pygen außerdem auch auf’ der oberen Gaumenplatte an. Bei Koehmiä gehenteeine Fasern
von der dorsalen Wand des Eabrums und dem unteren RandFjäer die XJh.|JigBren trennenden
Zwischenhaut (Textfig. 27, No. 13), bei den Amblypygen ausschließlich vom Unter- und Seitenrande
des labralen Apodemes (Taf. II, Fig. 1 1 ), bei den Uropygm (Thehphonidae)/teils Stom
freien hinteren (Muskel No. 47), teils vom vorderen, mit den Coxalapodemen verwachsenen
Teil (Muskel No. 6g) des labralen Apodemes aus:>(Taf. II, IV, Fig. y. 45). Der vierte Muskel
is t ein Ringmuskel, dessen Fasern sich nach hinten (oder auch wohl nach vorn) zu weiter
ausdehnen als die Dilatatoren, im Bereich derselben mit ü iren Fasern mehr oder- weniger
regelmäßig alternieren. Die Ringmuskelelemente setzen sich aus ® oder 4 Teilen zusammen,
die an den Pharynxkanten miteinander verbunden sind (cf. Textfig. 36s. 38).
Eine Reihe feiner Muskeln fand ich ferner, unabhängig von den eben: skizzierten, bei
Thelyphoniden, wo sie seitlich an dem Yorderdarm befestigt sind', und im Zwischengewebe
sich verlieren; sie liegen unmittelbar vor dem Gehirn, und es ist mir deshalb ihr morphologischer
W e r t nicht klar geworden, zumal noch Reste der postcerebralen Schlundpumpenmuskeln
vorhanden sind, und wir nur von einem doppelten praecerebralen Sauger sprechen
könnten.
Die Muskeln der h i n t e r e n S c h l u n d p u m p e (früher „Säugmagen'F^genannÄSentsprechen
bei den Tarantuliden auffallend denen der vorderen dind sind bereits von G o u g h jpg®
und P o c o c k (53) beschrieben worden. Die beiden lateralen Extensoren inserieren mit ihrem
freien Ende am Entosternum, der dorsale Extensor- etwa f ü der Mitte dejlfcarapa x , unmittelbar
vor dem medianen Apophysenmuskelpaar des Entosternums (Taf. II, Fig. 1 1 , No. 40),
mit .diesem zusammen .eifpi der „Rückengrube“ oder „Mitteiritze“ der Araneen entsprechende
seichte Vertiefung im Carapax verursachend. Die Fasern des .Ringmuskels alternieren auch
hier mit denen d e r 3 Extensoren (Dilatatoren), sindälbrigens kräftiger als am vorderen
was schon G o u g h hervorgehoben hat.
Bei Thelyphoniden fand ich an der postcerebralen .Schlundpumpe n o ch B a h h eich e ,K a r t e
Ringmuskelfasern, aber auch eine Reihe ebensolch zarter Dilatatorfasern, welche im Zwischen-
g ew e ih verli|§|n; ihre Befestigung am Entosternum habe ich n ic h t . ¡ermitteln Ä t tn e n ; v.on
einem dorsalen Dilatator fehlte jegliche Spur. Da^;gl,eioh'^-gilt für Koenenia, bei der sich
noch ein Paar zarter Muskeln zwischen dem hinteren Schlundsauger und den vorderen Seitenhörnern
des Entosternums ausgespannt findet (Textfig. 88, .No. 15), aber der dorsale Dila-
tator der Tarantuliden vermißt wird.
Die Richtung des Vorderdarmes is t, im ganzen betrachtet, bei allen Pedipalpen eine
gerade und annähernd horizontale, starke Krümmungen, wie sie bei Scorpionen, Opilionen und
namentlich bei Araneen beobachtet werden, kommen nicht vor und nur nahe der Mundöffnung
zeigen sich von der Horizontalen abweichende Richtungen.
Erwähnt sei noch, daß sich Porenkanäle, resp. die Öffnungen ein- oder mehrzelliger
Hautdrüsen auf der oberen und unteren Pharynxspange im Gebiet des vorderen Saugers vorfinden,
zwei solche, in charakteristischer L a g e vor dem die untere Pharynxspange von der
unteren Gaumenplatte trennenden Wulst, bei Trithyreus, hier übrigens anscheinend auch in
der Pseudotrachealrinne dieser Gaumenplatte.
Zum Schluß sei es mir gestattet, mit wenigen Worten auf die Deutung einzugehen,
welche neuerdings P o c o c k den „G a um e n p la t t e n “ d e r ä u ß e r e n M u n d h ö h le gegeben hat.
