und gabelt sieb dann in zwei nach vorn verlaufende Äste. Der der einen Seite tritt ohne weitere
Verzweigung in den ersten Cormopoden ein, während auf der anderen Seite nur ein Seitengefäß
in den Cormopoden gesandt wird, der Ast selber aber noch weiter nach vorn verläuft. Br tritt bald
wieder in die Mitte und geht als medianes Gefäß weiter nach vorn. Etwa in der Höhe des Ansatzes
der zweiten Maxille teilt er sich in zwei Gefäße, die sich nicht weiter verfolgen ließen, wahrscheinlich
aber in die Maxille eindringen. Da die Stemalarterie mit der Abgabe der Seitengefäße allmählich an
Stärke abnimmt, sind diese letzten Verzweigungen schon recht dünne Gefäße geworden. Von Seitenästen
(nach Abgabe des Gefäßes für den ersten Cormopoden) konnte ich nur an einer Stelle einen wahrnehmen,
freilich ohne daß es mir glückte, die Abzweigung weit zu verfolgen. Bei einem horizontal
geschnittenen Exemplare lagen die Verhältnisse etwas anders als angegeben: hier teilte sich zwischen
dem ersten und zweiten Cormopoden die Stemalarterie in zwei Gefäße, die beide rechts und links
einen in den ersten CoTmopoden verlaufenden Seitenzweig abgaben und dann weiter nach vorn verliefen,
also eine symmetrische Ausbildung zeigten. Was weiter aus ihnen wurde, ließ sich nicht erkennen.
Es gelang mir leider nicht, die Vaskularisierung des ersten Maxillenpaares festzustellen, und
es bleibt unentschieden, Ob sie' von der Stemalarterie oder von den vorderen Seitenarterien be-
sorgt wird.
Die A r t e r i a a b d omi n a l i s (s .a , Fig. 1, ä, 5) gibt unmittelbar nach dem Passieren
des Bauchmarkes rechts und links einen Seitenast ab, der das zur Versorgung der beiden letzten
Cormopoden bestimmte Blut enthält, oder vielmehr das für die Beste der beiden letzten Cormopoden
bestimmte, denn diese sind bekanntlich bei Euphausia rudimentär. Der Seitenast geht als ziemliili
' kräftiges Gefäß zum Budiment des vorletzten Cormopoden mit dem Leuchtorgan hin, gibt aber vorher
noch ein beträchtlich schwächeres Gefäß nach hinten zu ab, das zum Best des letzten Cormopoden
zieht. Nach Abgabe der beiden Seitenäste verläuft die Arterie nach hinten, immer eng an das Mark
angeschmiegt. Am ersten Leuchtorgan gibt sie von der Ventralseite zwei dünne Gefäße ab, die an
das. Leuchtorgan herantreten. Am zweiten Leuchtorgan wiederholt sich diese Anordnung, doch tritt
hier aus der Ventralseite der Arterie noch ein drittes Gefäß, das eine ganz kurze Strecke, sich der
Arterie anschmiegend, nach hinten verläuft und dann endet. Ganz ebenso liegen die Verhältnisse
am dritten Leuchtorgan. Beim vierten teilt sich die Arterie, die jetzt infolge der Abgabe der verschiedenen
Äste schon recht schwach geworden ist, in drei Gefäße, von denen zwei an das Leuchtorgan
herantreten und das dritte nach einem ganz kurzen, nach hinten gerichteten Verlaufe verschwindet.
Die A r t e r i a e l a t e r a l e s p o s t e r i o r e s (a. 1. p., Fig. 1,2, 3). Unmittelbar vor der
Wurzel der beiden Aortae posteriores entspringen auf der Unterseite des Herzens dicht beieinander
in der M„rliar„m zwei Gefäße, die hinteren Seitenarterien. Beim Männchen sind sie sehr schwache
Gefäße, während sie beim Weibchen etwas stärker sich erweisen. Bei letzterem durchdrmgen sie
unter Abgabe von Verzweigungen das Ovarium und verlaufen dann an der dorsalen Fläche der Flexoren
des Abdomens nach hinten. Genauer Heß sich ihr Verhalten beim Männchen erkennen: sie gehen
hier schräg nach hinten und abwärts bis in die Nähe der Spermatophorensäcke. Hier teilen sie sich.
Der eine Ast geht in der ursprüngKchen Kichtung weiter und verläuft auf der dorsalen Flache der
Flexoren des Abdomens, wo er bald nach Auflösung in einige Äste verschwindet. Der andere Ast
biegt scharf nach aufwärts und etwas nach außen und dringt bis in die Nähe der Tensoren des Abdomens
vor. Hier gabelt er sich. Der eine Zweig tritt an die Tensoren heran, der andere wendet sich
an den Seiten des ersten Abdominalsegmentes in die Tiefe und verschwindet zwischen dem
Muskelbelag.
