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V i l i
Parenclijana est initium plaiitae tarn integrae, quam
uniuscujusvis partis. Intra parenchyma vasa oriuntur,
ct ex liocce duplici congressu omne tertium enascifur.
In explicando incremento ligni plantarum dicotjlearum
in sententia, qnam olim proposui persisto, fasciculos
scilicet ligni initio separates, versus arabitum radiatim
accrescere, tum quoque versus latera^ unde parenchyma
interpositum comprimitur et insertiones me«
dullares formantur. Quotannis stratum ligni in ambitu
adjungi jam dudum notum est. Non semper fasciculi
lignosi in annulum concrescunt^ sed interdum distincti
permanent ut in Monocotyleis. Incremento ligni radiato
Dicotyleae a Monocotyleis differunt, nec alio modo^
et discrimen inter Exogeneas etEndogeneas a multis
Auctoribus traditum Naturae plane répugnât. Error
a confusione variarum specierum caulis ortus est,
quas caute exposui,
Thouarsio assentior, qui vasa e gemma in lignum deorsum
penetrare adfirmat, sed non longe procedere censeo
et nullo modo usque ad radicem uti voluit vir celeberrimus.
Penetrant in lignum adultum, et hujus vasis apponuntur,
quin inseruntur, unde reticulatus ligni complexus
in Dicotyleis. In Monocotyleis vasorum complexus
intra septa transversa subsistit.
Caulem et radicem, mineralium fere more, in longitudinem
crescere, appositione scilicet novarum partium,
folia vero, animaliummore, intususceptione potius
et inde erta explicatione versus omnes dimensiones,
experimentis prob avi.
IX
Parenchym ist der Anfang der Pflanzen, sowohl
der ganzen Pflanze als eines jeden Theiles. Im Parenchym
entstehen die Gefässe; aus dem Zusammentreffen
dieses Doppelten entsteht jedes Dritte.
Ueber das Wachsen der dicotylen Pflanzen in die
Dicke bleibe ich noch immer bei derselben Meinung,
die ich schon lange vorgetragen habe. In der Jugend
sind die Holzbündel getrennt, dann wachsen sie gegen
den Umfang stralenweise an, aber nicht allein gegen
den Umfang, sondern auch seitwärts; sie pressen dadurch
das Parenchym zusammen und bilden so die
Markstralen. Es ist längst bekannt, dass jährlich eine
Holzschicht im Umfange anwächst. Nicht immer gehen
aber die Holzbündel in einen Ring zusammen,
sondern sie bleiben zuweilen getrennt, wie dieses in den
Monocotylen der Fall ist. Nur durch das stralige Anwachsen
des Holzes unterscheiden sich die Dicotylen
von den Monocotylen, und der Unterschied zwischen
Exogeneen und Endogeneen, wie ihn viele Schriftsteller
angegeben haben, ist gewiss unrichtig. Der Irrthum
rührte daher, dass man verschiedene Arten des Stammes
mit einander verwechselte, die ich genau zu unterscheiden
gesucht habe.
Ichstimme du P e t i t - T h o u a r s darin bei, dass die
Gefässe aus der Knospe hinab in das Holz dringen, aber
ich glaube nicht, dass sie darin weit fortwachsen, keinesweges
bis zur Wurzel, wie Thouar s glaubte. Sie
dringen in das alte Holz und wachsen an die Gefässe
des letztern an, ja sie impfen sich ihnen sogar ein, wodurch
das netzförmige Gewebe in dem Holze der Dicotylen
entsteht. In den Monocotylen bleibt das Geflecht
von Gefässbündeln in den Querwänden.
Stamm und Wurzel wachsen wie die Mineralien
in die Länge, durch ein Ansetzen von neuen Theilen,
die Blätter aber, wie die Thiere, durch ein Insichaufnehmen
der Theilchen, welches eine Entwickeluug