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Radices accessoriae in radice composita semper
sponte proveniunt; saepe quoque juxta radicem integrara,
porro in caule repente, in stolonibus, rhizoraatibus, in caule
sub aqua demerso, plerumque ad nodos, interdum quoque
m internodiis. Radices accessoriae non sponte provenientes,
seu adventitiae plerumque ad gemmas adventitias (§
76) emergunt. In quibusdam quoque arboribus intra aquam
demersis e. g, Salicibus absque gemmis [liberae e verrucis,
a ligno cum cortice elevatae, quas C andol lus lenticellas vocat,
protruduntur et semper medulla carent, quae in reliquis
interdum quamvis exigua adest.
Plantae parasiticae spuriae radices quidem intra
terram agunt, sed quoque in caule, ubi alias plantas tangunt,
Verrucae producunt (cfr. Mohl üb. Ranken et 83) radículas
emittentes, quae intra plantas alienas penetrantes
harum succum exsugunt. Radix basilaris hisce radiculis
emissis plerumque perit, cum planta solis radicibus
accessoriis nutriatur. Haec omnia in Cuscuta primus accurate
exposuit Guettardius (Mem. de I'Acad. d. sc.
1744 p. 170 1746 p. 189).
Plantae paras i tae verae radices aliis plantis infigunt.
Visci baccae ab avibus (turdis) comeduntur, semina cum
excrementis arborum cortici adhaerent, radículas agunt,
per corticem usque ad lignum penetrantes, indeque aliment!
sugunt. Haec germinatio primum a Camerario, tum ab
Hamelio expósita est (Mem. de FAc. d. sc. 1740 p.
483.) Liquores coloratos ex ligno arboris, qui Viscum
sustinet in Visci vasa transiré, illius itaque vasa hujus
vasis inserta esse monstravit Candollius (Bullet, d. I.
Soc. pilli I. u. 43 p. 162). De reliquis plantis parasiticis
alio loco dicetur.
Die Neb en w ü r z el II kommen au der zusammengesetzten
Wurzel immer von selbst hervor; oft aucli neben
der einfachen Wurzel, ferner an dem kriechenden Stamme,
an den Ausläufern, den Rhizomen, an dem Stamme, der
unter Wasser sich befindet, meistens an den Knoten. Die
Nebenwurzeln, die nicht von selbst hervorkommen, erscheinen
gewöhnlich neben den beiläufigen Knospen (§.
76). An einigen Bäumen, die unter Wasser getaucht
werden, z. B. Weiden, entstehen sie auch frei ohne Knospen,
aus Warzen, die von der durch Holz erhobenen Rinde
herrühren. De Candolle nennt die Warzen Lentizellen.
Diese Wurzein haben nie Mark, welches die übrigen Nebenwurzeln
zuweilen führen, wenn auch nur in geringer
Menge.
Die unechten Schmarotzerpflanzen treiben
zwar Wurzeln in der Erde, aber auch Warzen (v. Mohl
Ueber Ranken u. s. w. 83) am Stamme, da wo er andere
Pflanzen berührt. Aus diesen Warzen kommen Wurzeln
heraus, welche in andere Pflanzen eindringen und
ihnen den Saft aussaugen. Die Grundwurzel stirbt gewöhnlich
ab, nachdem diese Nebenwurzeln erscheinen, wodurch
die Pflanze sich allein nährt. Guettard hat schon
dieses an Cus«ita beobachtet.
Die echten Schmarotzerpflanzen wurzeln in
andern Pflanzen. Die Beeren des Misteis werden von
den Vögeln, meistens von Drosseln gefressen; die Samen
bleiben mit den Excrementen an der Rinde hängen, treiben
Wurzeln, welche durch die Rinde bis in das Holz dringen
und'dort die Narung einsaugen. Diese Art zu keimen
ist zuerst von Kämerer, dann von du Hamel beschrieben
worden. Dass gefärbte Flüssigkeiten aus dem
Holze des Baumes, worauf der Mistel wächst, in die Gefässe
des Misteis übergehen, dass also die Gefässe des letztern
den Gefässen des ersten eingeimpft sind, hat de
Candolle durch Versuche gezeigt.
Von den übrigen parasitischen Pflanzen wird an einem
andern Orte geredet werden.