3. Calliteuthis spec.
4. Loligo vulgaris.
5. „ marmorae.
6. Sepia officinalis.
7. „ orbignyana.
8. „ elegans.
(9. Rossia macrosoma.)
10. Sepiola rondeletii.
11. Eledone moschata.
12. „ aldrovandi.
13. Octopus macropus.
14. „ vulgaris.
15. „ defilippii.
16. Scaeurgus uuicirrus.
(17. Ocythoe tuberculata.)
Die eingeklammerten Arten lagen nur vorübergebend und nicht zu eingehender Beobachtung
vor. No. 2 und 3 stammten von dem Material der Deutschen Tiefsee-Expedition, 17 aus Vorräten
des Zoologischen Instituts in Leipzig, 9 aus Vorräten der Zoologischen Station in Neapel; die übrigen
wurden als frisches Material in Neapel erhalten und teils frisch untersucht, teils konserviert.
Als beste Konservierungsmethode für die Spermatophoren, die auch fast ausschließlich
angewandt wurde, erwies sich lOprozentige Formallösung. So konservierte Spermatophoren ließen
sich auch gut in Glycerin überführen und hellten sich, wenn dies allmählich geschah, meist vollständig
auf (nicht immer so in Kanadabalsam). In Alkohol konserviert erfuhren die Spermatophoren,
besonders wenn sie bei der Konservierung in den Organen der Tiere verblieben, meist beträchtliche
Veränderungen, ein Umstand, der es mit sich bringt, daß dieselben bei sonst gutkonservierten Tieren
meist für die Untersuchung unbrauchbar sind.
Allgemeine Beschreibung des Baues der Spermatophoren.
An -jeder Spermatophore, mit Ausnahme vielleicht der ganz abweichenden Formen von
Opistoteuthis 0 und Ocythoë, lassen sich folgende Teile unterscheiden. Zunächst der eigentliche Körper
der Spermatophore, das Ge h ä u s e 2) (la gaine bei Milne Edwards, l’étui bei Racovitza), welches
die äußere Form bestimmt. Das Gehäuse ist gebildet von einer ziemlich harten, elastischen durchsichtigen
Schicht (tunique externe bei Milne E. und Racovitza), die wir die äußere Wandschicht des
Gehäuses oder kurzweg Ge h ä u s ewa n d nennen wollen.
Sodann der Inhalt dieses Gehäuses, bestehend wiederum aus dem eigentlichen S p e r ma s
c h l a u c h (boyau spermatique bei Racovitza), und dem p r o j e k t i l e n A p p a r a t oder
p r o j e k t i l e n S c h l a u c h (appareil éjaculatoire), der erstere meist ein einfacher, die Sperma-
*) Über die Sp. von Opisthoteuthis, welche mir nicht vorlag, finden sich Angaben in: W. Th. Mey er , Die
Anatomie v on Opisthot. depressa. Zeitschr. f. wiss. Zool., Bd. LX X X V . H e ft 2.
2) Der Ausdruck G ehäuse, als Übersetzung des französischen W ortes é tui, is t von W . Th. Meyer übernommen, loc. cit. p. 53.
tozoen enthaltender Schlauch, der letztere von komplizierterer Struktur und wichtig durch seine
besondere Rolle bei dem Explosionsvorgang.
Das G eh ä u s e ist stets von lang walzenförmiger oder. cylindrischer Gestalt, oft etwas
gekrümmt, entsprechend der Form der Spermatophorentasche (Octopoden), in der vorderen Hälfte
verschmälert, bei den Octopoden in der Mitte oder nahe der Mitte etwas verengert. Die Länge schwankt
etwas nach der Größe der Individuen und variiert hinsichtlich der Arten bedeutend: bei den beschriebenen
Arten zwischen 2,3 mm bei Loligo marmorae und 60—80 mm bei Octopus vulgaris (von
Ocythoe noch weit übertroffen). Das Verhältnis von Länge und Durchmesser kann ebenfalls von Art
zu Art sehr verschieden sein; im allgemeinen sind die kleineren Formen gedrungener gebaut. Stets
jedoch bewahrt das Gehäuse die Form einer langgestreckten Röhre. Das eine (hintere) Ende ist stets
abgerundet und vollkommen geschlossen; das andere (vordere) Ende ist verjüngt, ebenfalls abgerundet,
durch eine besondere Vorrichtung unvollkommen geschlossen, und läuft in einen dünnen En df
a d e n aus. Das Verhalten im einzelnen ist hier nach Racovitza dieses: Das Gehäuse klafft in zwei
übereinander greifende Lippen auseinander, die von einer Art K a pp e überdacht werden; diese
hängt an einer der beiden Lippen fest und ist dem Gehäuseende eng angeschmiegt. Die Klappe läuft
ihrerseits in den dünnen Endfaden aus, beide (bei Racovitza als „Membrane“ und „Filament“
bezeichnet) bilden zusammen den V e r s c h l u ß a p p a r a t (die „Ligature“ bei Racovitza). Der
Endfaden läuft in der Regel in einigen Windungen nach rückwärts an der ovalen (vorderen) Hälfte
der Spermatophore entlang, und scheint stets an der Basis der Needhamschen Tasche festzusitzen.
Die Funktion des Verschlußapparats besteht darin, eine unzeitgemäße Explosion der Spermatophore
zu hindern.
An dem Gehäuse unterscheidet Racovitza (wie Milne Edw.) zunächst, außer der von uns als
Gehäuse wand bezeichneten harten Wandschicht (tunique externe), noch eine zweite Wandschicht
(tunique moyenne). Da diese von gallertiger, quellbarer, ja fast flüssiger Beschaffenheit ist, so könnte
sie auch als Ga l l e r t s c h i c h t , des Gehäuses oder als weiche Wandschicht bezeichnet werden.
Sie überzieht als durchsichtiger, meist deutlich gekörnelter oder getrübter Belag nicht nur den aboralen
Boden des Gehäuses, sondern auch dessen Wände bis ungefähr zu seiner Mitte, und endigt hier ziemlich
unbestimmt in der Gegend eines häutigen, Flüssigkeit enthaltenden Körpers, der sogenannten
F l a s c h e (Duvernoy). Nach dem Innern des Gehäuses zu ist die beschriebene Wandschicht durch
eine dünne, sehr dehnbare Haut abgegrenzt (die „tunique interne“ Racovitzas), die wir die „ I n n e r e
G r e n z h a u t “ des Gehäuses nennen wollen. An dem Gehäuse wären demnach drei Schichten zu
unterscheiden:
1. Die harte Gehäuse wand.
2. Die Gallertschicht.
3. Die innere Grenzhaut.
Die innere Grenzhaut (tunique interne) zieht sich nach Racovitza (wenigstens bei Rossia)
von der Gegend des Aufhörens der Mittelschicht an über die äußere Umhüllung der sogenannten
Trompe hin, und endigt etwas unterhalb von deren Ende, an ihr festgeheftet. Dieses Verhalten konnte
ich bei anderen Arten nicht bestätigen, doch habe ich den Verlauf der Haut bei den von mir untersuchten
Arten nicht genau verfolgt.
Das geschilderte Verhalten im Aufbau des Gehäuses wiederholt sich in ziemlich gleichartiger
Weise bei den meisten Arten, doch scheinen die Gehäuse wände und deren Belag bei den Dekapoden
stärker entwickelt zu sein.