92 ^iorhung,
§. 265. Äräfeber unb.K'ragebär, Empetrum nigrum Bauhini oberEmpetrumbac.
eis nigrisFi. lapp. 379. ßnb befannt, weit fee fafl in gatij (Europa auf Reiben unb an fto,
denen Drten unb gleidjfatiö hier in .^Slanb u"b ©ergarßorben waeßfen. ©as fleint
9ieiß, woran fte waeßfen, wirb fufalaud) genennt, tpeil man glaubt, cs tiertreibe gtefe
unb anberesUngcjicfct, wenn man es unter bie ©ettfleiber (egt. ©an famlmet f>ier fiel,
ßig Äräfeber im ©ommer, um fte mit ©fior »ermifeßf ju effen, unb einige »ermaßet man
alfo bis auf ben ©inter, ba benn ber fäuerlicße ©efeßmaef bei, ©fior« baburd) noeß an.
genehmer wirb, ©an gießt auef) ©affer in große ©efäße auf bie Leeren, unb läßt
fte aifo eine lange 3eif fielen, ba benn bas ©affer ben ©aft aus felbigen heraus jieiit,
welcßes fowoßl für ftd) allein als aud) mit ©offen »ermifeßt ,• ein gutes ©etränf abgiebt.
©an bebienet fteß aud) biefer 2lrt »on.©afte ober ©oße, um ©cßnupftüdjer ober anbete
fleine wollene 3 CH9e Ju färben, fte werben baburd) fielet, ßübfcß, aber »on feinet
■Dauer. ©iefe ©eeren ftttb fonß im ©ommer unb ¿ur (Ernbtejeit bas befie (Effen für
bie SKaben, fo wie fte es in anbern iänbern für bie krähen ftnb, wofjer aud) biefer 9l<t=
me entßanben. Die gs(dnöifd)en giaßrbücßer berichten, baß ein .gslänbifeßer ©ifcßof
auf ©faltßolt, ER.amenS fPooel, im .gaßre 1203', ©ein aus $ragebär gematzt habe;
ßernad) aberTnirb weiter nichts ßiepon berichtet. ©iefen ©ein ¿u bereiten, foll er ftd)
tines ©anneS, ber-pon ben (Eanarifcßen Unfein gefommenwar, unb ben (Einwohnern
ba ©ein machen gefeben, bebienet haben, ^m gaßre I753- ließen wir eine ©enge »on
biefen fommen, preßten hernach ben rothen ©aft aus unb »erfueßten es nach ©oeißäP’s
93orfchrift, (Elem.Chemiae Part. II.Pr0celT.4s. fq.) boch »ergebenS, ¿ur ©äßrung jti
bringen; bod) warb ber ©aft immer mehr unb mehr fäuertidj unb babetf ßtptifd). ©it
fochten hierbon ©prup, ber gut für ©rußfranfßeit unb einen fd)!affen ©agen war. ©.
ttige 'fPott bes erwähnten ©afts würben bißilliref, unb gaben ein jauerfießes fehr nbßrin-
girenbeS ©affer,. welches gute ©ürfung in Diarrhoea unb Dyfenteria äußerte. . .Salti
unb ©arme fann auf bie ©äßrung auf unterfdßeblidfe ©eife würfen, besfalls muß man,
weil biefer erße ©erfueß mißlung, nicht alle Jpofnung barüber aufgeben; unb wenn e<
nießt beffer gerieth, fo fonnten bod) biefe ©eeren auf ¿ßermäßnfe ©eife ju einigem 92u.
|en ,fepn.
2Git&enf>«u> §. 266. ©iber, Salix, wädfß in großer ©enge in ©orgarßerben. ©on biefen
ne. giebt eS fowoßl hier alsfanberswo im fanbe fünfdrten: a)gia(la--@raa»iber, Salix alpina
glauca. Et. Sv. 802. unb Fl. lapp. 363. ©iefer wüd)|i fehr häufig an .ben gelfenfhifen,
unb bie ©urjeln ba»on werben ¿u ©änbern'unb färben, famt ©pieSruthen für £fiei.
fenbe gebraud)t, b) ©einpfber, Salix (Arbtifcula) folio fubferrato FL St; 798. ©
. wäd)ß am ßodßßen unb gerabeßen »on allen ©eibenbaumarten in 3 iS(anb; bie ©ns
¿ein werben ¿u ©anbern gebraucht, c) fobPiber unb pon einigen Äofunspiber, Salix
incubacea ilipnlis ovatis acutis, Fl. Sv. 807. ~ ©iefe tft eine fletnere Ülrt, als bie bepben
angeführten, wäd)fl ¿wtfeßen bem ©rafe in ben ^hdlem, unb wirb ¿uweilen Pom ffjiif
gegeffen. d ) ©aubf»ißur unbjjtaga ©raapibev, Salix (Repens) putnila, graminea.
