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ad fluida traiismittenda. Nam in membranis tenuibus facillime
pardculae removentur, quae fluidis transmissis altractae
recedunt
Operationes plantae aut sunt, nutritoriae, quibus
partes aptae ad nutritionem attrahuntur et non aptae repelluntur,
aut incrementoriae, seu turgor Vitalis, quo
partes quamvis molles versus certas directiones vi exteiiduntur,
aut secretoriae et excretoriae.
Ad Actus referendae sunt functiones maxime compositae.
Primarius in plantis est propagat o rius, qui aut
pergemmas individuum propagai, aut per semina speciem
Gemma enim plantam producit, quae omnes et minimas
servavit variationes, quibus parens gaudebat, e seminibus
vero m flore duplici sexu conjuncto enatis, nova prodit
pianta, ad eandem speciem quidem, ac parens referenda
sed varias saepe et novas sistens variationes. Insertione
e. g. seu gemmis peculiares plantarum variationes propagantur,
minime vero semine. In plantis imperfectis ubi
sexus differentia non manifesta est, difficillime extricatur
num granula germinantia semina sint, an gemmae. Hinc
sporae melius vocantur.
Post propagatorium sequitur actus nutritorius qui
mdividuum increscere facit aut conservai Est propagatorius
continuatus.
Plantae uti omnia corpora organica habent tendentiam,
corpora e regno organico desumta, at non viva aut vita
saltem obscura praedita sibi assimilandi, et in corpora
bene viva mutandi. Cfr. de hac re Andr. Sniadezki
T h e o r i e der organischen Wesen, translat. e lingua
polonica Niirnb. 1821.
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Es ist gar nicht nöthig, dass in den Membranen unsichtbare
Poren vorhanden sind, um die Flüssigkeiten durchzulassen.
Es ist wohl möglich, dass die kleinen Theilchen
der dünnen Membranen herausgestossen, aber wenn die
Flüssigkeiten durch sind, sogleich wieder zurückgezogen
werden. • j
Die Verrichtungen vom zweiten Grade sind: 1)
Ernärende, wodurch die zur Ernärung schicklichen
Tlieile angezogen, die andern zurückgestossen werden;
2) Ausdehnende, das Wachsthum hervorbringende, wodurch
Theile nach gewissen Richtungen hin mit Gewalt
ausgedehnt werden, so weich sie auch sein mögen; 3)
A b s o n d e r n d e und Aussondernde.
Zu den Verrichtungen vom dritten Grade gehören folgende:
In den Pflanzen steht die For tpf lanzung oben
an. Durch Gemmen oder Knospen wird das Individuum
fortgepflanzt, durch den Samen die Art. Die Knospe
bringt eine junge Pflanze hervor, welche die geringsten
Abänderungen der altern Pflanze beibehält. Der Same
hingegen, der durch Befruchtung entstanden ist, bringt eine
Pflanze hervor, die zwar zu derselben Art gehört, wie
die Aelterpflanze, aber doch oft viele, und zwar neue Abänderungen
zeigt. Durch Propfen, also durch Knospen
pflanzt man geringe Abänderungen der Früchte fort, keinesweges
durch Samen. An den unvollkommenen Pflanzen,
wo man nicht weiss, ob eine Befruchtung Statt findet
oder nicht, auch nicht, ob die keimenden Körner Samen
sind oder nicht, nennt man diese Körner besser Sporen.
Auf die Verrichtung der Fortpflanzung folgt die Ernärung
wodurch das Individuum wächst oder erhalten
wird. Sie ist eine fortgesetzte Fortpflanzung.
Die Pflanzen haben, wie die andern organischen Körper,
ein Bestreben, nicht lebende, oder mit einem dunkeln
Leben begabte Körper aus dem organischen Reiche sich
anzueignen und zu lebenden Körpern umzuwandeln.
S n i a d e z k i hat darüber eine sinnreiche kleine Schrift geschrieben.