der blattartigen vorderen Coxalapodeme anhaften. Eigentümlich ist nur, daß bei der 4 . und
5. Extremität die drei inneren Muskeln, die a, b und e genannt seien, in dieser Reihenfolge
von vorn nach hinten angetroffen werden, bei der 6 . Extremität dann aber in der Fo lge b a c.
A u ße r diesen fand ich 4 zarte Muskeln, die nur aus wenigen Fasern bestehen und den
aus Fig. 10, Taf. II ersichtlichen Verlauf hatten (17, 18, 23, 24). Ihre Insertionen habe ich
nicht ermitteln können ünd auch ihre Bedeutung ist mir unklar geblieben.
Koenenia (Textfig. 2 1 , 27, 28). Des Vergleiches halber seien hier noch die entsprechenden
C h e l ic e r e n m u s k e ln aufgezählt. Es sind ihrer 5 zu verzeichnen. Ein sehr langer dorsaler
Retractor (1 1 ), den schon G r a s s i erwähnt hat und der fast bis an den Hinterrand
Fig. 27.
Koenenia mirabilis (Gr.).
Propeltidium, das Grundglied der rechten'Chelicere, der Vorderdarm
nebst seinen Muskeln und denen der Chelicere; von der 2. und 3. Extremität
sind nur die Ansatzstellen gezeichnet. Seitenansicht. Rostrum
und Vorderdarm sind durchscheinend gedacht; der „Umschlag“ des
Carapax geht nur ein wenig weiter nach hinten als das mediane
Doppelsinneshaar (msh), unter ihm liegt auch die Basis des seitlichen
Sinneshaares (lsh) versteckt.
Fig. 28.
Koenenia mirdbilis (Gr.).
Prosoma und die Chelicerengrundglieder von
oben gesehen, schematisch, zur Veranschaulichung
der Chelicerenmuskeln (mit Ausnahme
des in Textfigur 17 gezeichneten
Entostemum - Muskels 31) und der oberen
Längsmuskeln des Prosoma (16, 17),
des Propeltidiums re ich t; sodann ein dorsaler Protractor (7); ferner ein äußerer (8) und ein
innerer (10) Rotator und endlich ein dicht unterhalb des äußeren Rotators (8) inserierender
unterer Retractor (9), deren Verlauf die angegebenen Figuren zur Genüge erkennen lassen.
Sie sind zum Teil mit den Chelicerenmuskeln der anderen Pedipalpen zu identifizieren.
b. V e r s c h i e d e n e T e i l e d e r s e lb e n C o x a m i t e in a n d e r v e r b in d e n d e M u s k e ln .
Tarantuliden (Taf. II, Fig. 1 1 , 12). Muskeln, welche das vordere Coxalapodem mit dem
Hinterrande derselben Hüfte verbinden, finden wir an der 2 . und 4 .— 6 . Extremität, und zwar
dem Innenrande der Hüftbasen genähert (63— 66). Das vorderste Paar (63) verläuft infolge
der abweichenden Lagerung der 2. Extremität ziemlich senkrecht, die anderen Paare (64 — 66)
sitzen mit ihrem Vorderende an der bekannten Hüftleiste, die in F ig 6, Taf. II näher gekennzeichnet
worden ist (cl). Die Bedeutung dieser Muskeln ist mir nicht recht klar geworden,
offenbar bewirken sie eine gegenseitige Annäherung der Hüftinnenränder.
Thelyphoniden. Nur einen Muskel habe ich hier zu verzeichnen, der den seitlichen Vorderrand
der Hüftbasis des letzten Beinpaares (67) mit dem in einem früheren Kapitel beschriebenen,
beweglichen Teilplättchen der dorsalen Hüftwand (dpi. co., Taf. I, Fig. 4) verbindet (Taf. II,
Fig. 9}.
C. C o x o t r o c h a n t e r a lm u s k e l n .
Die normalen Coxotrochanteralmuskeln sind bereits im Kapitel der Beingliederung (II)
behandelt worden, ich kann sie hier deshalb übergehen und nur noch einige kleine Muskeln
erwähnen, die ich bei den Thelyphoniden gefunden habe. Sie gehören den 3 letzten Beinpaaren
an und ziehen vom Vorderrande der Hüftbasis (außenseitlich) an den Oberbasalrand
des. Trochanters (62— 64); sie verstärken die Levatores trochanteris, und — wenn sie auch
zunächst an die letztbeschriebenen Muskelpaare der Tarantulidenhiiittn erinnern — so haben
sie doch mit diesen nichts zu tun.
5. Die am V ord er - und Enddarm inserierenden Muskeln.
Die Muskeln des V o r d e r d a rm e s gruppieren sich bei allen Pedipalpen an der prae-
urid postcerebralen Schlundpumpe als Dilatatoren und Kompressoren. D ie : des R e c tu m s
fand ich nur bei Thelyphoniden und Tarantuliden, bei denen sie dazu bestimmt sind, den aus-
stülpbaren Endteil desselben wieder einzuziehen. Eine genauere Beschreibung der Muskeln
übergehe ich hier, da eine solche in Kapitel VIII 1 und 3 gegeben worden ist.
6. Die Muskeln der Lungen und der Ventralsäckchen und die opisthosomalen
Blutkreislaufmuskeln.
a. D i e L u n g e n m u s k e l n .
Thelyphoniden. W ie in Kapitel X . ausgeführt worden ist, kommen den Thelyphoniden (unzweifelhaft
beobachtet bei Mastigoproctus) Muskeln zu, die sich an das Vorderende der Lungenblätter
ansetzen und diese zu dehnen imstande sind, wodurch einerseits ein Blutstrom in den
zwischen den Lungenblättern befindlichen Räumen, andererseits ein Luftstrom in den von
denselben Lungenblättern umschlossenen „inneren Luftkammern“ erzeugt wird. Das Muskelfaserbündel
des 1. Lungenpaares (170) ist mit seinem vorderen Ende auf der Vorderfläche
des Genitaloperculums, dasjenige des 2. Paares (171) auf der Hinterwand der ,,äußeren Lu ftkammer“
des 1. Paares befestigt (Taf. V, Fig. 58, 60).
Abkömmlinge der lateralen Dorsoventralmuskeln, die sich bei den Tarantuliden (und
Trithyreus) an die Wandung der äußeren Luftkammer setzen, habe ich bei den Thelyphoniden
nicht beobachtet.
Tarantuliden. Bei ihnen gelang es mir nur die letzterwähnten Muskeln aufzufinden, nicht
dagegen solche, wie sie den Thelyphoniden eigentümlich sind. Es sind ihrer auch 2 Paar