f f
104 SßJeflftrbHtäa 'gtorbtttig,
fOlonaf bautet, geßf ber ©ibber, ftdj felbß überlaßen, bei; ben ©djäafett, fowoßl im
©fade als auf t im gelbe herum. ©utterlümmer lägt man nießf ei>ec jur Jgieerbe font. |
men, als am©nbe ber förunjljeit, bamit fte niefjt ja frii^gcbd^ven, im galt ein fsarcer
grüßfing fame, inbem ße bie taube ©itterung nießt fo gut, als bie alten ©cßaafe aufc |
ßeßen fontten. ©tlicße halten bie ©utterlämmer im erften .gaßre gänjlicß »cm ©ifcbet, I
tßcils aus ber ermahnten l!rf«d)e, theils and) weil (re glauben, wie es auch jutrift, bof j
bie©eburt ofte mißlingt. ©ben bas gilt »01t jungen ©ibbern, bie ju ben ©tßaafetu
wie es ofte ¿rer gefeßießt,- gebraudjt werben. DeeiSauren Siegel iß , baß ein alter’
©ibber ju »ier bis fünf ¿aßren (§ . 500.) brcrjgig ©tücf ©cßaafe ju befpringen- habe»
foll, bahingegeu nur ein junger »om »ergangenen Jpetbße fünfzehn ©tuet' erhält. SSot. ?
lagen (§ . 52.) bahingegen redjnet auf einen jungen ©ibber jwanjtg ©cßaafe, auf eine»
jährigen brepßig, jmetgäßrigen »ierjig, u. f. n>. welches hier im ianbe öiel ju fetjnj
ßßeint, ba ein fünfjähriger ©ibber nach betn IBoeioben, fedjjig ©chaafe befpringen folj
obfdjon anbere ¿Rationen hierinnen »oüfommen foweit gehen; benn in granfrefcß mßtiftg
man funfjig ©tuet auf einen ©ibber, (Jpa((ens ©efdßcßte ber tigere) unb in SeutfcU
lanb fecßjig bis fiebenjig, (man fehe 3>nfenS Oef. iepicon); follte ober wohl biefes f«(
auf ¿slan b> ber falten iuff wegen, anmetiben (affen? Unb wäre es »ieüeidß nid)t beffer,I
weniger ju nehmen? ®iet(eid)f rechnet iinnäuS besfalls jwanjig ©d)aafe auf einer,
©ibber, roelcße 3aß( in ©eßweben angenommen iß , bas auch Sferblicher, als ‘ieutfcß_
(anb unb granfreid) liegt. {©anßhe Syft. Nat. edit. reform.) Dod) folgt ßierbep ti'l
SRotßwenbigfeit, baß man einen ©ibber fowohl etwas »er, als in ber ISrunßjeit gufl
futtern muß, welches aud) in gslanb gefdßeßt; biejenigen aber, bie »on guter ©onßtaj
’flott ,- SSiibung unb ©tärfe ßnb, ausjufueßett, barurn befümmert mau ficß-wenig:f biej
welche braun ßnb, wählt man gerne, ober aud) bie weiffen; benn jene finb feiten. ® iij
©ibber werben brep, »ier bis fünf 3 aßre alt; benn wenn fte älter ftnb, werben fte übet|
mütßig unb unregieriieß,. baher man fie gerne nad) ber 3eif ju feßlaeßfen pflegt.
Sämmet f. 302. Die iämmerjeit fängt ohngefähr mitten im ©apmonaf an, ba man bentti
untigeSelt. bie ©chaafe ju jpaufe benm djwfe behält, bamit man iijnen befio (eidjter ju Jjülfe femj
men tonne, fo lange fie noeß felbß mager, unb bte iämmer jarf ßnb; benn ber gudjiJ
ber Stabe, beruhter, unb an einigen Orten ©»artbagen, (Larus inaximus meiano-l
levitts, dorfo & alis fupra fufeis) fueßen auth hier ®eute ju machen, wenn fte nid)t aßl
gehalten werben. Docß iß es befcßroerldj, bie jungen iämmer für ben übler ju
weil er niemalen niebrig herum ßiegt, fonbern ßd) fehr ßoeß-tn ber inft aufhält, bis etl
eine gute Seute ju ©eßeßte befommt, ba er benn ju erjl bie flauen jufeßt, ienben unbI
35eine ausßrecft, unb in bem er feßrege herunter fd)ießt,, ein iamm nimmt, unb bamitI
weit wegßiegt. Die ibirten pßegen barum auf bem gelbe, wo ße bie ©cßaafe mit ben 1
jungen iämmern hüten, geuer anjumaeßen, worein fte jjorn, ©olle, ober fonfi ,et<I
was, bas einen ßarfen ©eßanf »erurfaeßet, werfen, um baburd) ben übler abjußßwj
efen. 3ß bos iamm fo Mein, baß es ber ’Diutter »tießt folgen fann, ober bas 6 cß4 |
ifo ausgemergelt, baß es feine CDtilcß giebt, fo nimmt man bas iamm naeß Jpaufe/gidtt l
bemfelben ©ilcß bon einem anbern©d)aafe, ober bon einer Äuß, bureß einen geberfiel, bff I
am.©nbe mit ieber umwunben iß, . Daß ein ©cßaaf jwep iämmer erhalt, iß nichts uti*j
gewählt I
©her S8eßer=3 $fonh. 105
gewöhnliches; nur feiten aber brep, unb ßält man bas für ein gutes ©ifcßfdjaaf, 'wenn
es in ben erßen jwet; ober bret; ©cd)en, ba baS ©ras noeß Mein iß , alle biefe iämmer
ernähren fann. iäßt ßeßs nießt thun-, ober aud), wenn ein anbereS ©d;aaf fein iamm
»erlierf, fo bebient ßcß ber Jpirfe folgenber iiß : & nimmt ein iotnm »on bem ©cßanfe,
bas jwet) ober mehrere hat, unb bringt es jugleicß mit bemjfttigen, wetdjes fein iamm
berloßren, in einen bunflen ©cßaafßall, ba bas ©djaaf benn bas iamm annimmt; ge,
feßiehet biefes nießf, fo binbef man baS gell beS geßorbenen iammeS ßbev baS ihm juge«
braeßte, we(d)es banp beS ©erucßeS wegen »om ©djaaf für feines angenommen wirb.
