des Divertikels einige wenige Male (?, einmal?) zu gabeln. Eine Anschwellung am proximalen,
blinden Ende dieser Samenkanälchen, also ausgesprochene Samenkämmerchen, waren nicht.erkennbar;
doch ist zu bemerken, daß das Divertikel keine Spermamassen enthielt, also noch nicht in Funktion
getreten war. Vielleicht bilden sich gesonderte Samenkämmerchen am Blindende der Samenkanälchen
erst zur Zeit der Begattung aus.
Gr e s e i l e c h t s b o r s t e n scheinen nicht gebildet zu werden. Die Borsten in der Begion
der Samentaschen zeigten sämtlich die normale Größe und Anordnung.
Bemerkungen. Dichogaster golaensis scheint der D. liberiensis Hor s t,1) ebenfalls von Liberia
nahe zu stehen, ist aber eine viel kleinere Form. Sie unterscheidet sich von jener Horstschen Art
durch das Fehlen von G e s c h l e c h t s b o r s t e n, durch die Gestalt der P e n i a 1 b o r s t e n
und der Same n t a s c h e .
Dichogaster Stockhauseni n. .sp,
Tafel XIX, Fig. 18—21.
Fundnotizen. Togo, A t a k p a m e ; Leutnant Stockhausen leg. VI. 1910,.(5 stark
erweichte Exemplare, Originalstücke!).
Togo, Mi s a höhe ; Oberleutnant Smend leg. (1 gut gehärtetes Stück, Cotype!|;,,,_
Äusseres. D ime n s i o n e n der stark erweichten Stücke von Atakpame nicht genau
feststellbar, anscheinend beträchtlicher als die des Stückes von Misahöhe, nämlich nach ziemlich
unsicherer Schätzung: Länge etwa 160—190 mm, Dicke ca. 6 mm, Segmentzahl ca, rSl-180. Stück
von Misahöhe 147 mm lang, 3—4% mm dick und aus ca. 143 Segmenten bestehend.
F ä r b u n g graubraun bis violettbraun.
K o p f prolobisch.
B o r s t e n im allgemeinen sehr zart Und sehr eng gepaart, die ventralen (a und 6) am ante-
clitellialen Körperteil etwas weniger eng gepaart und etwas vergrößert. Ventralmediane Borstendistanz
etwas kleiner als die mittleren lateralen (aa — 3/6 bc). Dorsalmediane Borstendistanz ungefähr
drei Viertel des ganzen Körperumfanges einnehmend (dd H c a «). Vergrößerte ventrale Borsten
des Vorderkörpers ornamentiert, mit zerstreut (?) gestellten Narben, deren proximaler Band gezähnt
ist. Normale, kleine Borsten nicht näher untersucht.
B ü c k e n p o r e n vorhanden; erster auf Iutersegmentalfurc'ne 13/ 14V
Gü r t e l (Fig. 2) ringförmig, lateral und dorsal am % 13.—%19. Segment^He). Ventral
weicht der vordere Gürtelrand bis zur Intersegmentalfurche 13/14 zurück. Vom 16. Segment an ist
die hintere Partie des Gürtels ventral durch ein großes männliches. Geschlechtsfeld unterbrochen.
Das mä n n l i c h e Ge s c h l e c h t s f e l d (Fig. 20) hat bei den stark erweichten Stücken
von Atakpame und dem gehärteten Stück von Misahöhe ein ganz verschiedenes Aussehen. Bei den
erweichten Stücken ist es folgendermaßen beschaffen: Es reicht seitlich fast bis an die Borstenlinien
b und ist länglich oval, jedoch mit etwas vorgezogenem vorderen Pol, der bis etwa an Intersegmentalfurche
15/16 reicht. Es ist hinten offen, d. h. geht hier ohne scharfe Grenze in die nicht modifizierte
postclitelliale Partie der Leibeswand über. Die segmentalen Zonen sind im Bereich des männlichen
Geschlechtsfeldes etwas verschoben. Die Borsten a und b des 16. Segments liegen z. B. etwas weiter
hinten als die entsprechenden Borsten b und c. Diese Borsten a und b des 16. Segments sind zu
x) R- Horst, Description o f Earthworms. IX. On two new Benhamia-species from Liberia. In: Notes Leyden Museum
X V II, 1895/96, p. 21, t. 1, f. 1— 5. J
Geschlechtsborsten (siehe unten!) umgewandelt, haben aber die normale Getrenntpaarigkeit und
auch ihre normale Stellung in den Borstenlinien a und b beibehalten. Dicht hinter j edem Geschlechtsborstenpaar,
also hinten am 16. Segment in den Borstenlinien ab, findet sich ein kleines Loch mit
