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aniylo ohservaverit, etiam in niiiltis aliis siihstantiis eve
nire. Adfinnat enini granula amyla constare e tunica
exteriore in aqua fervida non solvendíi, turn e nucleo guminoso
in aqua frigida solvendo. Calore granulum extendi
et rumpi, et niateriam gummosam effluere. Substantia volatili
inibutam esse tunicam, quae tinctura Jodi coeruleo
inficiatur colore.
Omnes fere Phytologi et Chemici Gallorum Raspalium
secuti sunt, sed gummi non esse, quod intra membranam
granulorum lateat, conveniunt. Cujusnam indolis sit, valde"
disputatum est inter viros doctos, cfr. Nouv. Annal. d.
Museum d'Hist. nat. T. 2 et 3, Annal. de Chim. T.
56. Sed hujus loci non est chemica disquisitio hac de re.
Inter Germanos praesertim Fri tzschius egregiam de
amylo conscripsit dissertationem (Poggendorff Annal.
d. Physik T.32 p. 129) Grana amyli e stratis concentricis
circa nucleum sibi impositis constare, qui nucleus in
granulis amyli Solani tuberosi plerumque versus alteram
extremitatem positus sit. Saepe duo plurave granula
j'uncta esse, ita Tit strata circa plura puncta circumposita
conspiciantur. Si granula solvuntur in succo plantarum
quod in germinatione praesertim accidit, alteram post alteram
stratum eam mutationem subire, quam ob rem ejusmodi
granula nuitila et quasi exesa appareant.
Granula amyli semper alba sunt et in succo colorato,
rotundata, rarissime angulata, figurae sphaeroideae, ellipsoideae
aut irregularis. In aqua frigida non solvuntur, in
aqua fervida solvuntur, quae solutio refrigerata gelatinum
sistit tinctura Jodi coerulescens, qui primarius certe est
character.
Saepe striis concentricis notata sunt, e stratis super-
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len andern Substanzen eben das vorgehe, was er am Stärkmehl
beobachtet habe. Denn er behauptet, jedes Stärkmehlkorn
bestehe aus einer äussern Haut, die im heissen
Wasser nicht aufzulösen sei, und aus einem Kern von
Gummi, der sich in kaltem Wasser auflöse. Durch die
Hitze dehne sich das Korn aus, zerplatze und verbreite
eine gummige Materie. Die Haut enthalte einen flüchtigen
Stoff und dieser werde allein durch Jod blau gefärbt.
Fast alle französischen Naturforscher sind Raspail gefolgt,
aber sie stimmen darin überein, dass es kein Gummi
sei, was, sich innerhalb der Membran der Körner befinde. Von
welcher Art aber dieser Kern sei, darüber sind die Meinungen
sehr verschieden, s. N. Ann. d. Mus. T. 2. und
3. auch Ann. de Chim. T. 56. Es ist hier nicht der Ort
darüber zu reden.
Unter den Deutschen hat Fri t z sehe eine vortreffliche
Abhandlung über das Stärkmehl geliefert s. Poggend.
Ann. T. 32. p. 129. Die Stärkmehlkörner bestehen nach
ihm aus" concentrischen Schichten, die sich um einen Kern
ansetzen, und dieser Kern liegt in den Stärkmehlkörnera
aus Kartoffeln in der Regel an einem Ende. Oft sind
zwei oder mehr Körner mit einander verbunden, so dass
die Schichten um mehre Punkte gelegt erscheinen. Wenn
die Körner in dem Safte der Pflanzen aufgelöst werden,
was beim Keimen zu geschehen pflegt, so löse sich eine
Schicht nach der andern ab, weswegen auch die Körner
dann verstümmelt, und wie ausgefressen erscheinen.
Die Stärkmehlkörner sind immer weiss, auch in gefärbten
Säften, rundlich, äusserst selten eckig, sphaeroidisch,
ellipsoidisch oder unregelmässig. In kaltem Wasser lösen
sie sich nicht auf, wohl aber in heissem; die Auflösung
wird in der Kälte zu einer Gallerte. Durch Jodtmctur
werden sie blau, unstreitig der Hauptcharacter.
Oft zeigen sie concentrische Streifen und bestehen
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