zellen p a a r e — falls es sich in der T a t um solche handelt, was später noch zu untersuchen
ist, — zwischen sich und der Ventralgruppe bereits eine ansehnliche Furchungshöhle.
Nach alledem wird die Vorstellung, daß jede Zelle nur in einer einzigen, ihrem
Krümmungsgrade nach bestimmten A r t von Epithel zu figurieren verpflichtet und befähigt
wäre, unbedingt zu verfassen sein. Vielmehr haben die Zellen ihre Eigenschaft, Epithel zu
bilden, auch bei abnormen Krümmungs- und Kontaktverhältnissen tadellos bewährt, und
s e h r w a h r s c h e in l i c h i s t ih r S p i e l r a u m i n d i e s e r H i n s i c h t n i c h t n u r e in
w e i t e r , s o n d e r n ü b e r h a u p t u n b e s c h r ä n k t Niemand wird zweifeln, daß Ascariszellen
jeder beliebigen Altersklasse befähigt sind, je nach der Zahl vorhandener Gefährten
und der daraus sich ergebenden Massenkorrelation flachgewölbte oder scharfgekrümmte
Epithelien erbauen zu helfen, oder sogar, wenn ihrer sehr wenige sind, sich unter Verlust
der inneren freien Oberflächen zu einer soliden Masse „einschichtig“ zusammenzuschließen.
Damit aber ist zugleich unsere erste Hypothese über den M e c h a n i sm u s der epithelbildenden
Funktion widerlegt: sie ist zu einfach gewesen. W ir brauchen für jede Zelle
einen Apparat, der sie 9 ||§hne Rücksicht auf ihr normales Kontaktverhältnis — zu j e d e r
A r t von Epithelbildung geeignet macht. Und dieser Apparat muß bei allen epithelbildenden
Zellen der gleiche Sein.
4.
In dem vorhin erwähnten Aufsatze über die Ursachen der Epithelbildung habe ich einen
Mechanismus schematisch angegeben, der, wie mir scheint, unserer Forderung genügen könnte.
1 P I\P . 2 3
Schema der £pithelbildung auf Grund paralleler Attraktionszonen. 1 isolierte, 2 zu dritt,
3 zu vielen vereinigte Zellen.
Die Zelloberflächen müßten s y m m e t r i s c h zu e in e r A c h s e - i n v i e l e a u f e i n a n d e r f
o lg e n d e . Z o n e n q u a n t i t a t i v o d e r q u a l i t a t i v u n g l e i c h e r A l t r a k l i o n s t ä t i g k e i l t
geschieden sein (Fig. PPP), z. B. in solcher Weise, daß die Stärke der Anziehung von einem Pol
zum ändern sich kontinuierlich v e rän d e r t|= S u n d im m e r d ie g l e i c h s t a r k e n o d e r g l-e ic h -
a r ’. i g e n Z o n e n s t r e b t e n n a c h g e g e n s e i t i g e m K o n t a k t . Dann würden A g gregate
solcher Zellen sich jenachdem mit ihren basalen Bezirken zu regelmäßigen soliden Gruppen
verbinden, oder, bei größerer Anzahl, durch Einbeziehung der äquatorialen Zonen- in den
Kontaktbereich und Freigabe 'der Basalkalotten freischwebende Epithelien bilden, ohne daß
eine -Zelle--aus dem Niveau der-übrigen heraüszugleiten im stände wäre. In allen. Fällen
würden die Symmetrieachsen in radiäfe^ die-' Zonengrenzen in paratangentiale Richtung ein-
gestellt. ;•
Nun aber ist die Beurteilung ¡'der formbildenden Mechanismen allemal mit der Etage
nach ihrer H e r k u n f t unlösbar verknüpft, und hier begegnen wir der Schwierigkeit, von
der ich vorhin gesprochen habe.
