
(die Schwarmbreiten um so größer ) , je g r ö ß e r d i e Z a h l de r B ewe g u n g s t y p e n ist.
Je geringfügiger die Beweglicbkeitsunterscbiede zwischen h i n t e r e i n a n d e r sich bewegenden
Teilchen sind, je mehr Teilchenserien sich m. a. W. in eine gegebene Beweglichkeitsdifferenz t e i l en,
um so kontinuierlicher, lockerer, ausgebreiteter werden die Schwärme, um so geringer also auch die
Abstände.
6. Anhangsweise sei hier kurz noch auf die Erscheinungen eingegangen, die eintreten, wenn
die Bewegung eines gemischten, homogen periodischen und heterogen periodischen Komplexes eins
e i t i g g e h emmt wi rd. Bei Yertikalbewegungen treten solche Hemmungen auf bei den
o x o
o x 9
X 9 09
9 09 9
X x « x «
oo*«
0 X9 9 09
9 0 0 9
0 0 X 9
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OXX9X9
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xx#oO*
XOOOX#
o oo o oooo
• • • • • •
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• • • • • •
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• • • • • •
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• • • • • •
Textfigur VI.
Erscheinungen der S e d ime n t a t i o n oder Au f r a h m u n g ; bei Horizontalbewegungen z. B.
in natürlichem Wasser, ergeben sich die Vorgänge des An s c h w emme n s (z. B. an das Ufer).
Es tritt in diesen Fällen eine zunehmend d i c h t e r e L a g e r u n g der Komplexe ein; die Abstände
der Teilchen voneinander verringern sich (ihre Konzentration steigt), es verschwinden die A b s t ä n d e
d. h. di e S c hw a r m b i l d u n g v e rwi s c h t s i c h z u n e hmen d, und schließlich entstehen
dichtgelagerte, je nach der Formation des gehemmten Komplexes verschieden strukturierte
„Ablagerungen“.
Derartige Ablagerungsvorgänge sind in Textfigur III, Bild c, ferner in den Textfiguren VI
und VII veranschaulicht worden. In Textfigur VI ist der zei t l icheVerlauf solcher Ansammlungen
geschildert worden; die obere Figurenreihe stellt einen Komplex dar, der sich in homogener Schwarm -
bildung befindet, die untere die allmähliche Ansammlung eines in heterogener Schwarmbildung
befindlichen Komplexes. Textfigur VII endlich stellt die Ansammlungen dar, welche jedes Stadium
der in Textfigur V wiedergegebenen Komplexe bilden würden, falls die letzteren plötzlich durch irgend
eine Grenzschicht in ihrer Bewegung gehemmt werden würden. Aus den Figuren ergibt sich ohne
weiteres die große Mannigfaltigkeit der möglichen „Stratifikationen“, die bei den genannten Vorgängen
auftreten können, je nach dem A u g e n b l i c k e resp. dem Formationsstadium, in dem die
Hemmung eingetreten ist.
7. Es erhebt sich nun die wichtige Frage, inwieweit die vorstehenden Überlegungen auf
S c hw a rmb i l d u n g e n des P l a n k t o n s anwendbar sind, m. a. W., inwieweit wir Plank-
tonten mit den bisher betrachteten Teilchen identifizieren können.
Als erste und vielleicht wichtigste Voraussetzung für die Entstehung räumlich periodischer
Schwärme nach dem geschilderten Prinzip erscheint die Annahme der G l e i c h f ö r m i g k e i t
< • o x • o x
< • o x • o
X O • O <
X O • O l
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< O • X O • O i
x O O • O • •
x O O • o • •
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x O O • O • • I < o o • o • •
X o o • o • •
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X o o o o • •
K O O O O I I I
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x O O O O t l l
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x O O O O •
Textfigur VII.
de r p a s s i v e n Bewe g u ng e i ne s P l a n k t o n t e n z. B. in einer Strömung oder vor
einem Winde von konstanter Stärke. Diese postulierte Gleichförmigkeit steht im Gegensatz etwa
zu einer zunehmend b e s c h l e u n i g t e n oder v e r l a n g s amt e n Bewegung der Plank-
tonten, wie wir solche Bewegungen z. B. beim freien Fall und Wurf (in der Luft) vor uns haben. Es
lassen sich nun zwei, in letzter Linie auf denselben Faktor hinauslaufende Gründe für die Annahme
anführen, daß die Mehrzahl der Planktonten tatsächlich dem sog. St o k e s sehen Gesetze gehorcht,
gemäß welchem die Bewegungsgeschwindigkeit direkt und k o n s t a n t proportional der Größe
der bewegenden Kraft ist.
Zunächst ist das St o k e s sehe Gesetz aufgestellt, sowie vielfältig von physikalischer Seite
geprüft und gültig befunden worden für s e hr k l e i n e Te i l chen. Es gilt für Teilchen von
maximal der Größe etwa von Regentropfen, sodann aber für alle kleineren Teilchen hinab bis fast
zu Moleküldimensionen.1) Ein großer, vielleicht der vorwiegende und charakteristische Teil des
Planktons besteht aber bekanntlich gerade aus mikroskopischen Individuen. Sodann aber ist eine
Gültigkeit des Stokesschen Gesetzes auch für größere Körper anzunehmen, für den Fall nämlich,
*) Siehe hierüber Wo. O s t w a l d , Grundr. d. Kolloidchemie, 3. Aufl., S. 254 (1912).
Zoologien. Hoft G7. 31