quer-spindelförmigem Umriß. Wie die Untersuchung der inneren Organisation ergab, führen diese
beiden Löcher in je eine fast kugelige, in die Leibeshöhle hineinragende Drüsentasche mit glatter,
muskulös glänzender Oberfläche ein. Bei einem Exemplar fand sich weiter hinten rechtsseitig,
wahrscheinlich hinter dem Ort der geschwundenen rechtsseitigen Borsten ab des 18. Segments (auf
Intersegmentalfurche 18/19 ?), eine ebensolche, aber kleinere Drüsentasche. Ein einziges Paar Prostata-
Poren liegt am 17. Segment ungefähr in der (durch die Borsten cd markierten) Borstenzone jederseits
dicht neben der ventralen Medianlinie. Aus jedem Prostata-Porus ragt (fast bei allen Stücken)
ein Paar Penialborsten (siehe unten!) heraus. Ein Paar sehr deutliche, wenn auch kleine männliche
Poren liegen vorn am. 18. Segment, wenn nicht auf Intersegmentalfurche 17/18, lateral von den Borstenlinien
b, ziemlich dicht medial am Rande des männlichen Geschlechtsfeldes. Die Zone, der die männlichen
Poren angehören, ist wegen der Zonenverschiebung am männlichen Geschlechtsfeld nicht
sicher festzustellen. Nach Maßgabe der Borsten cd liegen sie fast genau zwischen den Borstenzonen
des 17. und 18. Segments. Je eine fast genau viertelkreisförmige Samenrinne, deren Konvexität
schräg nach vorn und läteralwärts gerichtet ist, verbindet die Prostata-Poren mit dem betreffenden
männlichen Porus. Diese Samenrinnen sind nach hinten noch ein sehr Geringes über die männlichen
Poren hinaus fortgesetzt. Ein ganz anderes Aussehen hat das männliche Geschlechtsfeld bei dem
gut gehärteten Stück von Misahöhe; doch beruht der Unterschied, abgesehen von den akzessorischen
Pubertätsorganen, anscheinend lediglich auf verschiedener Kontraktion. Bei diesem gehärteten
Stück ist der Umriß des männlichen Geschlechtsfeldes nicht deutlich erkennbar. Die ventrale Partie
des 17. Segments ist eingesenkt und seitlich von einem weißlichen Wall begrenzt, die ventrale Partie
des 1-6. Segments erhaben und nach hinten gezogen, so daß sie die eingesenkte Partie des 17. Segments
vorn überdeckt und die wagerecht nach hinten ragenden Geschlechtsborsten des 16. Segments über
die vordere Partie dieser Einsenkung hinweg ragen. Die Prostata-Poren und die vorderen Partien
der Samenrinnen sind von dieser Uberragung des 16. Segments überdeckt, also unsichtbar. Die
Pubertätsorgane hinter den Geschlechtsborsten, die an der Unterseite dieser Uberragung gesucht
werden müssen, sind unsichtbar, wenn bei diesem Stück überhaupt vorhanden. Die ventralmediane
vordere Partie des 16. Segments erscheint drüsig verdickt, polsterförmig erhaben. Das akzessorische
Pubertätsorgan auf Intersegmentalfurche 18/19 (?), das nur bei einem der 5 Stücke von Atakpame
auftrat, ist bei dem Stück von Misahöhe durch ein Paar vertreten.
W e i bl i c h e P o r e n (Eig. 20), feine, punktförmige Löcher, dicht vor den Borsten a des
14. Segments, manchmal ein sehr Geringes weiter medial.
S ame n t a s c h e n - P o r e n (Fig. 20) ein einziges Paar, auf Intersegmentalfurche 7/8
auf den Borstenlinien ab, in einer ziemlich tiefen gemeinsamen queren Einsenkung, die die ganze
ventralmediane Partie der Intersegmentalfurche 7/8 einnimmt.
P u b e r t ä t s o r g a n e (Fig. 20): Bei allen 5 Stücken von Atakpame findet sich ventralmedian
auf Intersegmentalfurche 13/14 ein fast kreisförmiges Drüsenfeld mit quer-spindelförmiger
dunklerer Zentralpartie (Porus!). Bei einem dieser Exemplare erkannte ich ein zweites derartiges
Organ auf Intersegmentalfurche 12/13. Wie die Untersuchung der inneren Organisation ergab, hängt
diese äußere Pubertätsbildung mit einem kleinen Drüsenkomplex an der Innenseite der Leibeswand
zusammen. Dem Stück von Misahöhe fehlt dieses vordere unpaarige Pubertätsorgan.