Es. i s t sehr leicht einzuseheri;- welche Hypothese über den Ursprung und die genealogische
Weitergabe einer epithelbildenden A n iso trop% wie wir sie: annehmen wollen, a priori
die ein fa eh^ f. wäre. AjlsSider Fähigkeit der Zellen, in Epithelverbände abnormen Krüm-
mungägrades einzutreten, .yfölgt mitiVSicfi|rheit, d aß fs ife im stand®, sind, ihr Kontaktverhältnis
mit Nachbarzellen im B e d a r f s fÄ P ö ü & u r c h eine drehende Richtungsveränderung ihrer
Attraktiönszonen zu regulieren. Warum sollte nicht ganz allgemein, auf jeder einzelnen normalen
Entwickeltiiisgsstufe die ¡epitheliale Zusammenfügung mit analogen Drehvorgängen,
dis-' d e n b e i d e r G e b u r t d e r Z e l l e n n o c h n i c h t p a r a t .a n g . e n t i a l g e o r d n e t e n
Z o n e n e r i f i d ie p ^ n d g ü lt ig s e R i c h t u n g g e b e n , v e r b u n d e n sein? Diese Annahme erscheint
nichts weniger Sktls .gewagtzilMerin gäb e es in der normalen Entwickelung solche
Drehungen nicht, .¡sqSfmüßten ja .a u f jeder Stufe Atträktionszonen der jungen Zellen sogleich
in einer bestimmten, dem Krümmungsgrade des neuzubildenden Epithels im .voraus
entsprechenden Stellung geliefert werden, — eine Idee, deren übermäßige Komplikation auf
der. Hand liegt. Die,-Existenz regulierender Drehungen, der' Zonensystenie wäre also auch
1 QQQ. 2 ' ~
I
Schema der Epithelbildung auf Grund des primär-horizontalen Schichtsystemes. Die römischen Ziffern. . '
zeigen' die Stellung der organischen Achsen in drei aufeinanderfolgenden Teilungsschritten, die Pfeile
deuten ihre Bewegung an.
für die normale Entwickelung wohl g ew iß ; und stellen wir uns jetzt den Drehungsvorgang
als eine T o t.a lb ew e g u n g .-§ (gE g a n z e n Z e l l e vor, so gewinnen wir die überaus ökonomische
Möglichkeit, die,- Epithelbildung einer ganzem. Generationsfolge, z. B. des. gesamten primären
Ektoderms, auf e in e - e i n z i g e ,A r t :y@n A niso trop^ zurückzuführen. Denken wir? uns, 'daß
jede MutterzeUe ihre Zonen, die rsie dem Krümmungsgrade ihrer, eigenen Stufe entsprechend
paratängemtial gerichtet hatte,: im Teilungsprozeßöfeo w ie s ijj^ s in d auf ihrenbeiden Töchter
weitergiht; worauf,iihe-oTöcliter durch e k fS ^ B in frühen S t a d ie n a jig . QQQ/.-«), bedeutende,
allmählich aber (Fig. QQQ-||l-immer geringer werdende — D r e h u n g die SfeUung der Zonen
-im Sinne; des nunmehr erreichten Krümmungsgrades korrigieren. Dann braucht n u r fü r
d ie S ta rnm z eilendes, betreffenden Verwandtschaflskreisos, also speziell für dieaUrektoderm-
zelle. A B , das A u f t r e t e n der epithelbildenden, Anisotropie gefordert zu werden. gJm d diese
Hypothese gewänne noch ganz besonders durch folgendes an Sparsamkeit. In der Zelle- A B
stimmt die. „paratangentiale“ , d .h . zur ■ Symmetrieachse senkrechte Richtung,, in der die
Attraktionszonen liegen sollen, mit der? „horizontalen“ üb.ereim (Fig. QQ>Q i f g D a n n könnte
ja die hier ..geforderterAnisotropie: mit jener ihprizontalenySchichtung“ der Zelle A B und des