Eingliederung aller Ektodermzellen in eine einfache .Schicht und deren' Aufblähung im Umkreis
der Furchungshöhle.;-,];.
W ir wissen aber jetzt, daß hieran nicht zu denken dst. D ie ' Grundbedingung, eines!
solchen Reizgeschehens wäre immer die, daß die.- eine Flüssigkeit. - sich von der anderen
c h e m i s c h u n t e r s c h e i d e t . Bei offener Furchungshöhle aber, könnte eine iehemische
Differenz der beiden Flüssigkeiten, falls sie je,, zu stände,, k äm e ,'s ich ,:doch nicht dauernd
halten: die ganz |||jipndere Langsamkeit der Äsearisentwickelung ließe für ausgieichendei
Diffusiqnsvorgänge mehr als genügende Zeit, Es ist darum zweifellos:,; daß bei unseren
krankhaften Keimen.die Bildung des. E p ith e feu n d der Furchungshöhle t r o t z e 'h e m i s c h e r
G l e i c h a r t i g k e i t dfSflinnen und auß:en umgpülendeh Mediums typisch vollzogen wurde.
Dann aber können auch in cter normalen Ontogenesls Reizvorgänge, wie die genannten, an
der Kausalität der uns beschäftigenden Vo rgänge .nicht beteiligt sein. '
3.
Die analytische Situation ¡st, nunmehr, .folgende. Wir .standen' vor der W ahl: e n t w
e d e r ein M it® aufzuzeigen, das den opilhelbildcnden Ascariszellen eine zentrifugale Bewegung
erteilen oder doch ihrem Vordrängen nach innen hinljjchenden W id e jtan d , entgegensetzen
könnte; o d e r a b e r die vom Standpurtkter-deiSparsamkeitj zunäehsf. gebotene
Annahme preiszugeben, daß die gegenseitige Attraktion der in Betracht kommenden;-,IZeHen
einec^sotrope sei. . Nachdem wir nun gezeigt haben, daß weder eine mechanische, -noch
irgend eine p h y s fä jg is ch e Ursache zur V e r fü gu n g steht, Zentralwärts. .drängende Blastomere
an der Peripherie zurückzuhalten, tritt unsere zweite Alternative in ihr. Recht: o f f e n b a r
b e s i t z e n d ie Z e l l e n g a r k e in e n a c h in n e n g e r i c h t e t e 1 !e w e g u : i g s t e ¡1 dt:n.z;,
weil eben ihre Anziehung k e in e i s o t r o p e ist.
Nach früheren, g gB . bei der Analyse' des Teilungsmodus gewonnenen Erfahrungen
sind wir zu dem Entschlüsse, eine fu n k tion e ll, d. h. natürlich dauchjiüöätömische' A n i s p r ,
t r ö p i e y d e r Zellen zur (Erklärung der Ep ithelbldung zuzug«®.en, ohne viel 'Widerstreben;
bereit. Allein bei .dem Versuche, von dem s p e z i e l l e n B e s c h a f f e n h e i t der ,benötigtet
Strukturen ein Bild zu entwerfen, stoßen wir diesmal auf Hindernisse.
