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qui sufficit, vidi grauulci istii pellucida obteiita et quideiu
omnia tiiictura Jodi coerulescentia. Addita aqua noiinisi adhibito
Cixlore soluta sunt gTcinula et solutionem praebuerunt
mucilaginoscxni duni fervebat spuniescentem, frigore pellicula
obductam ut solet mucilago Altliaeae, minime vero
gelatinosam uti solet amylum. Mucilagiue liacce microscopio
subjecta et Jodi tinctura addita, vidi totam massam
coerulescentem et compositam e granulis difformibus saepe
conglutinatis et liinc tantummodo ruptisvisis, materia Interfusa
amorpha. Mucilago radicis aqua calida extracta, ad
siccum evaporatione redacta sub microscopis addita aqua
nulla monstravit granula, sed tantum crystallulos ramosas.
Tinctura Jodi nil coerulescebat. Constat igitur mucilago
radicis Althaeae e granulis tinctura Jodi coerulescentibus,
et liaecce granula alio modo in aqua fervida sese habent,
ac granula amyli e tuberibus Solani tuberosi, granis Tritici
etc.
Inulinum in radice Helenii, et tuberibus Dahliae granula
non exliibet, nec tinctura Jodi coerulescit, valde igitur
differt ab amylo.
Non dubium est granula amyli in tuberibus et seminibus
ad vegetationem junioris plantae conferre, ipsamque
nutrire. Num vero in aliis partibus id fiat, valde dubito. In
foliis enim et caule juniore parca est copia, cum multo
major sit in caulibus adultis, praesertim in corticc effoeto.
Hinc sedimentum puto succi, quod saepe, sed non semper
nutritioni inserviat.
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lieh. Damals war die Wirkung der Jodine auf das Stärkmehl
noch nicht bekannt. Ich habe diesen Versuch oft
wiederholt, aber dazu gewöhnlichen Spiritus Vini rectificatissimus
genommen, der sehr wohl dazu taugt. Die erhaltenen
Körner wurden alle durchaus von Jodtinctur blau
gefärbt. Wasser löset diese Körner nur in der Hitze ganz
auf, und giebt eine schleimige, beim Sieden schäumende,
in der Kälte mit einer Haut überzogene Auflösung, wie
der Altheeschleim, aber keinesweges in der Kälte gallertartige,
wie Stärkmehl. Dieser Schleim unter das Mikroscop
gebracht und mit Jodtinctur gefärbt, zeigte eine durchaus
blaue Masse, bestehend aus einer ungeformten Materie
und dazwischen aus sehr entstellten Körnern, die auch
oft zusammengeklebt waren und nur dadurch zuweilen geplatzt
erschienen. Wenn man den Altheeschleim durch
warmes Wasser auszieht, filtrirt, und bis zur Trockniss
abdampft, so sieht man unter dem Mikroscop mit Wasser
durchaus keine Körner, sondern nur ästige Krystalle; durch
Jodtinctur wird nichts blau. Es ist also erwiesen, dass
der Altheeschleim aus Körnern besteht, die durch Jodtinctur
blau werden, auch dass sich diese Körner in heissem
Wasser ganz anders verhalten, wie die Stärkmehlkörner
aus Kartoffeln, Weizen u. dgl. Auch ist kein Zweifel, dass
sich die stärkmehlartigen Körner auf eine verschiedene
Weise verhalten, wenn sie in der Pflanze selbst sich auflösen
und zur Ernärung dienen.
Das Inulin in den Aland- und den Dahlienwurzeln
zeigt keine Körper, und wird auch durch Jodtinctur nicht
blau, so dass es also ein ganz anderer Stoff ist als Stärkmehl.
Es ist kein Zweifel, dass die Stärkmehlkörner in den
Samen und Knollen zur Vegetation des Keims beitragen.
Ob es aber in den andern Theilen dasselbe leistet, zweifle
ich sehr. In den Blättern und den jungen Stengeln ist es
in geringer Menge, da es doch in viel grösserer Menge
im alten Stamme ist, , besonders in der abgestorbenen
Rinde. Es ist also vermuthlich ein Niederschlag aus dem
Saft, der oft aber nicht immer zur Ernärnng dient.
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