Die A o r t a e p o s t e r i o r e s (a. p., Fig. 1, 2, 3, 6). Aus dem zipfelförmig nach hinten-unten
vorgezogenen Herzende entspringen unmittelbar nebeneinander zwei sehr kräftige Gefäßstämme,
die Aortae posteriores. Zuerst verlaufen sie Seite an Seite, dann entfernen sie sich eine Kleinigkeit
voneinander und lagern sich jederseits etwas oberhalb des Darmes und unterhalb der beiden Tensorenstränge
des Abdomens. Ab und zu geben sie kleinere Äste ab, die in die Muskulatur des Abdomens
verlaufen. Irgend eine Regelmäßigkeit in der Abgabe läßt sich nicht erkennen, auch entspringen
die Äste nicht symmetrisch auf beiden Seiten. Anders ist es mit großen Seitenzweigen, die
in den einzelnen Abdominalsegmenten ihren Ursprung nehmen. Im ersten Segmente entspringt
aus jeder der beiden Aortäe ein Gefäß, das zunächst nach auswärts, dann nach abwärts verläuft und
innerhalb der Seitenmuskulatur des Abdominalsegmentes eindringt. Hier gabelt es sich, ein Ast
zieht nach oben, ein zweiter, immer innerhalb der Muskelschicht verlaufend, nach unten. Beide
geben nach vorn und hinten zu in der Muskulatur Gefäße ab. Der nach unten verlaufende Ast dringt
in den Pleopoden ein. Kurz nach der Trennung vom Hauptgefäß hat der Seitenzweig einen nach oben
gehenden Ast abgegeben, der außen an den Tensor des Abdomens herangeht. Dieser Ast tritt im
zweiten Abdominalsegment nicht auf, im übrigen ist hier die Verzweigung des vom Hauptstamm
abgehenden Gefäßes dieselbe, wie im ersten Segmente. Im nächsten Segment ist nur noch der nach
dem Pleopoden zu verlaufende Ast vorhanden, der allerdings eine Anzahl kleinerer Gefäße abgibt.
Im vierten Abdominalsegmente geht dann auf der einen Seite die gesamte Aorta posterior seitwärts
und in die Tiefe nach dem Pleopoden hin, während auf der anderen Seite dieselben Verhältnisse vorliegen,
wie im dritten Abdominalsegment. Damit verschwindet also im vierten Segmente die Aorta
der einen Seite und nur noch die der anderen nimmt ihren weiteren Verlauf nach hinten zu. Im
fünften Abdominalsegment gibt er nach beiden Seiten Äste für die Pleopoden ab, wobei der der entgegengesetzten
Seite seinen Weg u n t e r h a l b des Darmes vorbei nimmt. Die Aorta tritt nunmehi
unter den Darm, auf dessen Ventralseite sie weiter nach hinten verläuft. Im sechsten Abdominalsegment
gibt sie einen Ast ab, der senkrecht in der Medianen nach unten zwischen den Beugern
des Abdomens verläuft, sich gabelt und in die Uropoden eintritt. Die Aorta selber gabelt sich nach
kurzem weiterem Verlaufe ebenfalls und die beiden Zweige treten in das Telson ein.
3. Die Kiemen.
Den Schilderungen des Gefäßsystems seien hier noch einige kurze Worte über die Kiemen
beigefügt. Die Kiemen stehen bekanntlich bei den Euphausiaceen als mehr oder weniger stark verzweigte
Anhänge an den Coxopoditen der Cormopoden, deren Epipoditen sie morphologisch sind.
Sie bestehen aus einem blattförmigen Stamm, an dessen Außenkante eine Anzahl von schlauch-
oder fingerförmigen Ausstülpungen sitzen (Fig. 58, k 5). Die Zahl dieser Schläuche ist an den Kiemen
der hinteren Cormopoden größer als an denen der vorderen. An den hinteren- Füßen tritt dann auch
eine Spaltung des ursprünglich einheitlichen Stammteiles in, zwei oder mehrere Äste ein, so daß die
Kiemen an den Rudimenten der beiden letzten Cormopoden hochgradig komplizierte Gebilde sind.
Ich verweise wegen dieses morphologischen Aufbaues auf die Schilderungen und Abbildungen von
G. 0. Sa r s (1885). .
Am ersten Cormopoden findet sich ein blattförmiger Epipodit ohne schlauchförmige Anhänge.
Nur nach vorn zu hat er einen fingerförmigen Fortsatz, der genau denselben Bau zeigt wie die Schläuche
der anderen Kiemen. Es ist nicht angängig, diesen Epipoditen als etwas anderes anzusehen als die
Kiemen der hinteren Cormopoden. Morphologisch und funktionell ist er genau dasselbe wie diese.
Zoologien. Heft 67, ®