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§. 28. Äiofat ©pffel bringt fo »iel ©ras unb Kräuter hetöcr, baß ein Sauer im ©Ötn*
fet feeßs bis cici?t Ä'ü§e unö »ierßg bis funfjig ©cßaafe bureßfüttern bann. Hllein trenn
man ben 9iu|en betrachtet, ben ber Sauer baS .gaßr ^inburef) »en feinem Sieb hat/
fo muß er enttreber fcf>fed>f füttern, ober bas gutter muß auct) bet; weitem nid;t fo
fräftig fepn, als es in 9iorber = unb ©Öeßer = .gslanb iß, roo ein Sauer mit halb fo »iel
Sieb eben fo »iel auSricf;tet,
§. 29, ©lan ftnbet bier aud; bas fo genannte ^ausgefef, Sua.-iaug, in »erfeßiebenen
Hbfcßriften, trelcbeS tbetls bie lanbcstape nach ©raagaas unb ^onsbof, tbeils anbre
Haushalfungsregeln enthält, bie bie ©inmobtter beobachten, ob ße gleich nid;t bureß $6*
niglicße Serorbmmgen feß gefeßet ßnb, roorotber ße boeb auch] nicht ftreiten. Unter anbern
roirb eine Äuß barinn für gültig jum kaufen unb Serfaufen erflärt, trelcbe jebe jroölfte
©tunbe im ©ommer bret) g3of SDiild; giebt. ©ine fold;e Äuß roirb aber nur nod; mit*
. telmäßig genannt, inbem eine gute fed;S bis jebn g>ot, felbß im ©Sinter, wenn fte an*
berSrooßlgefüttert roirb, ju geben pflegt. '21 Kein bier geben bie ■ß'üße nur gewöhn*
Ud) jroep EPot, fo baß es feiten ifr, eine ju ftnben, bie übet »ier ß)of gäbe, roenn fte.
gleich rnit bem befien Jpeu gefü'ttert rourbe.
§, 30. ©ie Urfacben »on ber fchlecßfen Sefcbaffenbeit bes gutters febeinen folgenbe ju
fepn. 1) ©as©raS iß hier überhaupt nicht fo fräftig, als anbrer Orten. 2) ©ßad)ß
|ie r , »orjügltd; in ©lösfefls* ©»eiten, eine große ©lenge ilrteh »bn Equifetum, roo*
»on baS Siel; mit Segierbeißt, aud) fdjnell fett roirb, aber feine Kräfte »erlieret.
©ie ©rfabrung betätiget biefes an allen Orten, roo es in .gslanb roäd;ß, unb überbem
toeiS man, baß es eine planta adftringens unb vulneraria iß. 3) ©ieiunen (§. 16.) unb
©Biefen nehmen hier mehr unb mehr ab, ba ße nid)t meßr ben Eanbeggefcfßn (gonebof
ianbsletgo Salb Ä'ap. 31. 32. unb 54.) ¿11 folge, wie bod) feit bret;hunbert faßten gefd;e=
ben, eingeßeget werben. ©taff beffen läßt man fte i|o »on einem jungen hüten, ber
aber fcßroerlicb im ©tanbe iß, bas einbringenbe Sieb ßets ba»on ju entfernen. 4)
©Birb bie ©rbrinbe nach unb nach »on ben aus ber ©ee ßehenben ©Binben mehr ausge*
jehref. 5) ©er ©ebnee bebeeft bie ©rbe im ©Binfer nid)t genug; benn ob er gleich jtt*
roeilen ßarf fällt, fo roirb er bocß »on ben überßüßigen ©ünßen aus ber ©ee gleid; wie«
ber aufgelofet. 6) ©ie Ttrt ju büngen muß gegenwärtig nichts taugen. 2(1(e btefe ©län*
gel lieffen ftd) abbelfen, roenn man a) ben (Öfen unb fd;roammigten Soben bttrd; ©ünger
Jäb«mad;fe; b) roenn man jebe Oefnung, bie in bet ©rbroinbe entßeftet, fogletd) mit
$ orf»ber ©ünger jußopfte, bamit ERegert unb ©ßtnb nicht 3 eit friegten, fte ju erroei*
tern. 7) ©ie »ornehmße unb hanbgreißicbße Urfacbe iß ohne groeifel bie fcbledjte Se*
hanblung bes fettes im ©cßlagen unb ©rttbten. a) ©elfen iß bas Jpeu recht troefen,
roenn man es in Raufen fe|et, ba es benn beiß roirb, unb off in Sranb geräth, rooju
baS in biefer ©egenb jur 3 eit ber Jjeuembte oft einfallenbe ERegenroetfer »ieleS bepfrägf.
b) ©ie Heuhaufen roerben hier ßbr lang, fcßmal unb niebrig gemacht, fo baß bas Jpeu
babutrd) nicht allein »iel »on feiner .Kraft »erlieret, fonbern, roenn ber Jpaufe in ber ©litte
einfmft, feftt ftcb bas ERcgenroaffer in biefe Sertiefung. ©iefem Uebel fönnte »orgebett.
get roerben," roenn man bie Heuhaufen nach Krt ber ©inroobner in ©Beßfr.^Slanb
mach n
machen roodfe. Sep biefen ßnb feibige jroep bis bret; ©den hoch, unb roenn ße über
bie £»he gehen, nehmen fie ju in ber Steife, unb ftnb allezeit in ber ©litte am hoch--
ßen unb rooßfgepacff, obngefähr fo, roie fte bep ben ©nglänbern gebräuchlich ßnb.
