doppelt vorhandene E-MStgruppe ansprechen möchte. Ganz oben aber liegen im Umkreis
einer Furchungshöhle sieben Zellen, sechs somatische und mitten darunter eine größere,
offenbar um einen Klüftungssohritt zurückgebliebene J S v om Keimbahntypus, Ohne Zweifel
ist bei der Vierteilung des Eies nur eine, einzige in toto diminutionsfähige nUrsomazelle g e bildet
worden, die sich genau nach dem Programm einer Ektodermzelle: „A B “ entwickelt
h a t : zeigen doch zwei ihrer Enkelinnen aufs Haar diejenige exzentrische Spindelstellung, die
für die Zellen a und a charakteristisch ist, und die bei sämtlichen normalen Eiern der betreffenden
Ascaris wiederkehrte. A uße r dieser einen, wohlgeratenen Ursomazelle aber haben
die Produkte der simultanen Vierteilung den Keimbahntypus beibehalten. Erst auf der
nächstfolgenden Stu fe kam es bei j e einer ihrer Tochterzellen zur Diminution. -¡IgMan könnte
nun, um die Entstehung derartiger Keime im Sinne B o y e r i s zu erklären, auch hier behaupten,
daß durch besondere La g e der vierpoligen Spindelfigur die Abschnürung einer
einzigen rein dorsalen Tochterzelle bewirkt worden Äi,.-. und daß diese (Zelle, weil nur im
dorsalsten Viertel des. Plasmaleibes die Ursachen des Ektodermwerdens, enthalten sind, allein
von allen primäres Ektoderm geliefert habe. Aber.o ffenba r ist wiederum die andere Hypothese,
wonach eine unglückliche Konstellation verschiedenartiger Chromosome die A b weichung
verschuldet hätte, ebensft^erlaubt. Ja, sie ist eigentlich sogar die-bessere. Denn
wenn man B o v e r i s Erklärung für das Auftreten n u r e in e r Keimbahn mit der hier angebotenen
analogen Hypothese über den Grund d r e i f a c h e r Keimbahnbildung Zusammenhalt,
so stößt man auf die nicht angenehme Fra ge, durch welche Plasmadifferenzierung. wohl das
Schicksal der im Ä q u a t o r des Eies sich abschnürenden Tochterzellen bestimmt werden möge.
Diese mittleren'Blastomere nehmen in einem Falle an der Diminution der rein dorsalen Ur-,
somazelle teil, im anderen folgen sie der rein ventralen Keimbahnzelle.
Nach alledem wird man zugeben müssen, daß in dem diminutorischen Verhalten der
durch multiple Te ilun g doppelbefruchteter Einzeleier entstandenen Vierzellengruppen k e in
B e w e i s für rein plasmatische Determination und für das Fehlen erbungleicher Chronio
somenteüung zu finden ist. Die ontogenetischen Vorgänge dieser Kategorie sind doch wohl
zu kompliziert, als daß sich ihre Kausalität durch ein Rechenexempel entschleiern ließe.
3.
Sehen wir zu, ob die Vertiefung in das andere, minder verklausulierte Problem: wie
es kommt, d a ß d o p p e lb e f r u c h t e t e E i n z e l e i e r ü b e r h a u p t „ Z w i l l i n g e “ l i e f e r n
k ö n n e n , für unseren Zweck ersprießlicher ist.
Eine simultan geborene Vierzellengruppe, die zwei Blastomere vom Keimbahn- und
zwei vom Ursomatypus enthält, ist darum noch keine Zwillingsbildung. Hierzu gehört vielmehr,
daß je ein Paar der Zellen in a l l e n seinen Eigenschaften — mit Ausnahme gewisser
Differenzen der Form und Anordnung, die aus der veränderten Massenkorrelation ohne
weiteres verständlich sind — sich so präsentiert, wie ein typisches Stadium II. D ieb e id en
aufeinander bezogenen Zellen müssen daher vor allen Dingen im Dottergehalt und in der
Größe um das typische Maß verschieden sein. U n d d i e s e F o r d e r u n g f in d e n - w i r b e i
e in em T e i l e d e r d o p p e lb e f r u c h t e t e n V i e r z e l l e n k e im e in d e r T a t e r f ü l l t .
