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Historia naturalis applicata seu Plijsiote
eh nie a est doctrina de applicatione
eorporum natiiralium ad usus liominum.
Physiotoclniica varia est secundum varia corpora naturalia,
sic P]iytotechinca ejus pars est, quae applicationes
plaiitaruiu ad varios liominuiu usus docet.
Tum quoque Fiiysiotechnica varia est secundum vanos
usus. Sic partes Physiotecluiicae sunt: Agricultura,
Horticultura, Sylvicultura etc. etc. secundum varios plantaren
usus.
10. Obfinem et per fin em, ignotum, summum,
divinum, ad quem tendit, Natura
existit.
Regnum Mineralium est regnum varietatis formarum.
Imiumeris fere et pulclierrimis formarum varietatibus efflorescunt
Spatum calcareum, Barytes, Fluor mineralis, Quarzum
aliaque regionum subterranearum elegantissima decora.
Hi sunt fertiles lapidum campi, hortique. Hic vitae tranquillitas,
tacitaque Naturae miracula.
Regnum Vegetabilium est regnum varietatis qualitatum.
Mira colorum varietate plantae superficiem terrae decorant,
eminetque inter lios mitis visuique gratus viridis color.
Longe lateque odorem spargunt flores, intimaque
animi gaudia excitant. Sapore et virtute medica gustantium
vires reficiunt herbae, dulcesque fundunt liquores.
Regnum Animalium est regnum varietatis motuum.
Hic Vita turbulenta et desideria numquam aut per breve
tantum tempus expleta, hydraeque mythicae capita, semper
resecta semperque renata. Hic fines e finibus absque fine.
Versus finem ignotum omnia tendunt, quasi noverint.
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9. Die angewandte Naturgeschichte
oder die Phjsioteehnilc ist die Lehre
von der Anwendung der Naturkörper zum
Gehrauche des Menschen.
Die Physiotechnik ist verschieden nach den verschiedenen
Naturkörpern; so ist die Phytotechnik ein Theil
derselben, welche die Anwendung der Pflanzen zum Gebrauche
der Menschen lehrt.
Ferner ist die Physiotechnik verschieden, nach der
Verschiedenheit des Gebrauchs, den man von den Naturkörpern
macht. So haben wir die Lehre vom Ackerbau,
Gartenbau, Forstwissenschaft u. dgl. m. als Theile der
Phytotechnik.
10. Die Natur strebt nach emem unbekannten,
höchsten, göttlichen Zwecke, durch den
und in dem sie existirt.
Das Reich der Mineralien ist das Reich des Mannichfaltigen.
Kalkspat, Baryt, Flussspat, Quarz u. a. m. zei
gen die mannigfaltigsten Abänderungen der Gestalt. Sie
machen die unterirdischen Blütengärten, und sind die stillen
Wunder der Natur.
Das Reich der Gewächse ist das Reich der Qualitäten.
Die Oberfläche der Erde wird durch eine wundersam
schöne Mannichfaltigkeit von Farben der Blüten geschmückt,
und die grüne Farbe der Blätter macht einen, dem Gesicht
sehr angenehmen Teppich. Weit verbreiten sich die
Gerüche der Blüten, und erregen die zartesten Empfindungen
der Seele. Der Geschmack und die Heilkräfte der
Pflanzen erhalten die Gesundlieit, und stellen die verlorene
wiederum her.
Das Reich der Thiere ist das Reich der Bewegungen.
Es ist ein unaufhörliches Treiben, ein stetes Verlangen,
welches nie, oder nur auf eine kurze Zeit gestillt wird.
Es ist eine Reihe von Zwecken ohne Zweck.
Zu einem unbekannten Zwecke strebt Alles, als ob es
ilm kenne.