Chromosomen aufweisen, trifft man nur
selten unter diesem Teil der männlichen Geschlechtszellen.
An dem in die Leibeshöhle ragenden Ende des Hodens, wo dieser also am breitesten ist, da
sich hier die ältesten und größten Spermatogonien vorfinden, lockert sich der Verband der Zellen.
Regelmäßig, soweit dies verfolgt werden konnte, l ös e n s i ch G r u p p e n von je vi e r
s o l c h e n S p e rma t o g o n i e n von d e m s e l b e n ab (Fig. 2 Taf. XXV), um von nun an
frei in der Leibeshöhle zu flottieren.
Ob gelegentlich auch einzelne Zellen oder größere Zellpartien von dem Zellverbande des Hodens
frei werden, ließ sich nicht mit Sicherheit entscheiden, doch fanden sich selten in der Leibeshöhle
flottierende Gruppen von zwei oder auch drei Zellen, die in ihrem Aussehen ganz den normalen
Spermatogonien glichen, so daß anzunehmen ist, sie stammten von einer Zellablösung, die aus weniger
als vier Spermatogonien bestand.
Die vier normalerweise im Zusammenhang in die Leibeshöhle gelangenden Spermatogonien
liegen zunächst meist annähernd in einer Ebene. Ihre Kerne befinden sich gewöhnlich im Ruhestadium,
d. h. sie sind bläschenförmig. Gelegentlich aber wurden auch solche Vierergruppen angetroffen,
bei denen zwei Zellen, mitunter auch nur eine, noch die Telophasen der letzten Teilung
zeigten.
Unter langsamem Wachstum, durch welches sich der Durchmesser der Zellen bei Sacc. major
wohl kaum auf mehr als 10 >, bei Sacc. papillocercus dagegen manchmal bis auf 15 (x vergrößert,
verändern die jetzt kugelig gewordenen Zellen ihre Lage zueinander, indem sich je zwei von ihnen in
die Furche zwischen den beiden ändern drängen, so daß also alle zusammen den kleinmöglichsten
Raum einnehmen (Fig. 22). Sobald diese Lage erreicht ist, beginnen die Zellen sich zu teilen, und
man trifft infolgedessen in ihnen die verschiedensten Teilungsphasen, am häufigsten die Chromosomen
in Äquatorialplatte angeordnet.
Zoologien. Heft 67, 36