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112. Parapbj l l i a sunt partes foliaceae striictiira
foliis simillimae, ante ipsa evolutae.
Ad paraphyllia pertinent praecipue S tip ul a e seu partes
foliaceae utrinque jiixta folia positae, his similllmae sed
plerumque minores. Vaginae petiolari cum caule ramove
concretae insistunt, saepe linea eminente in superficie Gaulis
ad ipsam ducente. Formae variae sunt uti folia, rarius
partitae, vix compositae, petiolis plerumque carentes. Constant
e nervis et diachymate, structura a foliis non diversa.
Plerumque tamen aliam liabent nervorum distributionem,
ac folia ejusdem plantae, nec non cellulas epidermidis
forma parum diversas. Interdum parvae sunt aut minimae
et mutilae, aut in spinas contrahuntur et excrescunt, ut in
Robinia Pseud-Acacia. Semper ante folia emerguut, magis
minusve ante ipsa explicantur, tum vero in incremento
subsistunt nec amplius augentur. Cum foliis persistunt
aut post explicationem (deciduae) decidunt, aut dum explicantur
(caducae). Interdum cum petiolo concrescunt,
a petiolo alato distinguendae, quod hic post laminam folii,
illae vero ante folia evolvantur, unde alae stipulaceae dicendae.
Interdum et inter se concrescunt singulam stipulam
formantes ut in Meliantho majori. Reperiuntur in
variis familiis plantarum, quarum characterem efficiunt
diagnosticum e. g. in Leguminosis, Amentaceis, Malvaceis,
Rosaceis aliisque.
Stipulae quoque ad foliola appositae reperiuntur, quas
C a n d o l l i u s bene stipellas vocat.
Sunt plantae in quibus praeter stipulas foliola duo
ínfima folii pinnati ante reliqua instar stipularum explicantur,
e, g. in Halimodendro, quam ob rem stipulas ad
foliorum compositionem referrem.
112. Blattansätze sind blattartige Tlieile,
an Bau den Blättern sehr ähnlich, aber
früher entwickelt als diese.
Zu den Blattansätzen gehören zuerst Nebenblätter
oder blattartige Theile, welche sich neben den Blättern zu
beiden Seiten befinden, ihnen sehr ähnlich, aber meistens
kleiner sind. Sie stehen auf der Blattstielscheide, welche
mit dem Stamme oder Aste verwachsen ist, und oft führt
eine erhabene Linie auf der Oberfläche des Stammes dahin.
Sie sind an Gestalt verschieden, wie die Blätter, seltener
getheilt, kaum jemals zusammengesetzt, gewöhnlich
ohne Stiel. Sie bestehen aus Nerven und Diachym, und
der Bau ist von dem Baue des Blattes gar nicht verschieden.
Doch haben sie in der Regel eine andere Nervenvertheilung
als die Blätter derselben Pflanze, auch Zellen
in der Oberschicht von etwas anderer Form; zuweilen
sind sie klein, ja sehr klein und verstümmelt, oder auch
in Stachel verwandelt, wie in Robinia Pseud-Acacia. Immer
brechen die Nebenblätter vor den Blättern hervor,
entwickeln sich auch mehr oder weniger vor ihnen, dann
aber bleiben sie bald in ihrem Wachsthum stehen und
werden nicht grösser. Sie dauren entweder so lange als
die Blätter, oder sie fallen nach der Entwicklung der
Blätter, oder vor der völligen Entwicklung der Blätter
ab. Zuweilen verwachsen sie mit dem Blattstiele, und unterscheiden
sich von dem geflügelten Blattstiel dadurch,
dass sie sich vor den Blättern entwickeln. Zuweilen wachsen
sie auch unter sich zusammen und bilden ein Nebenblatt,
wie an Melianthus. Sie finden sich an verschiedenen
Familien und dienen ihnen zum Merkmal, z. B. an
den Leguminosen, den Amentaceen, den Malvaceen, den
Rosaceen u. a. m.
Nebenblätter finden sich zuweilen an den Blättchen,
die man Nebenblät tchen nennen kann.
Es giebt auch Pflanzen, in denen, ausser den Nebenblättern,
noch die beiden untern Blättchen des gefiederten
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