38 Stor&fcnßmgd1 Storung,
ßetfen ßaben tjcn ©oßnpläfjen (fugten) neue unb »eränberfe 53erooßner gegeben
©ieß iß nidjf oftein Bon bem größten ißeil bes Siorblanbes tBaßr, fon&ern inöbefon»
bere Bom ©fageßorb unb bemnätßß Bom J^uueBatnS. ©»fiel. ©ne erfd)recf(icfce9>eft '
1496 naßm einen großen ©ßeii ber ©inwoßuer »eg, fo baß bie ©oßnpldfe an »if(ett
örten ganj egtwöliert waren»' 9iad)bem feibige am ©iiesßorb aufgeßört ßatte, ohne
an bie ©eßßorbe ju gelangen, jogen Biete arme feute bnBon-ßinüber in bie nädißett
©pffele bes Sioeblanbes, unb ließen fid) auf ben (ebigen Jpöfen, wo ße ei für gutfan« j
ben, nieber. ©n berühmter Ännaliß,bezeuget, baß Biele gamilien noeb 1639i&re
Jperfunft Bon foldjen feuten im Bierten unb fünften ©liebe wußten. ©ieß führte bann
eine Beränberte ©enfart ein. © S iß weiter ein großer Unterfcßieb jwifeßen ben <8e. I
Wörnern ber Bier Berßßiebeiten ©pflele, unb man fdjreibr einem jeben ganjen ©pjfcie
bie ©genfrfjaffen ju, bie man an eingelnen ^erfonen, bie baßer fommen, bemeifci,
©ie fSewoßner bei ©fageßorbs ßeißen Eßaßweife, ©roßfpreeßer, u. f, w. ©ie bei
öeeßorbS ßiiie unb ßttfame feute, unb bie bei ¿unenatni- ©p|fel (teilt man jroifdjenj
bepben. 93on ben ©nmoßnern bei fRorb. ©pffets ßörr man nid)ts, weil ße nidpfol
bie ttäcßßen ©pjfeie Berreifen. SSon ben ©inwoßnern bei ©fageßorbs rebet man eben J
Deswegen fo Biel, roeti ße in größter 2inj«ßl aus lleberßuß an f)ferben unb aus SM]
in ben ßarfen 3 aßren ins ©eß. unb ©üblanb reifen. gu biefen «Keifen brauen
ße bie ßucttgßen unter ißnen, bie oftmals jung, unbefonnen utrb rud)(oß ftub, fo baß.l
ße juweilen mit ben gremben, worunter ße fommen, in ©treit geratßeti unt> nodjßer, j
wenn ße ¿uBtel getrunfen ßnben, fid) bet obermäßnren faßer fdjulbig madjen. Unbl
biefes ßat ßauptfäcßlid) 511 bem obenerweßnten fd)Ied)fen (Eßaracter Tin laß gegeben.'!
©6 iß aud) gar nttßt ju leugnen, baß ja Biele Bon fcjefen «Keifenben bem ©runf unb]
aßen baraus folgenben faßern unb Unorbnungen ergeben ßnb. ©ben fo wenig ißeS j
j« leugnen, baß roirflicß unter ben guten töauern im ©fageßorb einige fdjieeßce ßnb,I
bie meßr fuß ßaben, unißer }u wanfen, als ju Jpaufe ju bleiben, unb bie beStwgtn j
nur baran benfen ißre ipferbe woßl ju füttern, unferbeßen baß ißre Äüße'mngfr iwt<|
ben; bep weldjer fcßlecßfen ©irtßfeßaft bann ifsre grauen unb öt'mber bosineifteleibenii
Tittein inbem man bieß eingeßeßef, will man bod) mmf ben Borßererweßnfen nrfrl
feßafnen ©inwoßnern bamit ju naße treten, bie Wemgßeus ba'ßeim bie größte SNenjel
ausmadjen. 9Kan feßreibt aud) nießt ben- ©fageßorbingern allein alte faffer ju, im 1
bem ©runfenßeit. unb alles, was baraus folgt, in einigen ©egenben beS ©übianbei]
unb am ©eßjöful nur gar ju gemein ßnb, 06 es gleid; an bem (eßfen Drf feßr abge>|
Kommen ßat. ^ ©an ßnbet im ©ale.©pßet unb an raeßr Orten eben bie ßisßer H J
ßßriebene ©emüißsarf. ©ie ©inwoßner beS $uneBafnS. ©pfiels gleidjen tßeils beut» I
Born ©fageßorb unb tßeils benen Bon ben ©eßßorben. ©ie 93ewoßner besDeeßorMi
fommen benen beS löorgarßorbs an ©inneSart, in ber £ausßaltung unb jum ©ßeili
in ber febensart feßr naße; ße ßnb Bon SKafu/ feßr ßifi unb Borßdnig, ßeiß-ig in ißrerI
Arbeit, fparfam in ißrer ©irtßfdjaft, unb artig im Umgange, fowoßl unter ßd) al« j
gegen grembe. ^ßre9iad)barn im 3?prb.©pffe! fdjtagen tßnen naeß, unb bie, 6i<|
am entfernteßen unb norbiicßßen woßnen, gleidjen ben ©inmoßnern ber nörbiidjßen
©eßßorbe am meißen.