(ÄaltnS Hmertf. Dieife. S . 2. 1748. b. 6. 3 ul.)
§. 31. ©froas weiter hinauf an ben Sergen ßnbef man einen fefjr merflifben Un= fritcptBarfefc
ferßbieb foroohl an bem Soben!, ber »iel feßer iß,als an bem ©rafe unb ben .Kräutern, Oer ïnrgfei*
roelcße »iel fräftiger finb, unb baber alfo auch beffeteS ©Binterfutter geben. Son biefer
Sefcbaffenbeit iß ^ioSjunb ber füb0ß(id;e î f « 1 »or' ©loSfellS*©»eif, weither längß
bem gefcbmoljnen Sergrücfen 2pederS*^)eibe liegt. 2ÍÍS wir ím.ffahrmó-baburd; reifeten,
würben wir »on ber unerwarteten ©cbönbeif biefer©egenb ßbr eingenommen, ©iefesfcbötit
'gelb, welches hier fo hoch liegt, mit gutem unb faffreicbem ©rafe unb mit etner©lenge roß*
ben©aitérampferS.(Hieracio) beroaebfen iß , fd)dnt eben fo beguem jum 2inbaue jufepn,
als bie troefnen unb auSgemergelfen gelber ober bie geilen Sunen, roelcße mit eben fo'
fcblccbfem gortgange jum 'ileferbau aufgenommen ßnb.
§. 32.- liebbaber ber fpßematifcben Ä’räuterfunbe roerben bie am ©nbe bepgefögte Ä taut er.
Flora Islándica mit biefen 9lad)rid)ten »erbinben. A) 2(u(ßr ben »ielen ©rasarten, roeld;e
hier roaebfen unb roo»on man bie mebrßen auch in ©änneraarf antrift, roächß gugleicß
bie größte ©lenge »on Equifétis (§.30$.), rooburd) bas gutter fraftlos wirb : man nennt
ße in ber ianbesfpracbe ©iting, ttnb ßnbet ße auf bem gelbe in einem mittelmäßigen
feuchten Soben. B) Knf ben gunen roächß B-nmex acetóla, gel. ©urr; man ißt bie
Slätter ba»on, aber nithf jör ©peife. Taraxacum, gsl. 'ßnfi *gißll, beffen 5ßur*
jeln hier nicht, roie an anbern Örten, in ©ffen gebraud)t roerben. Hieracium, Unba*
gißll. Ranunculus acris, Srettne=@olep, beffen ßcf) »iele pro velicatorio bebienen.
;C) gn einem geilen Soben, nabe bet; ben Jpäufern, ßeht Lapathmn foliis oblongis
trifpatis ober i’atientia. ©inige fangen mtümeb'r an, es ftatf Æo(;( su effen, ba man
es foroohl gefunb als rooblfcbr.ierfenb gefunben bat. 2iuS Stm. Pauli Flora Dan, erßehf
man, baß es in anbern iänbern eben, baju gebraucht werbe. Tlilafpi burfa pafloris,
Igöl. qJungIlrfe, büß man für Unfiaut. D ) Huf ben niebtigßen ©teilen in ben gu*
nen roächß, wenn anberS ein fetter unb feuchter ©runb ba iß , Caltha palnftris, ^Sl.
iäfia* ©olep, in großer ©lenge. Carex Linn. .Pinguicula, gsl. fißa*0ras, roirb
bcSroegenfo genannt, weil,es in ben Haushaltungen juroeilen anßatt íínoMaud;, gsl.
Í if, unb im pluj. iißar, gebraucht roirb. E ) 2(n fumpßgfen Oettern ßnbef man am
meißen Menyantlies trifolium fibrinum, gÿ[. Jporblabfa. ©S bienet ben EReifenben,
bie ber ©Oege unfunbig ßnb, ju einem ßchcrn 3eid;en, baß ße barüber reifen fonnen,
wo bieß Ärauf roäd;ß, inbem cs bie weiche ©rbrinbe fo »erbinbef unb bureßroebet, baß
baS ßfferb nießt fo leicßt bureßtrefen fann. ©er Sauer nennt es ERcibinga * ©ras,
roeil erba, 'rooesroäcßß, ßine ERafen, EReibinga, leicßtfeßneiben fann, bie er feinen
HrbeitSpferben unter ben ©attel (eget. gu ben roeidferen ©loräßen roächß auch Co.
marum paluftre. F) 2(n hoben Oertern roäcßß in fchroarjer ©rbe Alchymilla Alpina,
©lariußacfur, Spiræa ulmaria, ©liob-Urt, rocld;eS bepm ©tifunds Jpofpitale ßßon atu
©nbe bes ©lonats ^ u n ii, an anbern Oertern aber, erß im Hugußmenat blühet. Galium
luteum, ©labra, Galium Boréale, jp»if *©labra. Trifolium pratenfe flore albo,
Äetje ö. Je lan ö . S ©maare,