Während ich (14) im Anschluß an C r o n e b e r g (20), B e r tk a u (9) und andere die bei
manchen Arachniden vor dem eigentlichen Pharynx zur Differenzierung gelangte „äußere
Mundhöhle“ als eine sekundäre Ausgestaltung des Vorderdarmes auffassen zu dürfen glaubte,
nimmt P o c o c k , speziell die untere Gaumenplatte als Bestandteil der Coxen der 2. Extremität
in Anspruch, die sekundär bei der ventromedianen Verschmelzung dieser Hüftglieder zur
Bildung jener unteren Pharynxlamelle verwachsen sind; als Ausgangspunkt für diese Betrachtungsweise
dienen ihm gewisse Strukturverhältnisse des Amblypygen-Mundes.
Zwar vermag man meiner Ansicht nach die Anschauung P o c o c k s vorläufig, wenn
überhaupt n ic h t einwandfrei zu widerlegen, und dennoch lassen sich verschiedene Bedenken
gegen dieselbe aussprechen, die mich je tz t noch jenen Forschern folgen lassen, welche die
äußere Mundhöhle für eine Differenzierung des vordersten Pharyngealabschnittes ansehen.
W ir erinnern uns, daß die fragliche Bildung sowohl bei den Uropygen, wie auch bei
Koenenia vorkommt, trotzdem bei dieser Form die Coxen des 2. Extremitätenpaares keinerlei
Beziehungen zur Bildung des Mundes aufweisen. Vielleicht trifft dies auch für die Solifugen
zu, bei denen möglicherweise der vorderste Abschnitt des Pharynx der „äußeren Mundhöhle“
gleichzusetzen ist. Bei den Amblypygen führt aber die Mundöffnung direkt in den eigentlichen
Pharynx. Bei den Thelyphoniden sind nun weiter die Coxen der 2. Extremität dorsal (vorn)
anstatt mit sich selbst, mit der unteren Gaumenplatte verwachsen; diese erweist sich als aus
einem einzigen Stücke bestehend, und nie können wir an ihr die Entstehung aus 2 getrennten
Teilen erkennen. Bei den Schizonotiden finden wir ferner in ihrer Mittellinie die beschriebene
Pharyngealrinne, die jedoch nicht für jene Annahme in Betracht gezogen werden kann, da
eine solche Rinne bekanntlich auch auf der oberen Gaumenplatte auftreten kann (gewisse
Araneen), die doch auf alle F älle als ventrale Wand des Labrums ein einheitliches Gebilde
ist. Zudem stehen sowohl die o b e re , wie auch die untere Gaumenplatte in unmittelbarem
Kontakt mit der oberen und unteren Spange des eigentlichen Vorderdarmes.
So einfach, wie somit diese Verhältnisse zu liegen scheinen, bleiben sie aber nicht,
wenn wir die Amblypygen mit in den Kreis unserer Betrachtungen ziehen, deren seitlich vor
dem Mund gelegenen „Pseudotrachealfelder“ , die wirklich auf den Coxen liegen, wir unwillkürlich
der unteren Gaumenplatte der anderen Formen gleichsetzen möchten, wie es ja auch
von G a u b e r t (23) und neuerdings von P o c o c k (53) geschehen ist. Es würde dann der
Pseudotrachealkanal der Pharyngealrinne jener entsprechen, was übrigens zumal auf Grund
der Strukturverhältnisse der Pseudotrachea der Tarantuliden, gewiß nicht unmöglich ist. Sollte
diese Bildung aber nicht doch vielmehr eine Neuerwerbung sein, eine Anschauung, die meiner
Meinung sich durch die neuesterdings von P o c o c k (54) sehr wahrscheinlich gemachte A b stammung
der Opilionen von Amblypygen-ähnlichen Formen bekräftigen läßt, da wir bei jenen
nicht nur 1 , sondern 2 P a a r v o n P s e u d o t r a c h e e n an den Coxen des 2. und 3. Extremitätenpaares
finden? Dennoch muß es auffällig bleiben, daß dieselben nur bei jenen Formen
auf den Hüftgliedern der Mundbeine Vorkommen (cf. auch die Scorpione), denen eine „äußere
Mundhöhle“ fehlt.
Muß es daher immer noch zweifelhaft bleiben, ob die „untere Gaumenplatte“ ein Derivat
der Coxen ,des 2. Extremitätenpaares oder der unteren Pharynxspange is t, und somit die