r: . ■ §.732,1
ober 9?öfb = 39
§, 732. ©ie ©e6ättbe im SRorbianbeTtnb natß ber gegenwärtigen SSefdjajfenßett i>tiitfcrr 'nii>
I beS ianbaä, jiemlid) gut, groß, geräinrHg unb inwenbig woßi aptirt. 9)fan ßat ßier ®ellÄBi,e•
lim »eiftßiebenen örten bas ©mbßöl}, iinb bie breiten J^ätifer fdßcfen fid) anberfßorb«
Ifeitc »on 3lbl<mb beßer, als an ber ©übfeite, weil ba fein fo lange anßaltenber Stegen
lagt. 3 m öeeßorb fönnen ße am längßett ßeßen, weil ber SSoben ba feßr feß iß,
Itinp bie Siafen, bie ju ben ©änben gebraudjt werben, es gleicßfads ßnb. 9J!an
■ nimmt ßier weber ©feine nod) biefe Svafew ju ben großen Jjäufern, fonbern nur allein
IbünneSiafen, bie nacßßer in ben ©änben jufammenwadifenmnb.wenn bU ©änbe jieralicß
|ß«fgeniad)t werben, fann ein JpanS 50^aßre'unbbarüber ßeßen. Tlufjwep^)öfen jeigte
|nwnunsöenb»egs©n[e, nlsfeltnc Uebi ibicibfelbesTilterrßumS. @ic beßeßen ausjwep
[pn(ern,bieanbenbepben©eiten bes ©inganges jum ^lofe ßeßen, nad) oben ju immer
Ifpißer werben, bis gegen brep'©l!en über bas©acß bes Jpgujes ßinausreid)en unb oben mit
Ieinem geßßnitfenen ^nopf ober einem alttxkrifdjem Sviefenßattpte geßerf ßnb.. © ir
■miiien anmerfen, baß biefe Pfeiler nießt alt waren, fonbern baß bie gegenwärtigen
liß filer ber J^öfe ße nad) ber alten gorm ßaften neu mad)en laßen. ©6 iß ferner,
Itefonbers, baß biefe Pfeiler, bie ißren Sßainen Bon ÖenbBege, Bern oberßen ©iße in
IberStube, ßaben,,nid)t aud) ba ju bepben ©eiten gefeßt ßnb, bamit fie, wenn ße fo
■oben »or bem ©atße ßeroorragten, bem anfommenben gremben gleid) fagen fonnten,
IiMberßSorftß fep, unb wo er alfp ben ^ausßerrn ju fpredjen frieger. fönne. Uebri«
■ genS ßielt fid) in ben bamaligen Seiten ein jeber um fo meßr angefeßen, je ßößere 9>feU
Iler er ßatte. ©ine ©teile in fanbnama. toaga (2?ß.23S'ap.) bejeuget,- baß einer
Iber erßen Q3cwoßner bes©eß!anbes feinen ©oßn bem Xßor geopfert, ober wie bie ©orte
Ibafelbß ßtißen, gegeben ßabe. -baniit er ißm ÖenbBegs. ©ule Berfd)aßen folle, unb
Ibaß ißm ßierauf ein ®aum, 63©tien lang unb 2 gaben im Umfange, jugetricben fep.
■Die oberße ©teile in ben ©ö|entempcln würbe glcid)fa(!s mit foießen Pfeilern bejeitß«
Inet, unb eine ©teile in ©prbpggia ■ ©aga jeiget, baß bie Tllten fie nießt bepm ©in*
■gange bes JpaufeS geßabt ßaben.. ©aß man Damals aud) ßoße^ßürfcßwellen gebraucht
Bat, feßeint eine anberc ©teile in ianbnama* ©aga (3 'iß. igÄap.) bar;utßun, unb
fcelleießt iß biefer noeß auf bem Slorbianbe beßnbllcße ©ebraud) ein Ueberbleibfel ba*
■ton. ©ie täglidtcn fauler, ißre Tlnorbnung unb ©inritßtung, nebß ben §3ferbe*
Hiiije. unb ©cßaafßäflen, ßnb ßier ebenfo, wie fte Botßin (§. 36.) im allgeraenien
L itjdjriebcn ßnb.
I §■ 7J3. ©aS ©jfen unb irinfen iß imifiorbianbe moßl etwas anbers, als bep ben gjfen tut»
Bnßenbewoßnern unb bep benen in ber SKtite bes fanbeS; fommt aber übetßaupt mit itrinfe#.
■l(nt, »ns »om ©üb* unb ©eßlanbe ; §. 37, 278 unb.602.) gefagt tß, überein.,
■®»P bie lebensart in ben älfern geiten feßr Berfcßieben geweßn iß, läßt ßd) aus ber
l®tfd)id)te boweifen. ©ie Siorblänber aßen, wie aiibcre'tSewoßner besßoßenianbcS,
■Wifittig SKticßfpeifen, ^äfe, ißutter, ©för, glöter, ©triug, warme ©iild>, gleifcf)
■Wt etwas iörob unb oribere Bon ©efreibeangericßtefe©prifen. ©ieß, nebjigetrocf*
■»tien 5i|itien, waren bie Borneßmßen ©erid)teju bengeiten unban beniagen, wo man
■mn §leifcß effen burfte. Tin ber ©cefüße fonnten bie ©inmoßner ieießter allerßanb
■wen »011 Si|iß, fowoßl getroefnete als frifeße ßaben. 3 ^ 9« unb feifeße feute bega*
. ben