Diese Verfalzung ist noch kräftiger geworden in Fig. 33. Das Ventralstück ist hier sehr kräftig
geworden, hat sich aber noch nicht vom Boden der Drüsen Vorkammer losgelöst. Dies ist j edoch in
Fig. 34 eingetreten.
In Fig. 35 hat es sich bereits weit vom Boden entfernt und stützt die beiden Leisten der unteren
Seitenstücke, deren übrige Verfalzung sich verloren hat.
Fig. 36 trifft eine Stelle, wo sich die oberen Seitenspangen bereits vom Restkörper des unteren
Seitenstückes losgelöst haben. Hier kommuniziert die Seitenfurche mit der Drüsenvorkammer.
Der Restkörper hat sich in Fig. 37 von der Wand ebenfalls gelöst und bildet die unteren Spangen.
Die,oberen Spangen und der zungenförmige Fortsatz sind beide in ihrer hintersten, dünnen Partie
getroffen. An den dorsalen Seitenwänden sehen wir eine Falte entstehen, die Seitenpartie der dorsalen
Spange, deren mittlerer Teil noch länger mit der Wand in Verbindung bleibt. In die Drüsen Vorkammer
münden hier die beiden großen Ausführungsgänge der Leber ein.
Fig. .38. Obere Seitenspangen und zungenförmiger Fortsatz sind verschwunden. Von oben
münden zwei Drüsen in das Darmlumen, die wir weiter unten als Cö c a l d r ü s e n kennen lernen
werden. Fig. 39 trifft bereits den Enddarm, in den wir die dorsale Spange und die beiden unteren
Seitenspangen hereinragen sehen.
Fig. 40—42 sind Horizontalschnitte durch den Magen, die wohl keiner näheren Erklärung
bedürfen.
Fig. 43 ist ein Schnitt, parallel zu den beiden vorigen, aber etwas tiefer geführt. Es ist nur
der hintere Teil des cardiacalen Abschnittes und der pyloricale gezeichnet. Man sieht die sich vorwölbenden
unteren cardiacalen Seitenstücke, die den Stauraum stark verengern. Die pylorikalen
unteren Seitenstücke sind nur ganz vorn in ihrem festgewachsenen Teile getroffen. Weiter hinten
geht der Schnitt durch die sich vorwölbenden oberen Teile und zwischen ihnen und der Körperwand
sehen wir die pyloricalen Seitenfurchen. Weiter nach hinten trifft der Schnitt die dorsale Spange
und dann die Darmwand. Beides wird sehr schräg getroffen, so daß eine große Dicke der Wände
vorgetäuseht wird.
Fig. 44 liegt noch etwas tiefer, als 43, ist ihr aber parallel. Von den unteren Seitenstücken
des Cardiaabschnittes sehen wir die schräg getroffene untere Cardiopyloricaklappe. Davor wird noch
die Seitenstückkante und der Kamm getroffen.
Die Vergrößerung der Horizontalschnitte 40—44 ist die gleiche wie die der Querschnitte.
Dagegen ist der Sagittalschnitt Fig. 45. in derselben Vergrößerung gezeichnet, wie die Totalansicht
des Magens und diese Vergrößerung stimmt nicht genau mit der der anderen Schnitte überein.
In Fig. 45 ist die Richtung der in Fig. 17—39 dargestellten Schnitte durch numerierte Pfeile
angegeben.
Betrachten wir nun kurz den histologischen Aufbau des Magens (Fig. 86). Die Wandung
besteht aus einem Epithel und einer inneren chitinigen Cuticula. Dort wo Verdickungen der Wand
vorhanden sind, werden sie erreicht durch eine Verdickung des Epithels, nicht der Cuticula. Die
letztere ist überall annähernd von derselben Stärke und nur an einzelnen Partien erscheint sie etwas
dicker, so an der Kante der Seitenstückleiste und an dem Mittelkiele des cardiacalen Ventralstückes.