Jjjilft alles biefes nießt, fo halt man bas ©cßaaf wäßrenb bem ©äugen beS iatnmes.
©tefe unb berg(eid)« löepfpielc jeigen ©rabe in ber Klugheit ber ©d)aafe.
§, 303. Oben im ianbe ßnbef man feiten ©ißgebtirten unter ben iämmcfti; an Sbißgebuc.
ber ©eefüße aber ofte, unb befonberS.in einigen gaßren, ba Denn bie ßinwoßner fagen, untft be*
es fei) Uaar, bas ijl,, ein unglücflid)es jjaßr an ben iämmern. S e r abergläubifcße fPc= mmttn'
bei giebt giößleuten unb anbern ©efpeiißern, bie fid) ben ©cßaafen, inbem ße gebähten,
ober ben “Stag barauf barßeffen, ©d)ttlb an ber SHißgeburf, IDiefcS »erbient feine
Antwort. Die 33ernünftigen ßnb ber fSletmung, es fomme »on ber iöefcßaßenheit ber
feegenb ßer, unb biefe wirb woßl bie ricßttgße fepn. Die ©diaafe, weiche jur 3 c>t ber
©bbe an ber @ee geßen, unb ©cßilf eßen, wobon gslanb biele ürfen fiat, gebähten
bergleichen ©ißgeburfen weit öftrer, als bie auf bem ©rafe, obfdjon naße am Ufer wei=
ben, 3 ;n ber ©ee ßnb biele (jmfeften, große nnb Meine, fammt gifeßen tmbSSögeln,
bfe jugleicß mit ben üusbünßungen, bie burd) bie jpiüe in bie Jpöße ßeigen, ieießt ber
©inbiibungsfraft ber fräeßtigen ©cßaafe berfeßrte ©eßaften barßedeu fottnen.
i; §. 304. Die lammet werben nießt gletcß auf einmal, fonbern nad) unb näd) ab,
gewößnef. ©enn bie fämmer ju Kräften fommen, etwas wadjfen unb anfangen ©ras
ju pßtiefen, welcßes nacß.QSerlauf bon ad)f ober »ierjeßn 5 agen gefeßießt, läßt man fte
tutr beS iages bet) ben ©djaafen fepn unb faugen; beS übenbs aber führt man ße ju
©teefen ober ju beraiämmerjaun, welcßer an einem bequemen grünen ö rt mitten auf ber
©iefe eine ad)fe(SReiie »om ©oßnßaufe gebauetiß; bieferiß nießt größer, als baß bie
Sßlilcßfcßaafe bartnnen ^laß haben. 3^nn)ct,bi3 an einem hößern örte iß eine fleine
^tittebep jwepSiien ßod),. oben mit einer Oeffttung gebauef: bie Diele wirb mit troefnem
SR00S , üfeße ober ©ob, (bas iß , jjeufaamen) unb bas erßemai mit Äoßlen beßreuef,
um 3 nfeften, nebß anberm Ungejiefer, bie ben iämmern ©cßaben ober .Kranfßeit ber*
urfneßen fönnten, ju »ertreiben. 3 n ber einen (Scfe btefer d)litte iß ein fleiner ©ittgang
ober genßer, ©enn bie ©d)aafe etngefdjioßen finb, fammeit man bte iämmer unb
ßeeft ße in bie djutte, we(d)e iamba,.ßco genennet wirb, burd) bie erwäßnteöeßnung,
bie ßernad) jugefdßojfen wirb; bie ©cßaafe aber läßt man wieber ßeraus. Diefes gefeßießt
um feeßs Ußr besübenbs; beS ©orgenS aber um feeßs Ußr fammeit man wieber bie
©djaafe, bie ßcß bes Slncßfs naße bep ber erwähnten ¿ütfe geßalten ßaben: ©io wer, -
ben aisbenn erß gemoifen, uttb ßeruaeß maeßt man ben iämmern wieber auf, woben ein
jebeS feine ©utter, bie es am ©erueße fogleid) erfennef, auffud)f. Die iämmer auf-
biefe ©eife abjugemößnen, bauert »ier bis feeßs ©oeßen, waßreub bem bte iämtrte'rfo
groß werben^ baß fte ftd) felbß »om ©rafe ernaßren fönnen. ! ¿uerß werben bie ©ibber,
» fife h .J s la n h . 0 iära,