Receptaculis; den Bau der Drüsenzellen und ihrer Öffnungen habe ich bei dieser Form leider
nicht genauer untersuchen können.
Nach Kenntnisnahme dieser Verhältnisse werden wir an der I d e n t i t ä t d e r a c c e s -
s o r i s c h e n D r ü s e n v o n Koenenia u n d d e n anderen P e d ip a lp e n nicht mehr •zweifeln.
Unterschieden sind diejenigen der Palpigraden nur durch die L o k a l i s a t i o n ih r e r Ö f f n
u n g e n zu 2 kleinen getrennten Gruppen, deren. L a g e oben angegeben worden ist, und die
schon berührte Selbständigkeit, welche die Drüsenzellen gegenüber der chitinogenen Hypo-
dermis, in noch weit höherem Maße als dies z. B. bei den Thelyphonen der Fäll ist, erlangt
haben. Ihre Zellen zeigen ein eigentümlich netzförmig-alveoläres Plasma und ihre Kerne
liegen unregelmäßig in demselben (Taf. V , Fig. 69, 72). Die zarten Kanäle (acc. drüs. ag),
die von einer relativ breiten ziemlich homogenen, dunkel färbbaren Schicht umgeben sind,
ragen ziemlich weit in die eigentliche Drüse hinein (Taf. V , Fig. 72, Textfig. 96, 97)>^v-
Zum Schluß möchte ich die Aufmerksamkeit noch: auf eine unregelmäßig geformte
Masse lenken, welche sich bei Koenenia mirabilis im Uterus externus (Vagina) fand. Dieselbe
färbt sich mit Haematoxylin sehr intensiv, und bei stärken Vergrößerungen ließ sich eine
Struktur erkennen, wie ihn die Fig. 69, Taf. V zeigt. Diese erinnerte mich an die Bilder;
welche die prall mit S p e r m a t o z o e n gefüllten Receptacula von Trithyreus cambridgei ergeben
hatten. Bei der letztgenannten Form ist die Spermatozöennatur jener dunkel gefärbten
Gebilde vollkommen sicher, zumal doch als Inhalt eines Receptaculum seminis keine anderen
Elemente in Betracht kommen könnten; und so möchte ich jene Masse in der Vagina der
von mir untersuchten Koenenien ebenfalls für ein S p e r m a t o z o e n k o n g l o m e r a t halten,
dessen Vorhandensein im Uterus externus uns beim Fehlen eines eigentlichen Receptaculum
seminis bei K. mirabilis nicht wunderbar erscheinen kann.
Diese Erklärung zwingt uns aber weiter zu dem Schluß, daß die bisher noch völlig
unbekannt gebliebenen M ä n n c h e n von Koenenia mirabilis Grassi v o r der Zeit zu finden
sein dürften, in welcher G r a s s i , H a n s e n und ich hauptsächlich gesammelt haben, also
vielleicht zwischen Oktober und Januar, oder Februar. Daß dann die Begattung vor der
Eireife erfolgt sein muß, ist ja eine Erscheinung, welche zahlreiche Beispiele namentlich unter
den Arthropoden zur Seite stehen hat.
2. Bau der männlichen Geschlechtsorgane.
Bedeutend komplizierter und im Zusammenhänge damit in größerer Mannigfaltigkeit
der Gestaltung sind die männlichen Geschlechtsorgane und Begattungsapparate entwickelt.
Von den Schizonotiden und Palpigraden fehlten mir leider männliche Exemplare zur Untersuchung.
Da die ersteren überhaupt noch nicht anatomisch bearbeitet worden sind, So ist
der Mangel eines männlichen Untersuchungsobjektes um so empfindlicher, als es sehr interessant
gewesen wäre, gerade die männlichen Geschlechtsorgane mit denen der Thelyphoniden
zu vergleichen, die Verhältnisse bieten, welche den übrigen Pedipalpen, soweit unsere Kenntnisse
reichen, ganz fremd sind. W a s die Palpigraden anlangt, so hat M is s R u c k e r allerdings
die männlichen Genitalorgane der texanisehen Koenenia wheeleri Rucker beschrieben, doch
muß ich leider auf Grund der vergleichenden Anatomie der anderen Pedipalpen und der
Erfahrungen, die ich bei der Untersuchung der weiblichen Geschlechtsorgane von Koenenia
mit der Beschreibung dieser Forscherin «¿«macht habe, manche Zweifel an der Richtigkeit
ihrer I )af.sieimng hegen. —
IS ie man es bei d Ä ? in ih r eR t fß e r e n Morphologie relativ einförmigen Thelyphoniden gar
nicht eiwarten sollte, begegnen wir je nach den verschiedenen Gattungen manchen Abänderungen
in der Formausbildung der -einzelnen Abschnitte des männlichen Genitalapparates.
