
r a e f a t 1 o.
V o r r e d e .
Post duodecimum annum prodit altera editio Elementorum
Philosophiae botanicae, quam ante sex et quod
excurrit annos, jamjam paraveram. Saepe enim incepi,
saepe quoque rejeci, tandem vero vidi finem esse faciendum
et incipendi, et rejiciendi. Quamquam multas
observaverim plantas per duodecim hosce annos et seduto
quidem, tarnen non confido, me semper veritatem
invenisse et nunc quoque cautus sum in sententia mea
proferenda, quod jam olim vituperavit vir alias ingeniosus.
Sed magis mihi placuit sententiam mutasse, quam
semper errasse.
Quod vero structuram plantarum attinet persisto
in ea sententia, quam anno 1805 explicite pronuntiavi,
cellulam quamvis Organum esse peculiare et separatum,
succos per membranas integras nec perforatas suscipiens,
concoquens et tum emittens. Huic negotio opus est
vis Vitalis, qua membranae constringuntur et relaxantur,
ut filtri instar alias transmittunt materias, alias arceant.
Cellulae solitariae succo colorato proprio repletae in-
Nach zwölf Jahren erscheint die zweite Ausgabe der
Elementa Philosophiae botanicae, an der ich schon
seit sechs und mehr Jahren arbeite. Oft habe ich angefangen
und eben so oft wieder verworfen, was ich
angefangen, bis ich endlich dachte, dass dieses Anfangen
und Verwerfen einmal aufhören müsse. Ungeachtet
ich diese zwölf Jahre hindurch viele Pflanzen und
fleissig beobachtete, so bilde ich mir doch nicht ein, immer
die Wahrheit gefunden zu haben, und bin noch
immer vorsichtig, auch wohl schwankend in meinen
Ansichten, wie mir schon längst ein sonst geistreicher
Mann vorgeworfen hat. Ich zog es vor, nicht immer
geirrt zu haben.
Was aber den innern Bau der Pflanzen betrifft,
so beharre ich noch in der Meinung, die ich 1805
schon ausgesprochen habe, dass nämlich jede Pflanzenzelle
ein besonderes und von allen andern getrenntes
Organ sei, welches durch völlig dichte, nicht durchlöcherte
Membranen die Säfte aufnimmt, sie verändert,
und dann wieder durch dieselben Membranen heraus
lässt. Es bedarf dazu einer Lebenskraft, wodurch die
Membran an- und abgespannt wird, und nun, gleichsam
durchseihend, einige Stoffe zulässt, andere abhält. Ein