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14. Plaiitae corpora polaria sunt, motu polari
saepe in niotuni spiralem seu potius lieliciniiin
converso.
Polaritas locuin habere dicitur, si locis oppositis
oppositiim fit, ita ut, si eodem loco utrumque fieret, nil
efficeretur. Sic in polis terrae polaritas est, nam si alter
dextrorsum niovetur, alter oppositum motmn sinistrorsinn
habet, et hi duo motns in eodem polo conjunctio forent.
In plantis polaritas manifesta est. Gaulis enim uti
radix in ramos dividitur, et aucto caule radix quoque
augetur, ille vero sursum, haec deorsum crescit, motu certe
contrario. ,
Omnis igitur pianta centrum habet e quo caulis adscendit,
radix descendit. Sed centrum hocce a reliquis
punctis minime differt; in quovis enim puncto gemma seu
nova pianta oriri potest, partibus adscendentibns et partibus
descendentibns praedita.
E physicis notum est, materiam electricam a polo ad
alterum systematis electro-motoriae motam ita in acum
magneticam agere ut manifestum sit, motum istum in linea
spirali seu potius helicina fieri. Simile quidquam in plantis
locum habere videtur, non solum enim fibrae in vasis
cellulisve saepe helicis in modum tortae sunt, sed quoque
folia et in genere partes foliaceae in linea spirali seu helicina
positae inveniuntur.
15. Planta organis praedita est, nutritioni et
propagation! dicatis, singulis accrescentibus
et pereuntihus, nullo reliquis praep
oliente.
Organa plantarum nutritioni dicata sunt: 1) Distributoria,
caudex et ejus partes: caulis et radix; 2) Digestoria,
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i4. Die Pflanzen sind polarische Körjper, die
polarische Bewegung verwandelt sich aber
oft in eine Spiral - oder Schrauben-Bewegung.
Wir sagen, es finde Polarität Statt, wenn an entgegengesetzten
Stellen das Entgegengesetzte geschieht, so
dass, wenn an derselben Stelle beides zugleich geschähe,
die Erfolge sich einander aufheben würden. Die Pole der
Erde geben ein Beispiel, wenn der eine sich rechts bewegt,
bewegt der andere sich eben so schnell links; geschähen
aber beide Bewegungen zugleich an derselben
Stelle, so würden sie sich einander aufheben.
An den Pflanzen zeigt sich eine deutliche Polarität.
Der Stamm theilt sich wie die Wurzel in Aeste; mit dem
Stamme wächst auch die Wurzel mehr an, und zwar niederwärts,
indem der Stamm aufwärts wächst.
Jede Pflanze hat also ihr Centrum, von welchem der
Stamm aufsteigt, die Wurzel herabsteigt, aber dieser Centralpunct
unterscheidet sich von allen übrigen Punkten der
Pflanze nicht, denn in jedem Punkte kann eine neue Knospe^
oder neue Pflanze entstehen, mit aufsteigenden und herabsteigenden
Theilen.
Aus der Physik ist bekannt, dass sich die elektrische
Materie eines elektromotorischen Systems um einen Leiter
von einem Pol zum andern in einer Spirale oder vielmehr
Schraubenlinie bewegt, wie die Wirkung auf die Magnetnadel
zeigt. Etwas Aehnliches scheint an der Pflanze
Statt zu finden, denn nicht allein die Fasern in den Gefässen
und Zellen sind oft schraubenförmig gewunden, sondern
auch die Blätter oder blattartigen Theile stehen gar
oft in Schraubenlinien.
15. Die Pflanze ist mit Organen versehen, fiir
die Ernärung und Eortpflanzung bestimmt;
jedes wächst für sich heran, und vergeht
für sich; keines steht dem andern vor.
Für die Ernärung sind folgende Organe bestimmt:
1) Vertheilende, (den Narungssaft), der Stamm und seine
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