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61. Directio caiilis siirsum crescendo priiiiiim
verticalis est; tiiin vero non raro
aliam aiTectat directionem.
(^uaecunque sit caulis superioris directio, semper basi
verticalis est; caulis eniin, dum enascitiir recta siirsum
tendit, postea vero alias variasque sequitur directiones.
De directione caulis supra horizontem sicuti de directione
radicis infra ipsum olim valde disputatum est
inter viros dictos. Causae, quas tradiderunt, fere omnes
mechanicae sunt. Invenies varias hasve opiniones relatas
apud Hamelium (Physiq. d. arbr. L. 4. c. 6.) Ipse
multis ingeniosisque experimentis probavit, causas indicatas
nil valere, nec lucem, cum caulis loco obscuro non
minus in altum tendat, quam radix deorsum. Addidi, e
granulo Tritici, in media aqua horizontaliter suspenso, ita
ut lumen undique accedat, caulem sursum, radicem deorsum
crescere (Nachtr. z. d. Grdleh. 1.39). Sed quoque sursum
dirigitur radicula ut nutrimentum suscipiat; gravitas
igitur non est causa externa, quae radiculam dirigit, ut
voluitKnightius,quodbeneprobavit lohnsonius (Edinb.
N. Phil. Journ. Apr —Juni 1829. p. 312).
Est igitur nisus plantis insitus, qui caulem radicemve
dirigit. Quod quoque patet, si varias caulis adscendentis,
decumbentis etc. directiones consideras. Blastus
Dicotylearum quam radiculam vocant, arcuatim versus solum
crescit, radices agit, tum altera extremitate elevatur
et sursum crescit. In Monocotyleis blastus eodem modo
initio sursum crescit, tum deorsum, tandem non raro iterum
sursum adscendit. Et in ramis ejusmodi nisus proprius
inest. Si ramus deflectitur, non solum apex sursum ver-
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61. Die Richtung des Stammes beim Aufwachsen
ist zuerst vertical, dann aber
nimmt er nicht selten eine andere Richtung
an.
Wie auch immer die Wirkung des oberii Stammes
sein mag, immer ist sie au der Basis vertical. Denn bemi
Keimen steigt der Stamm zuerst gerade in die Hohe, weiterhin
nimmt er aber oft eine andere Richtung an.
Ueber die Richtung des Stammes nach oben, und die
Richtung der Wurzel nach unten hat man in altern Zeiten
viele Theorien gebildet, die aber meistens mechanisch sind.
Man findet sie beiDuHamel (Naturgesch. d.Baume.
N ü r n b e r g 1765 B. 4 C. 6), der sie alle durch scharfsinnige
Versuche widerlegt. Auch zeigt er, dass Licht nicht
wirke da auch im völligen Dunkel die Stämme nach oben,
die Wurzeln nach unten wachsen. Dass dieses auch im
vollen Lichte geschehe, suchte ich dadurch zu zeigen, dass
ich ein Weizenkorn horizontal in Wasser aufhmg, wo
dann auch an einem hellen Orte der Stamm aufwärts, die
Wurzel niederwärts wuchs. Aber die Wurzel geht auch
nach oben, um der Narung zu folgen; die Schwere ist
also keinesweges eine äussere Ursache, welche der Wurzel
die Richtung giebt, wie Knight wollte, we ches
J o h n s o n dnrch Versuche sehr gut gezeigt hat (Ed. JN.
Ph. Journ. Apr. - Juni 1829. 312).
Die Pflanze hat also einen natürlichen Trieb,
welchem der Stamm sowohl als die Wurzel folgt. Man
sieht dieses auch an den verschiedenen Richtungen des
aufsteigenden, niederliegenden u. s. w. Stammes Der Keim
der Spitzkeimer, den man auch wohl das Würze chen
nennt, wächst in einem Bogen in die Erde, treibt Wurzeln
erhebt sich nun mit dem andern Ende und wachst
aufwärts. Der Keim der Seitenkeimer wächst auf eme
ähnliche Weise zuerst nach oben, dann nach unten, zuletzt
nicht selten wiederum nach oben. Auch die Aeste haben
einen solchen eigenthümlichen Trieb. Wenn ein Ast nie-
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