des inneren Bezirks hervor (Textabbildg. 3 b). Das Vorhandensein des Organes konnte bei einer
großen Anzahl von Exemplaren festgestellt werden, und ebenso fehlte es nicht bei mehreren Stücken
der gleichen Art aus dem Mittelmeer, die mir Herr Dr. Naef in Neapel vorlegte, während bei der
systematisch sehr nahestehenden L. vulgaris niemals eine Andeutung davon zu finden war; ebenso
waren sie nie bei ändern mir zugänglichen Loligoarten vorhanden, z. B. bei L. media L. und L. subu-
lata Lmck., die allerdings nach den Angaben von Naef (in einer demnächst erscheinenden Revision
der Loliginiden) von den übrigen Vertretern der Gattung stark abweichen
und von ihm als Gattung Teuthis (Gray 1849) abgetrennt
werden. Die Untersuchung auf Schnitten (Fixierung: Alkohol 90% oder
Sublimat-Alkohol (Schaudinn), Färbung: Hämatoxylin Delafield bez.
Hämalaun — Eosin) gibt näheren Aufschluß über Bau und Lagebeziehungen
der Organe. Ein in ihrer Höhe durch den Enddarm geführter
Querschnitt (Textfigur 2) zeigt, daß sie als breite vorgewölbte
Masse ventralwärts von den Muskelschichten liegen, die einerseits den
Tintenbeutel, andrerseits den Enddarm umkreisen; von beiden sind
sie getrennt durch bindegewebige Partien. Ihrer histologischen Beschaffenheit
nach bestehen die fraglichen Gebilde hauptsächlich aus
einem einfachen Drüsengewebe: das Epithel der Mantelhöhlenwandung,
das den Enddarm bedeckt und beide Organe voneinander trennt,
faltet sich am Rande der vorgewölbten Partie mehrmals auf und
geht so allmählich in ein breiteres Drüsenepithel über.
Wie sich bei stärkerer Vergrößerung (Tafel XXIV, Abbildg. 1) ergibt,
besteht das Drüsengewebe bei mittelgroßen, noch nicht ge-
schlechtsreifen Exemplaren aus sehr regelmäßigen, aneinander grenzenden,
nicht sehr tiefen Drüsenröhren, deren Öffnungen nebeneinander
unmittelbar an die Ventralseite des Drüsenfeldes ausmünden;
von dieser Seite her betrachtet ist die Oberfläche durchsetzt von den
Drüsenöffnungen, die sich über die ganze Fläche bis zum Rande
gleichmäßig verteilt finden. Als Unterlage des Drüsenkomplexes ist
ein breites Polster von fibrillärem Bindegewebe ausgebildet, das sich
überall an die basalen Endabschnitte der Schläuche heranschmiegt;
Textfigur i . S itu s der Organe in
der Mantelhöhle der männlichen
Loligo forbesi (Exemplar von 24 cm
dors. Mäntellänge).
a. abd. Abdominalarterie, a. pal], Mantelarterie,
an. After, b. atr. Tintenbeutel, b. gen.
Genitaltasche, b. Needh. Spermatophoren-
tasche, br. Kieme, c. br. Kiemenherz, coec.
stom. Magenblindsack, gl. acc. D rü s e n -
Trichter, or. nephr. Nierenpapille, stom.
Magen, susp. br. Kiemenband, v. abd. Abdominalvene,
v. cava sog. Hohlvene.
durch seine starke Entfaltung wird die Vor wölbung des ganzen Drüsenbezirkes bewirkt. In unmittelbarer
Nähe der Drüsenschläuche sind die Bindegewebezüge parallel und dicht aneinander gedrängt
und enthalten zahlreiche Kerne, während sie in dem tieferen (mehr dorsal gelegenen) Abschnitt
weitmaschiger und ärmer an Kernen, außerdem vielfach von Blutgefäßen durchsetzt sind.
Die meisten der kurzen Drüsenschläuche besitzen auf diesem Stadium ein gleichmäßiges, ziemlich
enges Lumen, nur bei einzelnen ist der hinterste Abschnitt etwas erweitert (Tafel XXIV, Abbildg. 2).