(Er wädjji auf graSreicßen ©iefen unbgebüngter (Erbe, wirb gerne;Pon ben ©cßaafen s1’
geffen, unb guglaicf) mit bem ©rafe ¿um ©interporratf) abgemäßt. e ) .S'otuneiatif,
Salix Tierbacea unb Salix Pyrolte facieFl. Sv. 800. ®tefe iß bie|fleinße unb nteiß Pen
ft^iebene "ilrt Salices.. öben an ben ¿weigen ober ramentis wätßß ber ©aame, woben
obev 53
eine ©oße ßcß beßnbet, bie an Reinheit ber ©aumroofle wenig naeßgiebt: ßePerbrettet
fich auf bie ®rbe herum, wo ber erwähnte Salix wöcßß, unb wtrb pon ben Ctnwohnern
gefammlet, um ißn auf ©tmbeu ¿u (egen: auf ^Slänbifcß nennt man ißn Äotun, welches
•©ort feinem Urfprunge nach eben bas iß , womit anbere europatfeße Stationen ©aum=
wolle unb bie Pappos perfeßiebener ifräuter bejeießnen.
«. 267, ©er allgemeine 9ß.t|en bes ©etbenretßeS iß, baß bie ©lätter aller bte* *?
5 fer Tirten jum gutter für ?>ferbe, Dcßfen infonberheif, bte erwähnte Salt^ repens für
’ ©dtanfe unb fdmmer gehraud)t werben. Dcßfen unb ^üßc ju maßen wirb ©etbenlaub
?für feßr gut gehalten, bahingegen für bie ©ilcß.Äühe unbienlicß, weil bie fhpttfd)e
dfraft bes ©eibenreißes fo feßr jufammeujiehenb iß. ©ie ©auern fagen aucß, baß
bie ©eibenbfätter bem ©ieß eine btefe unb feße J^auf geben, infonberheif wenn fte folcße
im ©intet troefen eßen. (Einige brennen ^oßlen pon ben gmeigen unb 2(eßen ber groß*
ten Elrt, bie feßr feß unb tm geuer bauerhaft feptt follen, boeß geben fte babep einen bu
rfen unb ßßarfen Siaud), unb perurfaeßett ^opfteßmerjen^ ©an bebienet fteß ber neu
nenSweige unb©iätter ¿u gwifcßenlagen, bienid)t fo balb wie anberes SKeiS perrotten.
©eibenwoße pon allen älcten, bod) infonberheit bie (§. 266. e) erwähnte , welcße ÄotunS«
löp heißt, braud)t man ju ben ¿arten ^inbern, wo bie äpaut abgegangen iß. © it
©a|Ter unb ©eibenblättern gärbt man ieber: etwas Pon ihrem ©aft wirb gefoeßt unb
mit bem anbern, ber aus ©ortelpngbläftern gezogen wirb, permifeßet, welkes ¿um
gärben bient, ©ie meiße ©inte, bie ßier in ^ a n b Perbraucßt wirb, perfertiget matt
folgenber ©eßalf aus biefem Jpolje: man nimmt ©orfelpng * ©affer, bas mit ber por»
ßer befeßriebehen gärbeerbe, auf bie ©eife als man es gebraucht, ©olle^eug (§. 229.
230.) ¿u färben, gefoeßt unb permenget iß ; piele nehmen nur bas ©affer, bas ¿u biefer
garbe gebraudlt worben iß. hierein (egt man ©paffne; Pon rohen ©eiben, läßt fie
einige 3 eii fid) auSwetd)en, unb fod)t es fo, bis bas ©affer bief ober leimicßt wirb.
’©enn ein tropfen, ben man auf ben Sßagel fallen läßt, runb unb ga^ barauf bleibt,
fo iß bie ©inte bis aufs ©eilten fertig: biefe 2(rt ©inte iß ¿temlicß fcßwar¿ unb glän*
¿enb; fie troefet aber nur fehr langßtm auf bem fPapier, wenn ¿u Piel ©eibenfaft bar*
innen iß, unb naeß ©erlauf einiget ffaßie wirb bas Rapier ßraun ¿wtfeßen ben
©ucßßaben.
§. 268. ©argslappe, ©foflaßrtgur, iLycopodiutti (Selagö) caule ereito dicho- SSacgslappe,
tomo Fl. Svoc. 857. wäd)ß ßier an ben ©eiten, ber gelfen; wirb über fo wie bie ¿wote ©iollafwBut.
Tlrt Lycopodium felaginoides caule repente foliis fparfis, bie ßier etwaS feltener iß, ¿U
ntcßts gebraucht.
§. 269. ffafne, Lycopodium digitatum folio fabinä: caule repente Fl. lapp. 416,
iß ßier unb allerwegen in ffslanb allgemein unb woßl befannt, weil er ßier eben fo als
»on ben ©auern in ©eßweben (Stockh. AäL 1742. pag. 26.) ©ode^eug gelb ¿u färben,
gebraucht wirb, ©ie ¿slänber färben bamit auf folgenbe ©eife: man legt es »¡er unb
¿wanjig ©timben ¿um ilusrceicßen in ©äfler, beßreuet ßernaeß bas 3 C113 bamit, rollt
~ es ¿ufamnten, fegt es in einen Ä'effel, gießt ©affer barauf, unb läßt eS ßernad) bvet)
bis »ier ©funben eben fodjen. ©iele »erßoßen bie garbe mit 'JCbelßeibelbeeren, (§.264.)
Ibas Dieiß¿trgleidj mit ben ©lottern genommen, weßßeS Woßl fogut als ©irfenblätt«
© 3 ' tie
Safae.