Allein die Kenntnis vom Vorhandensein solcher echten Zwillinge jü n g s t e r Stufe vermag
uns dennoch dem erstrebten Ziele nicht näher zu bringen-, weil die Entstehung derselben
kaum etwas Neues voraussetzt. W ie wir erfahren haben, verdankt ein sehr erheblicher
Prozentsatz derjenigen dispermen Keime, die zwei primäre Ursomazellen bilden, den Vorzug
dieses, proportional-typischen Verhaltens nichtosowohl den Zufälligkeiten multipler Mitösen,
als vielmehr dem ordnendej^Einflusäfe- der anSötropen Eistruktur auf Spindeln und Chromo-
sprne. Nun sorgt am normalen Keim die polar differenzierte Plasmaschichtung, die der
ersten Spindel ihre senkrechth La ge weist, zugleich auch für ihre Exzentrizität und für das
Ventralwärtswandern der D o tterkö rnchen.^ia wärefti'idenn nicht wunderbar, wenn bei dispermen
Eiern, denen auf Grund ihrer axialen Plasmastruktur die Herstellung zweier vertikalen
Spindeln, eventuell attch die-: Vereinigung der meisten cfehromosofne in queren Äquatorial-
platten gelungen is tM ie l beiden unteren-Tochterzellen:'typisch kleiner und dotterreicher aus-
fallen würden, als diggoberen. — Erst: wenn die Entwickelung über das zweimal-zweizellige,
noch ga r zuosehr unter den ASspizien der normalen ¡¡¡Struktur geschaffene Stadium hinausg
eht, wird ihre Erklärun|||unter -Umständen schwierig und interessant.
Nehmen wir an, jeder Einzelkeim eines/fZwillings durchlauf J s S v o n unvermeidlichen,
durch die Verlötung bedingten Alterationen wiederum a b g Ä h e n H - das g a n z e typische
Entwickelungsprogramm, oder sei -'doch von Haus aus zu einei|i|Slhen Leistung befähigt; —
was gehörte d a z u * D a offenbar die Or.togenesis eines jeden Individuums- „Selbstdifferenzierung"
wäre, formbildende Wechselwirkung zwischen den Zwillingsbrüdern als®! nicht stattfinden
könnte,;iSo: müßte in jedem Einzelkeime d i e G e s a m t h e i t derjenigen Strukturen
und Komplikationen, deren die t y p i^ p i Entwickelung bedarf, enthalten sein. 'Ein doppeL
befruchtetes Ascarisei, das Zwillinge lie fe r t,1 würde demnach die formbildende Organisation
von irgend einem Zeitpunkte,, spätestens aber'"vom Ausgange der vierpoligen Mitose ab,
zweifach enthalten müssen. In d e r t t n t s t e h u n g dieses abnormen Zustandes läge das
Problem. ©nd da nicht ausggphlossen ist, daß Sjjine Lösung sich als v e r s € h i e d e n
Ä h w i e r i g erweisen würde, j e n a c h d em m an dite U r s a c h e n d e r F o rm b i ld u n g im
K e r n «©¡der im P l a sm a l o k a l i s i e r t , so verspräche in solchem Falle die Analyse willkommene
Aufklärung über die Leistungsfähigkeit der einen und der anderen Hypothese.
Wenn die; Kausalität des DifferenzierungspröSSSsÜs a u s s c h l i e ß l i c h a u f d i e K e r n e ,
s p e z i e l l d ie C h r om o s om e begründet wäre, so machte d lÄ ö s ü n g gar keine Schwierigkeit.
Stände doch ohnehin die Gesamtheit der Determinationsgründe, der Zahl vorhandener Kernschleifen
entsprechend, m e h r f a c h zur Ve r fü gu n g .^ Jn d es würde nur eine Frage der räumlichen
Verteilung durch zweipolige oder vierpolige Mitose sein, ob der typische Entwickelungsverlauf
einmal oder zweimal determiniert werden sollte. Wir wissen aber, daß es bei
Ascaris r e in nukleare Determination nicht gibt und nicht geben kann. Selbst wenn die
Chromosome sich erbungleich spalteten undreinen bestimmenden Einfluß auf die Differenzierung
nähmen, würde daneben noch 'eine Fülle im P l a sm a k ö r p e r des Eies und der
Furchungszellenilibkalisierter Hilfsstrukturen unentbehrlich sein: einerseits die vielgenannten
„Schichtsysteme“ , die als Richtungslineale fü r die Spindeln und als strukturelle Grundlage
der cytotaktisehen Mechanismen dienen; andererseits aber eine planvoll geordnete, irgendwie
präformierte Repräsentation aller folgenden Zellen und Zellfamilien, damit die vorschriftsmäßige
Einstellung der Spindelpolarität, d. h. die richtige Verteilung der Kernsubstanzen
ermöglicht werde. In der Voraussetzung einer Organisation des E i p r o t o p l a sm a sind also