Die den Hohlraum begrenzenden Zellen sind ziemlich langgestreckt zylindrisch, ihre ohromatin-
armen Kerne liegen in dem vom Drüsenlumen abgewandten, plasmareichen Abschnitt, während der
proximale Teil der Zelle heller und mit Sekret erfüllt erscheint; da seine vordere Begrenzung manchmal
vollkommen verwischt ist und der Zellinhalt in das im Drüsenschlauch enthaltene Sekret übergeht,
liegt die Annahme nahe, daß in diesem Teil der Zelle andauernd Sekretmasse ausgeschieden und von
dem kernhaltigen tiefer gelegenen Zellteil aus neugebildet wird. Der ausmündende Abschnitt jedes
Drüsenschlauchs ist mit Flimmerhaaren ausgekleidet und geht allmählich in ein Flimmerepithel
über, dessen Wimpern die ganze Drüsenoberfläche gleichmäßig bedecken. Für eine, allerdings
anscheinend geringe Sekretausscheidung der Drüsenzone spricht die Ansammlung von geballtem,
fädigen Sekret in dem Drüsenhohlraum und auf der Oberfläche; der Umstand, daß sich darin auch
stellenweise deutliche Reste geschrumpfter und zersetzter Kerne finden, macht es wahrscheinlich,
daß bei dem Sekretionsprozeß bisweilen verbrauchte Zellen samt den Kernen ausgestoßen werden.
Ihrem Bau nach scheinen alle Zellen des Schlauchs bis zu den wimpertragenden vordersten Teil gleichmäßig
zur Sekretion befähigt zu sein.
Die Lage und Form, sowie der drüsige Aufbau der geschilderten Organe legen einen Vergleich
mit den ähnlich beschaffenen a k z e s s o r i s c h e n N i d ame n t a l d r ü s e n der weiblichen
Tiere der gleichen Art nahe; und in der Tat zeigt sich bei näherer Untersuchung eine weitgehende
Übereinstimmung beider Gebilde.
Namentlich bei Exemplaren
beider Geschlechter, die
noch *auf halbreifer Entwicklungsstufe
stehen, ist die Ähnlichkeit
sehr groß (Textabbildg.
3 a und b): auch die akzessorischen
Nidamentaldrüsen bilden
auf diesem Stadium ovale,
schwach hervortretende Bezirke
mit etwas vorgebuchtetem
Rand und eingesunkener inn er er
Textfigur 2. Schematischer Querschnitt durch den Enddarm ii
der fraglichen Drüsen bei Loligo forbesi-Männchen.
Partie. Ebenso ist ihre Lage
. (akzessorische) Drüse c
die gleiche: sie hegen vor den
Nierenöffnungen, während die
akzessorischen Drüsen der Sepiiden und Sepioliden im Gegensatz dazu hinter den JNierenspntzen
auftreton (s. Döring 1908), und grenzen mit ihrer Dorsalwand an den Enddarm und den Tinten-
beuteb Ferner ist der Umfang der Drüsen hier beim Weibchen'nur wenig größer als beim Männchen:
z. B. beim Weibchen 7:4,5 mm, beim Männchen 5 >/2: 4 mm bei gleicher Grö|» von 120 mm dorsaler
Mantellänge (Textabbildg. 3). Schließlich stimmt auch der feinere Bau der weiblichen akzessorischen
Drüse auf dieser Stufe gut mit den oben geschilderten Verhältnissen überein (vgl. Tafel XXIV, Abbildg.
1 u. 3); auch hier handelt es sieh um ein breites hager von nebeneinander mündenden; nicht
sehr tiefen Drüsenschläuchen, die stets Flimmerepithel an der Mündung der Schläuche-, wie an der
Oberfläche und zylindrische Drüsenzellen, stellenweise auch einen sackförmig erweiterten hintersten
Abschnitt besitzen; ein unerheblicher Unterschied besteht nur darin, daß die Vorwulstung der Randpartie
stärker betont und die bindegewebige Unterlage schwächer ausgebildet ist. ■
Diese auffällige Übereinstimmung der fraglichen Drüsen der männlichen und der akzessorischen
Nidamentaldrüsen der weiblichen Tiere bleibt' bei der Weiterentwicklung der Tiere zur vollen Reifd
nicht im gleichen Maße erhalten. Während nämlich die akzessorischen Schalendrüsen an Umfang
und Dicke wachsen und die Drüsenschläuche in ihrem Innern sieh stark erweitern und. verzweigen,
bleiben die entsprechenden Organe der Männchen auf ihrer anfänglichen Größe stehen und erleiden