Nahe seiner Wurzel entspringen an der Vorderseite jederseits 2 Seitennerven, welche den Kaufortsatz
versorgen (n 2 cx 1 und 2); sie entsprechen jenen einfachen Gnatocoxitnerven der
Theiyphoni. Etwas weiter wurzelabwärts gibt der Hauptnerv einen etwas stärkeren vorderen
Seitennerven (n 2 z) welcher d ie ' Trochantermuskeln der 2. Extremität innerviert. Von
dorsalen Wurzelzweignerven sind zwei vorhanden, von denen der vordere, stärkere (n 2 a)
sowohl Trochanter-, wie auch Hüftmuskeln versorgt; der hintere, zweite ist zarter und läuft
jenen teilweise parallel (n 2 b)>; .
Das folgende Nervenpaar (n 3) gehört zur 3. Extremität. Es interessieren uns an ihm
2 dorsale Wurzelnerven, deren einer (der vordere, n 3 a) auf der vorderen (oberen), deren
anderer (n 3 b) auf der hinteren Seite des vorderen Coxalapodemes der 3. Extremität verläuft
und verschiedene Hüft- und Trochantermuskeln innerviert (cf. auch Textfig. 32); der
vordere versorgt auch verschiedene Rumpfmuskeln. Wichtig ist nun, daß d e r v o r d e r e
u n d h in t e r e W u r z e ln e r v d u r c h e in e K o m m i s s u r m i t e in a n d e r v e r b u n d e n sind,
welche hart an dem Innenrande des genannten Apodems verläuft, ein Verhalten, welches mir
von anderen Arachniden nicht bekannt geworden ist (Taf. I, Fig. 2 und Textfig. 32, anst 2js
Die 3 f o l g e n d e n N e r v e n p a a r e (n 4Wfn 6) bieten insofern einen Unterschied gegen
die beiden vorhergehenden, als wir nicht nur d o r s a l e , sondern auch v e n t r ä 1 e Wurzelzweignerven
auffinden können. Die ventralen sind stets einfach und zart; man bemerkt sie
erst, wenn man das Unterschlundganglion von unten betrachtet (Taf. I, Fig. 3, n 4 — n 6 v).
Von dorsalen Wurzelnerven beobachten wir auch mehr als am 2. Paar (n 3), nämlich 3 am
3. und 4. (n 4 und n 5), 5 am 5. Nervenpaar (n f ) | und außerdem noch je 1 winzigen Wurzelnerv
(x) an der Vorderseite der beiden hinteren Hauptnerven. Wenn wir nun versuchen,
die verschiedenen Wurzelnerven der 3 hinteren Paare mit denen des zweiten Paares (n 3)
zu homologisieren, so werden wir hierin sehr durch die Ausbildung einer g l e i c h e n K om m
i s s u r z w i s c h e n j e 2 W u r z e ln e r v e n der ersteren (n 4 — n 6) unterstützt; von dieser
können wir daher wohl ohne Bedenken den vorderen wie den hinteren den gleich gelegenen
des Nervenpaares n;3v gleichsetzen. Der hintere Wurzelnerv des letztgemeinten Paares erscheint
dann auch an den drei hinteren Paaren als hinterer Seitennerv des Hauptstammes
(n 4 — n 6 c), obgleich seine La g e dort ein wenig abweicht; ferner sehen wir, daß er stets
h in t e r dem jedesmaligen v o r d e r e n Coxalapodem der 4 .— 6 . Extremität verläuft und seine
Fasern an die Coxal- und (?) Trochanteralmuskeln der genannten Extremitäten abgibt. So
können wir denn weiter schließen, daß das Nervenpaar n 4 hinter, die beiden hinteren Paare
n 5 und n 6 aber vor dem vorderen der durch eine Kommissur miteinander verbundenen
Wurzelnerven einen solchen mehr aufweist (n 4 b, n 5 a und n 6 a). Das hinterste Nerven-
päar (n 6) besitzt überdies auch noch einen überzähligen hinteren (n 6 d), der aber nur zart
und unverzweigt ist, und endlich den kräftigen Wurzelnerven n 6 e, den wir schon bei Thely-
phoniden (n 6 c) fanden, und welcher, wie dort, auch hier die hinteren prosomalen Muskelbündel
innerviert. Bei den Tarantuliden kann man seine Zugehörigkeit zum Hauptnerven der 6 . E x tremität
nicht mehr so klar erkennen, ein Vergleich mit Thelyphonus bringt uns aber diesbezüglich
sofort Klarheit. Daß die Hauptstämme auch der Nerven der 3 hinteren Beinpaare
sich bereits in den Coxen zu verzweigen beginnen, braucht wohl nicht noch besonders hervorgehoben
zu werden.
W ie bei den Thelyphoniden bleiben uns nun auch noch hier d r e i N e r v e n p a a r e zu
Zoologica. Heft 42. 9