DieseiTimstand tragt auch z ■ die ifehuld an den negierenden Angaben, welche T a r n a n i (65)
in Bezug auf die Beschreibung B la n c h a rd ’s (10) gemacht hat. Letztere ist freilich im Hinblick
auf die Ausführungsgänge, und Anhangsöbgane unbrauchbar, obgleich verschiedene Teile derselben
bereits^"^ziemlich richtig darin dargestellt sind:
Bei den meisten Thehphonid.cn stellen die Hoden (t) zwei gestrecktfc, ziemlich zylindrische
■chggkche dar, dereto L a g e fast genau derjenigen d e^ & v an en entspricht ( la f . VI,. F ig. 82);
sie erstrecken sich meist vom 4. bis ins S. Segment des Opisthosoma. Eine von dieser normalen
-ganz äbwölfhende Hodtihform fa n d l§ h bei <am’
remis, bei'Welcher Form der Hoden allerdings a^htischlauchförmig
entwickelt ist., dieser I lodenschlaueb sich. A lber in z ¡reS r (|ifeh en
W in d u n g e n auf der ffSrperbauehseite biS-iSsiS,. Segment ausbreitet
(Textfig i jp ip ' S c h ilp b e i Exemplaren der vorletzten Häutung hat
§tter: Hflläeh die besagte Gestalt. Am hinteren, blinden E n i^ B W
die. 1 loder,schlauche abgerundet: am vorderen ve*Sehmälern.gi«®h
'Äemlich plötzlich i n l i j j j zarten meist p rü d e n , g p te n ’ijgil etwas 'ge“
wundenen V a s a d e f e r e n t ia (vd), die stets vor ihrer Einmündung
in den impaaren Uterus internus m a s c 'ü l te ^ fe .Siriem^||)nderen,
von T a r n a n i (65) ,,S am o n r e s e r v ö i - r “ benannten Ai|pchnitthsich'j
erweitern, der selbst wiederum für .gewöhnlich mehrere Abteilungen
unterscheiden läßt und außerdem mit einem PaafezSiehr eigentümlicher
^dorsaler Anhangsschläuche ausgestattet ist.
Diese A n h a n g s s ic h lä u c h e , für welche ich (13) den Namen
| S Ä o r s a l * h l ä u * c h e “ in Anwendung gebracht habe, ’hat" zuerst
B 1 a n p i a r d für die Gattung Mastigoproetus beschrieben und abg
Fig. 63.
e b i ld e t i j r kannte aber nur einen sehr kleinen, » ahe der Ein- ^ (Tam) ^
mündung befindlichen Teil des hinteren Paares, wie man deutlich defer?nsamdpr0ii_
auf seiner Taf. X , Fig. ,v6 und 7 -scher, kann. T a r n a n i entdeckte maler'Tei! des Samenreservoirs,
s p ä t e r die - sieh auf dem Rücken | | s Hinterleibes ausdehnenden von oben gesehen.
Abschnitte jener Dofsäkchläüche, anscheinend auf @üeijehnitten;
er fand auch ihre Verbindung mit dem SämöfliäiSeryoir, ohne jedoch weitere Angaben über
den Verlauf und die Anzahl derselben zu machen. L a u r i e (41) gab dann eine nicht gerade
genaue Abbildung der hinteren Partie der Dorsalschläuche, von der vorderen sah er nur einen
sehr kleinen Bruchteil. Der Zusammenhang dieses Schlauchsystems mit den Genitalorganen
war ihm aber unbekannt geblieben, trotzdem er T a r n a n i ’ s Abhandlung kannte. L a u r i e
vermutet in den DorsälSschläuchen vielmehr einen Teil des „Blutgefäßsystems“ , eine ebenso
unverständliche Annahme wie jene, daß die Malpighi’schen Gefäße die sezernierenden Abschnitte
der großen Ammoniakdrüsen darstellten!
Bei zwei ju n g e n Männchen von Thelypiwnus caudatus, bei denen die Samenreservoire