W ie wir vorhin bemerkten, ergibt sich für jedes „epithelbildende“ Glied des; 4 ,eilen,
stammbaumes von Ascaris je nach dem Krümmungsgrade .jlfesvsEpithelstückeSjj.ridem .r^fi;an-
gehört, eine nach Form und Konvergenz der Berührungsflächen 'u n d nach der Größe der
freien Wölbungen bestimmte gestalt. Wenn nun jede von diesen Zellen ihre,epithelbildende
Funktion a u s s c h l i e ß l i c h n u r für. einen einzigen, genau bemessenen Krümmungsgrad zu
betätigen brauchte: die eine nur im flachgewölbten vielzelligen Epithel, dessen Elemente
beinahe prismatisch sind, eine andere in diesemäjpder jenem gcharf gekrümmten Anfangs-,
Stadium, wo infolge, der mächtigen Konvergenz der Seitenfacetten die innere freie Oberfläche
winzig wird oder gar verschwindet, — dann wäre die Aufgabe, zu zeigen, wie das geschehen
kann, nicht schwer. Es müßte nur an jeder einzelnen Zelle d i e a t t r a k t i v e , , T ä t i g - t e i t
a u f ( d e n j e n ig e n s c h a r f u m s c h r i e b e n e n B e r e i c h b e s c h i ä n k t : ; .g e in , mit dem sie
im Epithelverband Kontaktflächen bildet, während die frei bleibenden Wölbungen indifferent
oder; g a r k o n ta k tw id 'r ig gestimmt wären. Diese präformierte. Attraktionszone läge an. den
isoliert und kugelig gedächten Zellen je nach dem Krümmungsgrade des zu liefernden
Epithels bald nahezu äquatorial (Fig|p@©'r), bald stärker nach „unten" verschoben (Fig. OOO 2)
und nähme bei Ektodermzellen frühester Stufe, denen im typischen Zusammenhang die
innere- freie Wölbung fehlt, die -ganze unterd ’K alotte ein. — E s ist klär, daß Aggregate so
beschaffener Zellen allemal ein einschichtiges,- fre ie s 'E p ith e l von bestimmtem Krümmungsgrade
likfern müßten.
1 OOO. 2
l 1 und 2 Schemata eines schwach und eines stark gekrümmten Epithels; darunter isolierte Zehen,
Die Attraktionszöhen sind schraffiert.
.Allein die V o r a u s V e t z u n g <S | s e f relativ'.sparsamen Hypothese trifft bei den Epithel
zellen von Ascaris 'ganz und ga r nicht zu." Schon in der normalen -Öntogenesis geschieht es
hie und da, daß innerhalb eines und d fte lb e n ; Stadiums der Krümmungsgrad des ektoder-
malen Epithels lokal v e r ä n d e r t wirdg(zur S t r a s s e n p. 69), so daß die gleichen
•Zellen .z u jÄ g e in flacheres, dara-uL-ifein Starker gekrümmtes Epithgjg erbauen helfen; doch sind
in-diesen Fällen diehgeh ergebenden l|htdri|hiede der Zellgestalt naturgemäß unbedeutend.
In dfer. ,l£ntwickcl&ng abnormer Keimef aber werden di% Ektedermzellepljfeehr oft in Epithel-
ifirbäflde von einem KrümmuÄgägra|e eingfieiiit, de r Slich von dem fifr die einzelne Zelle
typischen recht weit entfernt. Bei den. gewöhnlichen T-Riesen ist die ektodermale Epithelhaube,
gegenüber den gleichaltrigen nörmalerf!fjtadien immer zu|park gekrümmt. LJnd ganz
P Ä n d e r s : scharf tritt der Unterschiel am isolierten Ektoderm des Dreifachzwillings zutage:
sechzehn Zellen, die: .-in der normalen Entwickelung zum Aufbau einer ¡Z-iSmIich platten
Epithelschicht Verwendung finden,, bildeten hier die kugelige Pseudoblastula (Taf. IV, Fig. 5 $ .
■waren von konischer Gestalt und zeigten relativ winzige? freie Innenflächen; auf der achtzölligen;
Stufe aber standen die'¡ Zellen,-im . Gegensatz zu .den normalen Verhältnissen, sogar
-noch mit ihrer ganzen Basalpartiegin g e g e n s e it ig s t - Kontaki» Andererseits wird durch ge wisse
Zwillingsbildungen dargetan, daß Ektodfermzellen befähigt sind, an Epithelverbänden
g e r in g e r e n Krümmungsgrades teilzunehmen, als ihrer Altersstufe im Rahmen
der typischen Entwickelung entspricht Riesenzwillinge, die mit den Kopfenden verwachsen
sind, lassen häufig die Furchüngshöhlen;. au ch wmn sie? doppelt angelegt worden waten,
spä te rh in zu einer einzigen von unverhältnismäßiger-, We ite .züsanämenfließen. Und bei den
„Zwillingen“ , denen ein doppelbefruchtetes Einfachei den Ursprung gibt, ist ein von Anfang
an.gemeinsames; Blastocöl sogar die R e g e l; hier bilden dann zwei verbundene Ektoderm