in den zwei grossen, augenscheinlich dicht vor der Mitose stehenden Furchungskugeln das noch
ungeteilte ventrale P a a r der quadratischen Schwanzzellengruppe (c II und y II). W a s noch
übrig bleibt, stammt von den dorsalen Blastomeren ab, und siehe da: e s s in d d u r c h in a e q u a le
T e i l u n g zw e i g r ö s s e r e u n d zw e i k l e in e r e Z e l le n g e b i ld e t w o rd e n , und deren Vo lum-
Verhältnis ist, wie ein Blick au f Fig. 30 meiner Ascarisarbeit 096 a) erkennen lässt, dem typischen
gleich.
Mustern wir nun zum Schlüsse noch den ganzen Embryo bezüglich des Zustandes seiner
Kerne, so haben wir bereits festgestellt, dass nur die Geschlechtsanläge Keimbahnkerne besitzt,
und dass bei der Mitose der letzten Ursomazelle D die Diminution der Chromosomen pünktlich
in Szene gegangen ist. Sämtliche übrigen Kerne sind diminuiert. Und da die Zahl und F ä rb barkeit
der Schleifenreste in den einzelnen Gruppen je nach ihrer genealogischen Stufe immer
geringer wird, so dürfen wir glauben, dafes von keiner dieser Gruppen der für sie vorgeschriebene "
Diminutionstermin versäumt worden ist.
W a s hat uns die Ana ly se dieses vorgeschrittenen T-Riesen gelehrt? Die Anordnung
seines Zellmaterials — besonders der untersten Zellfamilie — ist regelloser denn je . . A b e r es
fehlt an dem typischen Bestände der entsprechenden Entwickelungsstufe nicht eine Zelle. Weder
der Rhythmus der Teilungen, noch die Inaequalität gewisser Mitosen zeigt sich verändert, noch
die besondere plasmatische Beschaffenheit des Entoderms, und, was uns jetz t am meisten interessiert,
d e r D im in u t io n s p r o z e s s i s t b is an s e in E n d e , d ie B i ld u n g d e r d e f in i t iv e n
G e s c h l e c h t s a n la g e , in v o l l e r R e g e lm ä s s i g k e i t d u r c h g e fü h r t w o rd e n .
E s ist diesmal ein wahres Vergnügen, aus der bunten Musterkarte vorhandener Zellen
das Abbüd eines vorschriftsmässigen Embryo zusammenzusetzen. W a s wir erhalten (Taf. II,.
F ig . 19), stellt ein Gebilde dar, wie ich es genau so zu Dutzenden in Wirklichkeit gesehen habe.
4.
Der Vollständigkeit halber sei noch die Abbildung einer beträchtlich höheren Entwickelungsstufe
mitgeteilt, — das Präparat desselben Riesen, der uns im Leben als Paradigma
des ersten T yp u s gedient hatte und Schliesslich, wie ich erwähnte, von mir getötet und technisch
behandelt worden wa r (Taf. I, F ig . 12).
W ir sehen die ektodermale Blase immer noch leer, aber nach innen zu minder regelmässig
begrenzt als früher, indem das Epithel an einigen Stellen beginnt, mehrschichtig zu
werden. Gegen das Material der unteren Abteilung ist sie nicht überall deutlich abgegrenzt;
ja es muss fraglich bleiben, ob nicht die kleinen, dichtgedrängten Zellen, die den Boden der
Höhle bilden und in ihr Inneres gleichsam hineinzuwuchern scheinen, etwa Zellen des Mesoderms-
und des Stomatodäums sind, die sich zu dieser Zeit auch bei normalen Embryonen kaum noch
von Ektodermzellen unterscheiden lassen.
W a s sich nach unten anschliesst, ist ein unerfreuliches, nicht mehr im Einzelnen analysierbares
Haufenwerk grösser und kleiner, heller und dunkler Furchungskugeln. Einige besitzen
die homogene Beschaffenheit von Darmzellen, andere sind zu einer kurzen, kleinkernigen Reihe
geordnet, die aussieht wie ein versprengtes Streifchen Mesoderm; manche sind in Teilung, hier
und da liegen im Plasma Spuren abgeworfenen Chromatins. Zwei grosse Zellen, dicht aneinander
gedrängt, enthalten Kerne vom Typ us der Keimbahn; das müssen die Zellen der Genitalanlage
sein. A lle übrigen Kerne des Embryo sind Somakerne.