An dünneren Stellen besteht das Epithel aus einer einzelnen Zellschicht. Dort wo eine Verdickung
eingetreten ist, läßt sich die Struktur nicht mit Sicherheit erkennen. Doch möchte ich glauben,
daß auch hier nur eine einzelne Schicht vorhanden ist. Man sieht allerdings (Zellgrenzen sind überall
undeutlich) die Kerne gehäuft; doch scheint mir das nicht'daher zu rühren, daß mehrere Zellschichten
vorhanden sind, sondern darauf zurückzuführen zu sein, daß die Zehen'dünn und lang, spindelförmig
geworden sind, so daß in der-Schnittdicke mehrere Zehen hintereinander liegen. An den verschiedensten
Stehen sieht man außerhalb des Epithels noch lagen von oberflächlichen Muskeln, auf die'ich weiter
unten emgehen werde.
Bei Betrachtung des Mikrophotogramms, Hg. 86, ist folgendes zu berücksichtigen. Es ist
wie überall durch die Konservierung das Epithel geschrumpft und hat sich von der Cuticula zurückgezogen
Derartig sind auch hie und da Lücken im Epithel entstanden. Bei allen Tieren, die ich
■■ü H daß H die “ eue Häutmg des Magens bereits vorbereitete. Auch dadurch ist
zwischen der .Cuticula und dem Epithel ein Zwischenraum entstanden, so daß selbst an dünneren
b teilen, wo die Schrumpfung nur unbedeutend gewirkt haben kann, Cuticula und Epithel nicht dicht
aufeinander liegen.
Auf dem zurückgewichenen Epithel haben sich schon die Ersätzborsten gebildet. Auch der neue
Kamm ist bereits entwickelt. Da seine langen Borsten aber in dem engen Zwischenraum ausgestreckt
.nicht Platz haben, erscheinen sie zurückgeschlagen.
2. Die Muskulatur des Vorderdarmes.
Es sind am Magen solche Muskeln vorhanden, die seine Wand mit der Körperwand verbinden
sowie solche, die mit beiden Enden am Magen angewachsen, seiner Oberfläche aufgelagert sind.'
Nach dem Beispiel von Mocquard nenne ich sie Außenmuskeln uüd Innenmuskeln, obwohl die
Namen meiner Ansicht nach nicht gut-gewählt sind.
Der Oesophagus ist mit einer reichen Außenmuskulatur versehen. An seiner Vorderseite, also
an der Vorderlippe stehen zwei Paar von bandförmigen Muskeln, die nach der vorderen Körperwand
verlaufen. Das eine der beiden längsgestellten Bänder hegt medialwärts vom ändern. Die Muskeln
sind der äußere und der i n n e r e Vor d er l ipp en mus kel. In Eg. 46 ist nur der äußere
(a. v. m.) zu sehen, da der andere durch ihn verdeckt wird.
An den Innenlippen sitzen jederseits drei nach der Seitenwand des Körpers verlaufende Muskeln
der u n t e r e (u. i. m. Hg. 46), m i 111 e r e (m. i. m. Hg. 46) und o b e r e (ö. i. m. Hü. 46) Innen-
lippenmuskel.
An der Rückseite des Oesophagus nehmen zwei Muskeln jederseits übereinander ihren Ursprung,
die nach einer Chitinspange hm verlaufen, an der sich auch eine reiche Muskulatur der Mundwerkzeuge
ansetzk Es ist der untere und der o b e r e (o. o. m. Fig. 46) und der u n t e r e (u. o. m. Fig. 46)
o e s o p h a g e a l e H i n t e r m u s k e l .
Ein langgestreckter bandförmiger Muskel aus einer Anzahl hintereinander stehender Partien
bestehend verläuft jederseits von dem vorderen cardiacalen Dorsalstück nach der vorderen Körperwand.
Seine Anwachsstelle am Dorsalstück ist länger als die an der Körperwand. Das Band verjüngt
sich also distalwärts. Auf dem Dorsalstück ist er etwas seitlich der Mittellinie im zweiten und
dritten Viertel des Stückes angewachsen. Es ist der D o r s a 1 s t ü c k h e b e r (d. st. h. Fig. 46).
Die vordere untere Ecke des- cardiacalen unteren Seitenstückes wird mit der Körperwand
durch den c a r d i a c a l e n S e i t e n s t ü c k m u s k e 1 (c. st. in. Fig. 46) verbunden.
Ein ähnlicher Seitenmuskel nach der Körperwand hin verläuft vom oberen pyloricalen Seitenstück
aus etwas schräg nach hinten, der p y 1 o r i c a l e S « t e n s t ü c km u s k e l fp. st m
Fig. 46). *