ist (p). Von liier aus bilden drei Reiben (r1} r3, r3) sägeblattartig nebeneinander angeordneter Zähne
den Übergang zum Molarteil. Dieser entspricht in seiner Flächenausdehnung anfangs dem incisiven
Teile, biegt dann aber rechtwinklig, nach dem Körper des Tieres zu, um. An der Biegungsstelle
findet sich wiederum eine Reihe feiner Zähnchen (zm). Weiterhin folgen an dem umgebogenen Teile
einige stumpfe Höcker (h) und zuletzt ein Büschel äußerst feiner Haare (bü). Der Rand der ganzen
Mandibel und namentlich der umgebogene Teil des molaren Abschnittes unterhalb des Haarbüschels
sind sehr reich mit Sinneszellen ausgestattet.
Die Ma x i l l e n des 1. P a a r e s (Fig. 13) zeigen die bei den Mysideen übliche Ausbildung
zweier Laden. Die Vorderlade (IJ ist an ihrem Kaurande mit eigenartigen, gesägten Borsten (bs)
besetzt; parallel dazu, ein wenig zurückliegend, folgt an der Unterseite eine Reihe gefiederter Borsten
(bf). Die zweite Lade (IJ ist mit meist bewimperten Borsten besetzt.
Wesentlich komplizierter sind die Ma x i l l e n des 2. P a a r e s gestaltet (Fig. 14). An
ein breites Basalstück (ba) setzen sich zunächst nach innen 4 Laden (lx—IJ an. Die erste (7 J stellt
ein ovales Blatt dar, das an seinem freien Rande mit etwa 34 ungefiederten Borsten besetzt ist. Die
übrigen 3 Laden legen sich fächerartig an die*erste nach außen an; sie tragen gefiederte Borsten.
Die direkte Fortsetzung des Basalstückes bildet der zweigliedrige Palpus (pax, pa2) (Endopodit).
An ihm ist besonders das Endglied interessant (paA- Es ist mit gefiederten Spürhaaren (tb) besetzt,
die von innen nach außen ganz bedeutend an Länge zunehmen.
Neben dem 1. Palpalgliede fügt sich dem Basalstück außen noch ein spärlich beborsteter
Exopodit (ex) an.
Alle Borsten und Spiirhaare sitzen Sinneszellen auf. Besonders schön zeigt sich dies in der
1. Lade und im Endgliede des Palpus. (In Fig. 14 sind nur in diesen Teilen die Sinneszellen eingezeichnet,
in den übrigen weggelassen.) Diese Zellen schicken, wie es bereits bei der Antennenschuppe
sichtbar war, einen Terminalstrang in die Borsten, die in ihrem Inneren ebenfalls Kerne enthalten.
Nach der proximalen Seite hin stehen die Sinneszellen mit Ganglienzellen und Nerven (n) in Verbindung.
Das Basalstück ist ferner mit Muskeln (mu) zur Bewegung der Laden und des gesamten Palpus
ausgerüstet. Für das Endglied des Palpus sind noch besondere Muskelstränge im 1. Gliede desselben
vorhanden (mp3).
Aus alledem geht hervor, daß die zweiten Maxillen nicht nur direkt als Kauwerkzeuge Verwendung
finden, sondern daß sie für das Tier zugleich leicht bewegliche, wohl ausgestattete Sinnesorgane
darstellen; namentlich gilt das letztere für den Endopoditen.
Am K i e f e r f u ß p a a r e (Fig. 15) fällt auf, daß der Exopodit (ex) sehr weit vom Endopoditen
(en) weggerückt ist, so daß man zunächst den Eindruck gewinnt, es fehle der Endopodit. Der
Exopodit ist ziemlich klein im Vergleich zu denen der nachfolgenden Brustbeine. Folgende Übersicht
gibt zuerst von allen acht Exopoditen die Anzahl der Glieder und sodann das gegenseitige Längenverhältnis
in Einheiten an:
Exopodit: Zahl der Geißelglieder: Länge in ]
a) Des Kieferfußes 7 27
b) „ 1. Brustfußes 11 42
c),. „ 2. 11 49
Exopodit: Zahl der Geißelglieder: Länge in Einheiten:
d) Des 3. Brustfußes 11 52
e) „ 4. „ 12 54
*) >, 5. „ 12 56
g) „ 6. „ 12 54
h) „ 7. „ 12 53
Wie hieraus hervorgeht, ist der Exopodit des Kieferfußes verhältnismäßig schwach entwickelt.
