der einen Seite ü b e r d i e s e lb e h in w e g , die der anderen Seite aber u n t e r der seitlich
gelegenen, d. h. also zwischen den sich an dieser Stelle berührenden Stinkdrüsen hindurch,
zu den ventralen Muskeln ziehen.
A us der A r t und W e is e , wie die letztbeschriebenen Nerven die Muskeln des Körper-
hinterendes innervieren, ergibt sich, daß sie n i c h t der Reihe nach zum 8.— -12. Segment und
dem Telson gehören, da ja das 4. Paar sowohl die Muskeln des 10., wie auch des 1 1 . Hinterleibsringes
versorgt. Vielleicht stellen sie aber doch die ursprünglichen segmentalen Nerven
dar, welche erst s e k u n d ä r eine Verlagerung erfahren haben.
Schiiope/tidia. Trithyreus cambridgei teilt mit den Thelyphoniden den Besitz eines Hinterleibsganglions,
welches aber im Gegensatz zu jenen Formen im 2. mesosomalen Segment d o r s a l
v om U t e r u s gelegen ist. Die Gestalt des Ganglions ist länglich und nicht so sehr flach
gedrückt, wie es bei jenen der Fall ist (cf. Textfig. 30 und 76, 77 opg). Mit dem Unterschlundganglion
ist es durch 2 k u r z e , relativ dicke und dicht nebeneinander liegende K o m m
i s s u r e n verbunden (Textfig. 30 und 75 comr). Seitlich von diesen Kommissuren sah ich
vom Unterschlundganglion jederseits einen kräftigen Nervenstrang abgeheri, welcher wahrscheinlich
in den Hinterleib übergeht und den seitlichen Nerven der vorderen Hinterleibsringe
der Thelyphoniden gleichzustellen sein dürfte (opnl, Textfig. 30 und 75). We ite r strahlen vom
Hinterende des Hinterleibsganglions 2 Nervenpaare nach hinten aus, deren genauerer Verlauf
leider auch nicht festgestellt werden konnte.
E s würde sehr interessant sein, diese summarisch geschilderten Verhältnisse auf Grund
eines reicheren Materials spezieller klarzulegen, damit ein genauerer Vergleich, zwischen den
Nerven des Opisthosoma der Holo- und Schizopeltidia ermöglicht wird.
Palpigradi. Das auch bei Koenenia (mirabilis und wheeleri) vorhandene, zuerst von R u c k e r
beschriebene, aber schon vorher unabhängig auch von mir aufgefundene Hinterleibsganglion
liegt, wie bei Trithyreus, im Genitalsegment dorsal voni Uterus und zeigt eine ähnliche
Gestalt (Textfig. 3 1 , 92— 9 5 , opg). Zum Unterschiede von jenem ist es -.aber n i c h t v om
U n t e r s c h lu n d g a n g l i lo n g e t r e n n t , sondern geht kontinuierlich in das letztere über. Von
seinem Hinterende sah ich ähnlich wie bei Trithyreus 2 Nervenpaare äbgehen, deren Verlauf
sich jedoch nicht ermitteln ließ.
Amblypygi. Der Verlauf dercHiinterleibsnerven ist bei den Tarantuliden leichter zu entziffern
als derjenige: der Thelyphoniden. A uch hier können wir die Nerven der vorderen
Segmente an ihrem Ursprung leicht von denen der hinteren Segmente unterscheiden. Da
die Tarantuliden kein Hinterleibsganglion mehr besitzen, so beginnen sämtliche Nerven d d f
Opisthosoma hinten am UnterschlundganglioiÄTaf. I, Fig,'. 2 und Te.xüig. .32). Dieses verjüngt
sich nach hinten zu gewissermaßen und gabelt sich zunächst in 1 mittleren und 2 seitliche
Aste. Die s e i t l i c h e n (n 8— 1 1) gabeln sich vor ihrem Eintritt in den Hinterleib, abermals,
und der eine, äußere-Zweig (n 8— 9) innerviert den 2. ünd vielleicht auch den 3.,. der innere,,
hintere Zweig (n 9 ^ 1 1 | . :den 3., 4. und 5 . Hinterleibsring. A n der Basis der Wurzel der beiden
Seitenäste entspringt außerdem noch ein feiner Nerv (n 7), welcher dem des 1 . mesosomalen
Segmentes der Thelyphoniden entsprechen dürfte.