Zweiter Typu^der T-Riesen-Entwickelung.
Cfäfei:: u i, F i#
Die zweite .Entwicketungsart der T-Riesen, bei. welcher durch besondere Prozesse nach-
V l tÄ c f c ln e r Annäherung an die no'rmale Gesamtform erreicht wird, ist unter dem von mir
untersuchten Materiale sehr f ie l seltener aufgetreten als die erste. Doch genügt der eine,
schöne Fall, den ich hier schildern will, vollauf, um das Wesen dieser Entwickelungsform klar-
zu s t lifa jl SeineBt§i;chreibung soll eine ziemlich ausführliche sein;', denn, wie man erfahren
wird, spielen in den Erörterungen unseres Analytischen Teiles zahlreiche Einzelzüge aus der
G e s c h ie h » dieses in te rÄ a n ten Riesen die, allerbed'eutsamste Rolle.
1.
Mein Riesig stammt von einefegrossen, gesunden Ascaris, die eine Nacht Uber bei ca. 0 °
im Rffeien gestanden, hatte und nur sehr wenig Monstrositäten fcfe-ije. ,E r war eingeschlossen
in einer Sanduhrschale von etwas unreg.elmässiger Gestalt.
Ais er das kritische Stadium IV erreicht hatte (Taf. III, Fig. 20), erging es ihm, wie
allen TRicsen. Die ventralen: Zeilen streckteftsgch, veränderte!) unaufhörlich ihre Form, die
Dotterkörnchep. in-ihnen w an ig ften bald hierhin bald dorthin, und^es gelang doch nicht, die
unterste, an die Schalenwand angestemmte Zelle erheblich vom Fleck zu bringen. Nur darin
u n te jp h ied sich der Riese V on seinen Gefährten, dass sein Orientierungsversuch mit einem unverkennbar
grösseren Energieaufwande in Szene ging. D a die Zelle P2 nicht heraufkommen
konnte, so neigte sich das obere Zcilenpaar ihr ein Stück W e g s entgegen, und die mittlere
Furchungskugel drängte, wie es schien, die an .ihrem unteren Ende fixierte Schwester so kräftig
nach der kaudalen Seite z u ,, dass der T Stamm in dieser Richtung deutlich durchgebogen
wurde, (Fig. 21). Dabei nahm die mittlere Zelle eine sehr merkwürdige Beschaffenheit an. S ie
m a c h t e e in e n g e w a l t ig e n B u c k e l , dessen']Wölbung jedoch nicht rein kopfwärts, wie man
in Anbetracht der Bewegungstendenz hätte erwarten können, sondern s c h r ä g n a c h lin k s a u s
d e r M e d ia n e b e n e h e r a u s g e r i c h t e t war.
; Nun kam die Zeit der Ruhe. Unser Riese verkürzte seine ventralen Zellen, die Dotterkörnchen
verteilten sich, die Kerne wurden sichtbar, wie sonst (Fig. 22). Eins aber war wiederum
neu. Während ich bei allen anderen T-Riesen in der Ruhezeit ein vollkommenes Ausstrecken
des T-Stammes beobachtet hatte, so dass der Embryo, dieselbe rechtwinkelig-regelmässige
Konfiguration erhielt, in die er aus der Klüftung lievorgegangen war, sah ich diesmal s o w o h l
d ie g e g e n s e i t i g e S c h i e f s t e l lu n g - d e r b e id e n Z e l le n p a a r e , a l s a u c h den b u c k e l fö
rm ig e n Vor sprung an d e r lin k e n S e i t e d e r M i t t e l z e l l e u n v e rm in d e r t fo r tb e s t e h e n .
Sie verschwanden auch nicht, als der Embryo nach einiger Zeit aufs neue in Unruhe geriet,
indem die Umrisse seiner ventralen Zellen Sich wellenförmig veränderten, an der unteren sogar
kleine helle, rasch wieder verschwindende Pseudopodion gebildet wurden (Fig. 23), — V orgänge,
die auch in der normalen Entwickelung oft zu beobachten sind.
Zoologica. Heft 40.