Ausgezeichnet ist der Kieferfuß ferner dadurch, daß sich neben dem Exopoditen ein Flageilum
(f) vorfindet, das sich als sehr zartwandige Blase erweist. Man gelangt ohne weiteres zu der Vermutung,
daß hier ein Atemwerkzeug vorhegen könne.
Der Endopodit (Fig. 15, en und Fig. 16) ist siebengliedrig, S-förmig gekrümmt und flachgedrückt,
ähnelt also sehr den Maxillen. Das 2. Glied trägt an seinem Innenrande eine wohlentwickelte, reich
mit Sinnesborsten besetzte Platte. Chun hat diese, wesentlich kleiner, auch bei Arachnomysis
vorgefunden. Aus dem Bau dieser Platte bei Echinomysis bestätigt sich Chuns Annahme, daß es
eine rudimentäre Kaulade, oder hier besser, einen dem Tasten dienenden Lobus darstellt. Alle Glieder
des Endopoditen vom 2. an sind, namentlich am Innenrande, dicht mit Sinnesborsten besetzt. Das
6. Glied endet mit einer Klaue. Sämtliche Glieder, mit Ausnahme des 6., sind von Muskeln durchzogen.
Ihr Verlauf ist aus den Abbildungen (Fig. 15 und 16, mu) ersichtlich.
Der 1. B r u s t f u ß (Fig. 17) unterscheidet sich deutlich von den übrigen. Erstens ist er
gedrungener gebaut. Sodann ist sein Metacarpus (Propodus) nur eingliedrig. Ferner ist sein Dactylus
nur mit steifen, gefiederten Borsten, nicht aber mit einer Klaue ausgestattet, ein Verhalten, das
auf seine Verwendung besonders als Tastwerkzeug schließen läßt.
Die übrigen 6 B r u s t f u ß p a a r e nehmen nach hinten an Größe zu; das letzte (Fig. 18)
ist sogar auffällig verlängert. Sonst zeigen sie übereinstimmenden Bau. Der Metacarpus (Propodus)
ist dreigliedrig, und zwar ist das 1. Glied (metx) schräg, die übrigen (met2 und 3) sind gerade abgestutzt.
Der Dactylus trägt stets eine gutentwickelte Klaue. Alle Beinpaare tragen reichen Besatz von Spürhaaren,
meist von der Form, wie sie uns bei Betrachtung des Mandibulartasters bereits entgegentrat.
Unter den 5 P l e o p o d e n p a a r e n nimmt das 1. (Fig. 19) eine besondere Stellung ein,
insofern bei ihm der Endopodit verkürzt, eingliedrig ist, wenn auch nicht so rückgebildet wie bei
Arachnomysis. Er trägt am Ende nur zwei starre Borsten (end).
An den übrigen Pleopodenpaaren sind Innen- und Außenast ziemlich gleich lang (Fig. 20)
und stellen 7- bis 8gliedrige Geißeln dar. Am distalen Ende wenigstens der fünf Endglieder stehen
je zwei gefiederte Borsten. Die Endopoditen tragen sämtlich an ihrem Basalteile einen nach außen
gerichteten Zapfen (zp), der mit zwei Endborsten bewehrt und, namentlich beim 1. Pleopodenpaare,
in seiner Spitze mit Sinneszellen gut besetzt ist. Auch sonst fußen alle Borsten auf solchen Sinneszellen.
Das 7. H i n t e r l e i b s g l i e d, da s T e l's o n (Fig. 21), ist kurz, spatenförmig. Sein
distales Ende trägt zwei zarte, gefiederte Borsten, die etwa 1 y2ma, 1 so lang als das Telson sind. Die
Seitenränder sind bewehrt mit je 6, nach der Spitze zu an Länge zunehmenden Dornen. An der
Basis der vorerwähnten Borsten sowie der Dornen liegen Sinneszellen (sz), die durch ein zierliches
Nervennetz (n) versorgt werden. Außerdem ist das Telson von zwei Muskeln (mu) längs durchzogen.