i6 ©utifetibmöd ^torbititg/
©tnrfe erraffen hgf, unb es ein wenig mit ©Baffer »ermengf, mefd)es ©ctranfe Slam
6« genennet wirb. BaS Ppaushalfungs, ©efef (§. 39.) erlaubt <£iiftar=Sianba, bas
Ml/ 2B«ff«, wo»on ber jwölfte theil aus ©pre ober gute alten Moifen behebet,
Biefe Moifen ga^ren langfam, ba fid) beim oben barauf ein weißer ©d)aum, auf
Idnbifd)'Mduf, feit, unb bas gröbere ju Sob.en fallt, Baß bie ©dhrung biefe -Ser.
änbenmg »crurfadß, i(l ben feute» allgemein nicht befannt, ba fie bod) oft erfahren,
baß tonnen unb anbere-jugemacßte ©efaße, in welchen biefe Mollen »erwajjret finb/
jerfpringen, wenn fie nid)t fonjl eine öefttung erbalten. ©Bttb ciußerbem, etwas,
baS aiifbewabret werben föll, non einer Jjpaushdlterinn ju früh in Moifen gelegt, fo »er.
birbt es, ba cs im ©egentbeil einen guten ©efcf?raacf befommt, unb ficf) 3ah r unb
ta g erhalten fann.
§. 49* Mild) ifT bas ©etrdnf ber fjSldnber, womit fie enfweber grembe bewir.
tben, ober aud) ftd) an gefltagcn etwas ju gute thun. Man trinft felbige öfter
roh als gefod)t, unb juweilen iß fie auch bie 9laf)rung ber jarfen jfinber; fie wirb fafl
Immer ben Äranfen gegeben, welche fid) babep meißenS wohl be|inben, wie bie ©r.
fahrung bejeuget. ©ine tonne M ild), »on welcher ber SKahm genommen/ foflet jwölf
©den ober jwep M atf fechs ©cf)i(l. @p.
£>te aü^ememc 3iv6cit f c dauern,
§■ 50. 3 m ©Binter befd)dftiget ficf> ein t^eil ber Mannsleute mit ©Boffarbetfen,
©pinnen unb |93erfertigung wollener gufterhemben unb ©trumpfe, welches bod) fonjl
bie eigentliche Arbeit ber grauensleufe ijl. B ie ©inwobner »on Äialatnds treiben im
ganjen 3 ahte bie gifcßerep, wenn ihre anbern 9Serrid)tungen fo!d)es erlauben.
§. 51. QSon MoSfeilS.©»eit unb iiiofen geht man im grüfding nach ©etfiarne.
DlaeS ober noch weiter füblid) auf bie gifcßerep aus. ©in jeber Sguer in Mosfelis.
©»eit, welcher Äönigl. ©rbe bewohnt, iß »erpßichtef, auf beS Königs Sööten »on
iidhtmejfen bis Äreuj=©rhöhung ju ßfdjen, ober aud) an jemanben einen «Kthlr. ju be.
jablen, ber für ihn bie Krbeit »errietet, ©obalb bas ©is aufgethauef, fangt man an
to rf ju graben (§ . 18.), ju trocfnen unb ihn in fleine Jpaufen ju fe|en, feiten aber wirb
berfelbe»or ber ©rnbte in bie Raufer gebracht, ba er benn entweber im Jjpanfe aufge.
jlabelf, .ober aud) unter bloßem Jjimmel wohl beöecft wirb. Bie grauensleute unb
Äinber warten im grühling unb ©ommer bas ©lief), welche 'Ärbeit im ©Binter ben
Mannsleuten oblieget. ©Benn bie ©rbe »ötlig trocfen, reinigt man bie Miefen mit J3a=
fen »om ©preu unbanbern »om ©Binbe unb ©Baffer babin geführten Bingen, welches
bem ©Buchs beS ©rafeS nachteilig fepn fönnte. Ben überßüßigen Bünger, ber hart
unb trocfengeworben ijl, flößt man Hein, unb breitet ihn im erfl fommentcn 9{egem
wettet über bas gelb aus. Uerbaupf überlaffen bie Säuern in Mosfel(s.©»eit, ihren
grauen, bis jur ©rnbte bie ganje Haushaltung, unb befümmern fid) (ebiglicb um bie
gifdjerep, bod) reifen bie, welche in ber 37% fiföen, (eben ©onnabenb natf) Haufe,
tutb am ©onnfag Kbenb wieber fort.
eher @ut>er-3 gfön&. IT
■$. 52. ©oMb baS ©ras feine »eilige ©röße erhalten, unb bie meißelt Bräute» ©amen iöf« €t«6te.
gefchoffen, weid)eS in ber Mitte beS 3 u(ii gefchiebet, nimmt bie ©rnbte ihren llnfang,
bod) unterwetien etwas früher ober fpater, je nad)bem bie^ahre finb. B ie hier gebrauch»
(¿che ©enfe.iß eine,gslänbifd)e ©Ile lang unb jwep Soll breit, mit einem einen ginger brei.
