(1846) gegeben bat, und des hyalina-S in Leydigs Naturgeschichte der Daphniden, das in Fig. 12b
kopiert ist. 1866 beschreibt dann Schödler zum ersten Male ein cucullata- $ (Forma Berolinensis),
Fig. 11c, das als erwachsenes Tier auf der Helmspitze einen Dorn trägt.
Fig. 12. Das „Wandern“ des Nackehzahnes.
a, $ juv. von D. pulex; b— d. junge $ $ von litoralen longispina-Rassen; e. ? juv. von D . longi-
sp in a galeata; f. $ ju v . v on D . cucullata-, g— i. junge von litoralen longispIna-Rassen; k. <? juv.
von longispina-galeata.
In der Folge berichten über das Auftreten der Zähne:
bei pulex Hartwig;
bei longispina Stingelin, Matile, Forbes, Eylmann, Hartwig und Sars;
bei hyalina Kurz, Hartwig, Brehm und Btirckhardt;
bei galeata Kurz, Zacharias und Burckhardt;
bei cucullata Eylmann.
Ich selbst wurde gleich zu Beginn meiner Untersuchungen, also im Sommer 1907 auf die Nackenzähne
aufmerksam durch eine Kolonie von pulex, deren junge ? fast durchgängig einen starken nach
vorn gerichteten Zahn in der Höhe des unteren Ansatzes des zweiten Antennenmuskels trugen (Fig. 12 a).
Erhöhtes Interesse weckten später sehr zahlreiche Funde bei longispina, longispina-galeata und cucullata.
Allerdings wurden sofort kleine Verschiedenheiten bemerkt. Die Zähne wiesen zunächst meistens
die jungen $ und $ auf. Gelegentlich kommen sie auch bei erwachsenen vor; selten oder sehr selten
tragen sie die erwachsenen ? noch kurze Zeit oder dauernd. Ebenso verschieden ist ihre Stärke und
Größe, die von einem groben Höcker bis zu einem winzigen Dorn variiert. Auch dieser kann ganz
verschwinden und läßt sich dann häufig nachweisen durch einen geringen Knick in der Kopfkontur
oder durch eine Verdickung der Cuticula (14a). Ersteres war der Fall bei Tieren, die den Zahn nach
mehreren Häutungen verlieren, letzteres wurde in Kulturen beobachtet an Würfen, in denen ein Teil
der Jungen mit dem Zähnchen ausgerüstet war, ein anderer
nicht. Bei stärkerer Ausbildung treten auch mehrere Zähne
zugleich an einem Tiere auf, die dann, wie an dem Leydig-
schen $ hintereinander hegen und eine Säge bilden oder
so angeordnet sind, daß ein größerer mittlerer Dorn von
zwei seitlichen flankiert wird.
Die Lage der fraglichen Bildungen ist für die einzelnen
Formen sehr charakteristisch, insofern sie nämlich
einen Wertmesser darstellt für die Anpassung an die lim-
netische Lebensweise. Litoralformen, wie pulex und
„grobe“ Zon^'spzm-Populationen tragen den Zahn unter
dem zweiten Antennenmuskel, Teichformen in der Höhe
des ersten, galeata- und cucullata-Bskssen auf dem Scheitel.
Es ist eine Verlagerung in diesem Sinne schrittweise deutlich
zu verfolgen. Die Abbildungen Fig. 12 stellen diese
Wanderimg abgekürzt dar; die Reihe läßt sich natürlich
beliebig vervollständigen, ich halte sie jedoch für genügend
und lückenlos.
An und für sich mag die Tatsache, daß der Zahn
Fig. 13.-
a. Anordnung der Chitinplatten auf der Schale
einer Daphnia.
b. Bezahnung der ventralen Schalenränder bei
Daphnia.
„wandert“, befremdlich erscheinen; sie läßt sich aber
leicht erklären. Der Panzer der Daphniden besteht bekanntlich aus einzelnen rhombischen Platten,
die auf der Schale nach ganz bestimmten Linien-Systemen angeordnet sind und nur an gewissen
Stellen des Kopfes ziemlich regellos zu liegen scheinen. Die Platten greifen nach Art der Schieferdeckung
auf Dächern übereinander, nur eine der Ecken ist zu sehen und hegt der folgenden Platte auf
(siehe Fig. 13a). Dadurch, daß an einer in der Rückenlinie hegenden Platte diese freie Ecke besonders
stark entwickelt und chitinisiert wurde, entstand der Nackenzahn. Durch diese Annahme werden alle
Erscheinungsformen begreiflich. Eine Säge, wie bei dem hyalina-$ Leydigs wird durch Verstärkung
mehrerer aufeinander folgender Platten erreicht. Die Kombination, daß ein oder mehrere mediane
Zähne von seitichen flankiert werden, kommt zustande durch Umbildung der vorspringenden Ecken
medianer und der daneben hegenden Platten. Das Wandern des Zahnes selbst steht sich ebenso einfach
dar. Die Chitinplatten sind untereinander vollkommen gleichwertig. Es ist gleichgültig, welche von
ihnen ausgobildet wird, eine weiter nach dem Scheitel oder nach dem Rücken zu gelegene. Diese
meine Auffassung wird durch den Verlauf der Plattenreihen unterstützt und überhaupt erst ermöglicht.
Obgleich die Grenzen der Panzerplatten an jungen Tieren und zumal an den Stellen, wo die Zähne