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79. Bulbus est gemma radicalis, foliorum
ruclimentis inerassatis, cormo insidens.
Bulbi foliorum rudiinentis et plerumque vaginis iiicrassatis
et succulentis cincti sunt. Cormus de quo §. 68
clixiinus, est deplanatus, rudimeuta foliorum et praeter
haecce aut caules florigeros aut scapos emittit, hinc bulbi
aut cauligeri sunt aut s c ap ig e ri. Rudimenta foliorum
sese liabent uti ipsa folia; si liaec vaginae sunt, bulbus fit
t u n i c a t u s , si vaginae non sunt, fit squamosus.
Bulbus cauliger paucioribus vaginis foliorum amictus
est, quippe quae cauli imposita sunt. Gaulis in medio
bulbi provenit, accrescit, flores fructusque fert, simul vero
vaginas cingentes absorb et, quae instar membranae tenuis
plerumque fuscescentis nervis parallelis remanent, et sic
caulis basi fere nudus apparet. Dum accrescit, alii bulbi
plenunque tres nascuntur, qnorum unus praereliquis auctus
cauli deflorato appositus est et anno sequent! explicatiu.
Haec est vegetatio Tuliparum Hortulanis notissima.
Cfr. Trevi rani expositionem (Verm. Schrift 4. 191)
nec non quae Vrolikius addidit (Flor a XII. 722). Ob
durationem hi bulbi annui vocari possunt.
Bulbus scapiger pluribus cinctus est vaginis, quippe
quae omnes in bulbo reperiuntur. Scapi e medio bulbo
exeunt, vaginas omnes non absorbent, uti caulis in Tulipis,
sed exteriores tantummodo et pauciores pereunt in
membranas mutatae. Per plures annos persistit bulbus,
interdum quoque per plures annos scapum exserens, hinc
bulbum perennantem dixerim. Bulbi juniores utrinque
scapo intra easdem vaginas appositi esse solent post scapum
centralem saepe pluribus annis florentes. Ramos
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79. Eine Zwiebel ist eine Wurzelknospe mit
dicken Blattansätzen, welche auf einem
Knollstock sich befindet.
Die Zwiebeln sind von dicken und saftigen Blattansätzen,
und zwar meistens von Blattscheiden umgeben.
Der Knollstock, von dem schon §,68 geredet wurde, ist
flach, und trägt die Blattansätze, ausser diesen aber noch
blühende Stämme oder Schafte, daher sind auch die Zwiebeln
stamm- oder schafttragend. Die Blattansätze
verhalten sich wie die Blätter selbst; wenn diese scheidenartig
sind, so wird die Zwiebel schal ig, wenn sie nicht
scheidenartig sind, so wird die Zwiebel schuppig.
Die stamm t r a g e n d e Zwiebel ist mit weniger Blattscheiden
versehen, weil diese alle auf dem Stamme sitzen.
Der Stamm kommt aus der Mitte der Zwiebel hervor,
wächst dann weiter, bringt Blüten und Früchte hervor,
zugleich aber absorbirt er die umgebenden Blattscheiden,
welche wie dünne, meistens bräunliche Membranen mit
parallelen Nerven zurückbleiben, so dass der Stamm an
der Basis fast nackt erscheint. Wenn der Stamm anwächst,
entstehen andere, meistens drei junge Zwiebeln, wovon die
eine vor den übrigen auswächst, den abgeblühten Stamm
an der Seite hat, und im folgenden Jahre sich entwickelt.
Diess ist die Vegetation der Tulpen, die bei den Gärtnern
bekannt genug ist (s. Treviran. Verm. Sehr. 4. 191).
Wegen der Dauer kann man diese Zwiebel jährige
nennen.
Die schafttragende Zwiebel ist von mehr Blattscheiden
umgeben, da sie sich alle in der Knospe befinden.
Die Schafte gehen aus der Mitte der Zwiebel hervor,
absorbiren aber nicht aUe Blattscheiden, wie der Stamm
der Tulpen, sondern nur die äussern vergehen in geringer
Menge und verwandeln sich in Membranen. Die
Zwiebel steht mehre Jahre, trägt auch zuweilen mehre
Jahre hindurch einen Schaft, daher ich sie perennirende
Zwifehein nennen möchte. Die jüngern Zwiebeln pflegen
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