Der m i t t l e r e A s t (n 12— 18) setzt sich eine: Streck e weit u n g e t e i l t in den Hinterleib
fort, etwa bis ins 3. Segment, o h n e jedoch ein Ganglion zu bilden. E r verjüngt sich
caudalwärts allmählich und beginnt etwa im 3. Segment jederseits einen Seitennerven (n 12)
abzugeben, der dem 6 ..Hinterlèibssegmente.,angehôrt. Weiterhin wiederholt sich dièse Gabelung,
und wir zählen 6 Nervenpaare, welche das 7. bis 12. Segment veisorgen und nach hinten,
entsprechend der geringen Grösi© der. letzten Körperringe, bedeutend an Größe abnehmen
(Textfig. 32, n 16ee-i8).; Das 12;. Nêrvënpaar bilftìt gleichzeitig das gablige Ende des vorher
äußerlich einheitli4|èn Mittelstrange®.
d. Z u s a m m e n f a s s u n g .
Da ich aus verschiedenen Gründen keine Uhtefsüchungen über den h i s t o lo g i s c h e n
B a u der prosomalen GanglienmaSSè der Tludyphohidm und: Tarunhilidcn angestellt habe, so
Vermag ich leider auch nichts Näheres über die Segmenizugehörigkeit einiger der eben beschriebenen
Nerven zu sagen, obgleich gerade dies Moment, von besonderem Interesse, gewesen
wäre. Die Klarlegung dieser Fragen muß 'daher zukünftigen, spezielleren Arbeiten überlassen
bleiben, und ich \vffi mich hiér darauf thsdhränken, die Hauptresultaftf meiner Beobachtungen
nochmals kurz’ zusammenzufassèìi, sowie auch die’ neuerdings Von P o c o c k (53) über das
opisthosomale Nervensystem der Pedipalpen |® |e sp® Ö en en Ansichten zu widerlegen.
Das O b e r s c h lu n d g ä n g l i o n , welches P r ò to -ü n d -Dëutêrocephalon umfaßt, entsendet
im HöChstfalllS 2 A u g jfn e rv en p a ä fi; 1 laterales für die « i t em , 1 medianes für die Median-
a'ügen; mehrere Pharyngéalnerven an die labropharyngeäle Muskulatur nach vorne; 1 Paar
z a r t ilr sympatiächer (?) Nerven nach hinten an den prosomalen Mitteldarm ; und die beiden
ChelitAennerven. L % p p e n b i ld u n | g in d e s G e h i r n e s sind ä u ß e r l i c h nur bei Koenenia
ipiirahilis) zu erkennen. Die 'außerordentliche relative G r ifé ç tilc s Oberschlnr.dganglions der
letztgenannten Form ruft unwillkürlich den Gedanken an die'^Fixierung eines embryonalen,
iesp. lärValen Charakters des Zentralnervensystems g l i den Palpigraden wach.
Das U n t erisp h 1 u n d g a n g l i o ü ist bei den verschiedenen Pédipafpen 'Sehr verschieden-
f e r t i g . i e i den Thelyphoniden umfaßt offenbar außer den G a h g p h d e M g f e . prosomljgn
Segmentes hoch die der ersten _ sitiben 1 linterleibsringe/ Ob diosy(ar.ch für dii? Tartaridcn
WjTrithyreus) und Palpigradenzutrifft, konngg' nicht fêstgëstellt werden, sicher ist aber, daß
auch bei diesen Formen nur ein Teil der opisthosomalen Ganglien mit dem eigentlichen Unterschlundganglion
verschmölzet: ist. Bef den Tarantuliden Stellt aber das 'suboeSÖphageale
Ganglion, ge tp u wie bei den Àraneen, dîe jSumme aller Ganglienpääfei dés 2. prosomalen bis
12* opistho®|malen Segmentes dar.
Von p r o s o m a l e n Nerven des „Unterschlundganglions“ sind stets die bekannten 5 Haupt-
nervenpaare des 2.— 6 . Extremitätenpaär^lzu; yerzeidShen, welche bei den größeren Formen
schon an der Basis Zweignerven abgèben, die z. B: ;Bei Umtilus und dem Scorpion mit verschiedenen
Namen belegt worden’“ sind. Von diglbn sind die G n a t h o i t 'ö x i t n e r v e n d e r
2. E x t r e m i t ä t und das h i n t e r e (innere) d o r s a l e W u f â e l z w ê î g n é r 'v e n p a a r d e s
l e t z t e n (6 .) prosomalen Hauptnervenpaarès bcsondér&jben-.erker.stvort. Ferner verdient das
Vorkommen einer A n a s t o m o s e z w i s c h e n j e f É d o r V a l e n W u r z e i z w ë i g n e r v e n der
4 (S ?) letzten prosomalen Hauptnervenpaare b e id e n ' Tarantuliden ' hèrvorgehojjèn zu werden.
Ein in seiner Bedeutung noch nicht aufgeklärter zarter Nerv' geht Éjitlich von der breiten
circumoesöphagealen Kommissur vom Untersehlundganglion in dorsaler Richtung ab; er wird
1 Man vergleiche die entsprechende Mitteilung von A. S t ru b e i l (63).