feniebernen «Kiemen, an einen jwep unb eine halt e bis brep©((en langen ©d>aff befefliget,
auf 3 eidnpifd) D rf, ber mit ber idnge ber ©enfe etwas über einen rechten ©Binfel, unb
hingegen mit ber .¿reite ober ©chneibe berfeiben einen etwas Meinem ober fpifen ©Binfel
mad)t, je nacf)t>enrndmlid) bet ©chnitterju mdhen gewohnt ifl. 3 n ^öiani? fleht bie
©djneibe allgemein hdher, aiö anberSwo: bie ©enfe wirb 'ohngefdhr.jete ©funbe mit
einem ©Behfleme gefd)drfet, we(d)er »on ber ^sldnbifdpen ^(anblungSgefelifchaft bahin
|eführet wirb; bemohngeachtet wirb fte boch noch einmal beS 2 ages ins geuer gelegt, ba»
.mit pe bünn gehämmert werben fann. 9lad) bem Src.fagen §. 29. ifl bie 'tagarbeif
eines miftelmdßig geübten ©chnitterS, ein ebenes ©tücf ianb »on brepßig ö.uatratflaffer.
©in fold)er abgemejfener fpiaf; wirb Bagflaata gentnnt. Bie grauenSleute fammten
bas gefd)!agene Jj»eu mit ihren ja rfe n , unb breiten es auf bie in ber 3ldbe liegenben be.
guemen 'ülnböhen jum trocfnen auS; überfallt fit [währenber Krbeit plo|fich ein Siegen»
Wetter, fo wirb es auf bem gelbe in fleine otiale Jpattfen, auf ^Sldnbifd) faun ober fange»
gefe|t., weiche alle mit ihren ©nben bem ©Binbeentgegen (lehn: biefe Jjaufen finb ohn»
gefdhr jtoep ©lien fwd), ein unbeine halbe ©Ile breit, unb »ter bis fünf ©llen lang.
©obalb bas Jj>eu »ollfommen trocfen, wirb es gleich nach Jjxmfe in bie ©d)eune gebrad)t
unb bafelbff nufgeflapelt: ifl bas Jpaus nicht ju entfernt, wirb es in große Jpaufen ge»
buttben, unb »on Äerlsbahin getragen, fonft bebienet man fid) ber «Pferbe, wo»on ein
jebeS jwep folche ©ünbel, eins auf jeber ©eite, tragt, ©in foießes ^aar SStmbei nennet
man ^apau, unb wirb nad) ©defefjaffenbeit ber Umfidnbe »erfauft, boch *fl ber alte fefl
gefegte ©Preis für einen fo(d)en Äapall »on bem beflen unb trocfnen ^)eu jtt jwatijig fis«
pfunb jwanjig ©llen ober eine Grotte." 3 m gfü^littg jahfet man boppelt fo »iel für
einen ÄapaÖ, als in ber ©rnbtejeit; benn weil bas neue Jpeu weber gegohren hat noch
gepreffef iß , fo iß wenig 33erfd)!ag barinn. Ber ©Preis eines gewöhnlichen dlapnliö,
welcher nicht »iel über jehn bis jwöif fispfunb wiegt, iß im ©ommer ad)t fispfunb, im
grühüng fed)jehn fispfunb. M irb aber bas ^)eu in theuren 3 c>icn nach bem ©ewichte
-»erfauft, fo ßeigf ber ©Preis bis »ierjig fispfunb für }ehn ftipfunb. 3 n guien 3 ahren
■fchaht man eine Äiafter Jjeu ober gutter ju einer j i iih, auf jebn Öcre, bas iß, jwep
■9veid)Sthn(er ©pecies. ©Benn bie öicuhaufen »öüig geßapeif, mit ben güßen geßampft,
jugebeeft, imb mit einem anfehniid>_en .fwufen ©feine gepreffet worben, fo meffen
bie Sauren ihren ©Jorrath auJ^eu in klaftern aus, unb berechnen barnach, wie »iel ©Sich
fte' batnit jii füttern im ©tanbe finb. Man red)net gemeinigiid) auf eine ÖCuft eine Älaf»
ter in Cluabrat, ber Manie.ga»ngenannt wirb, unb brep unb eine halbe ^Sidnbifcbe ©1»
Io hdlt, boch wirb biefe Sered)nung auf unterfd)ieb(id)e Urt angegeben, je nnd)bem
bas dpeit, bie gütterung unb baS ©lieh »erfci)ieben iß, gemeinigiid) im» befonbers an an»
bem Orten auf bem ianbe wirb »on ben Sauren mehr als eine dflafter tfenommen.
BaS .Sjeu ber 'tunen unb beS fetteren banbeS wirb ?aba genannt, bas »on ben ©Biefen
unb ©ümpfen aber Uthep ober gelbheu, weld)es (entere gerne gutter ju.ben ^Pferben
unb ©chaafen abgiebt; bg man hingegen ben Mild)füf)en 'iaög, mit wenig Uthep »er»
Kctfe öCfolanb. © mifdjt,