lippe nicht erreichenden R in n e (Taf. V, Fig. 5 1 , phgr) und einem sehr regelmäßig, in dichten
Querreihen angeordneten Besatz feiner, nach vorn gerichteter, unbeweglicher Spitzhaare versehen.
Die „Pharyngealrinne“ verbreitert und verflacht sich hinten, und die sie tragende
Gaumenplatte geht nach Überschreitung eines mit dem labrocoxalen Verwachsungsrande (z)
verbundenen niedrigen Querdammes (phd) in die untere Fläche des eigentlichen P h a r y n x
(uphl 1) über. Die hintere Verlängerung der oberen Pharynxlamelle bildet die obere Fläche
des letzteren, genau so wie bei Koenenia und den Thelyphoniden.
Die H ü f t g l i e d e r d e s 2. E x t r e m i t ä t e n p a a r e s berühren sich in der Medianlinie
und sind derartig mit einander, resp. mit dem Labrum und Teilen der äußeren Mundhöhle
verwachsen, daß keine Trennungswand mehr zwischen ihnen existiert und nur noch ihre
vorderen Fortsätze, die Gnathocoxite, hohlkörperartig gegenseitig abgeschlossen sind (Taf. IV,
Fig. 44, exp). Diese sind mit zahlreichen verschiedenartigen Haaren besetzt, deren genauere
Beschreibung Werk en systematischen Inhaltes überlassen bleiben muß. A u f ihrer Innenfläche
ist das Chitin zart, ähnlich wie bei den anderen Pedipalpen, und es ist sehr wahrscheinlich,
daß hier die bei den Araneen verbreiteten „ M a x i l l a r d r ü s e n “ entwickelt sind, deren V o r kommen
bei den Tarantuliden ziemlich unzweifelhaft ist, während ich bei den Thelyphoniden
noch kein sicheres Resultat darüber habe verzeichnen können. Vielleicht dienen aber manche
jener Haargruppen des Gnathocoxits (= Coxopodits) auch der Geschmacksempfindung.
In dem größten Teile ihrer L än g e stoßen die Hüften auf ihrer Hinter- (Unter-)seite
unmittelbar aneinander, kurz vor Beginn der Coxopodite divergieren ihre Grenzlinien aber
ein wenig, und wir bemerken eine zarte Haut (Ibm), welche zwischen ihnen ausgespannt ist,
an deren Ende einige lange feine Haare ansitzen, und welche innen (d. h. oben, resp. vorn)
seitlich in die weiche Haut des Coxopodits und hinten in die untere Gaumenplatte übergeht.
In dieser Haut liegt ventral der letzte Rest eines l a b i a l e n D e u t o s t e r n u m s bei den
Thelyphoniden, und wir können sie deshalb auch hier als das weichhäutige Überbleibsel jenes
Gebildes auffassen, welches aber die Bezeichnung eines Sternums nicht mehr verdient.
W ie ich früher schon mitteilte, sind die Coxen selbst auf ihrer Aussenseite noch v o l l ständig
geschlossen, doch sind sie im übrigen denen der Thelyphoniden ähnlich,, indem sie
ebenfalls lange Apodeme, die in ihrem basalen Teil mit dem labralen Apodem (apd. lbr) verwachsen
sind, aufweisen, deren Bau aus Fig. 44, Taf. IV zu ersehen ist. Erwähnen möchte
ich noch eine entoskeletale Le iste , welche vom inneren (vorderen) Condylus des Coxotro-
chanteralgelenkes bis in die Coxalapodeme hinein auch im Oberflächenbilde zu verfolgen ist
(Taf. IV, Fig. 44 cl); es ist die eine der bekannten, auch bei anderen Arthropoden verbreiteten
„ C o x a l l e i s t e n “ .
Die Thelyphoniden weichen im Bau der Mundteile, abgesehen von der verschiedenen
Gestalt der Coxen, Coxopodite und des Labrums vornehmlich dadurch von den Sckizonotiden
ab, daß bei ihnen die C o x e n d o r s o l a t e r a l n i c h t m e h r g e s c h l o s s e n s in d (cf. Fig. 8,
9 u. 45, Taf. II, IV), daß noch der Res t eines echten labialen Deutosternums vorkommt und
ferner keine Rinne in der unteren Gaumenleiste entwickelt ist.
Die Allgemeingestalt des L a b rum s der Thelyphonen erinnert sehr an die, welche wir
bei den Schizonotiden kennen lernten. P o c o c k schreibt: „T h e camarostome is large, broad
in its basal half, narrowed and depressed at the ap e x , and wedged in between the coxae
o f the chelae (2 . Extremitätenpaar). Its dorsal wall consists posteriorly o f a chitinous plate,
socalled elypeus (Taf. II, V , Fig. 9, 50, ely), which is laterally hinged on each side, as already
stated, to the adjacend edge o f the coxa, and is continuous posteriorly with the membrane,
that forms the anterior boundary o f the prosoma.“ „Beyond its point o f union with the
co x a e , the camarostome is a fre e , membranous, or weakly chitinized hairy lobe. Distally,
it is compressed and descends between the coxae, overhanging the mouth and forming a
flexible upper lip, hairy in the middle, and encircled laterally and below with a fringe o f
close-set, perhaps sensory hairs, which no doubt act also as a mechanical sieve, as B e r n
a r d sa y s , to strain the solid from the liquid elements o f the food (cf. Taf. V, Fig. 49,
Textfig. 3 5 a , sbh).“ Die Unterseite des Labrums wird auch hier wieder von der o b e r e n
G a u m e n p l a t t e gebildet, welcher die u n t e r e gegenüberliegt. L etztere ist ebenfalls durch
lange, steife, nach vorn gerichtete und in dichten Querreihen angeordnete Spitzhaare ausgezeichnet,
es fehlt ihr aber, wie bereits gesagt wurde, die P h a r y n g e a l r in n e . Die gegenseitigen
Lagerungsverhältnisse und Beziehungen der Gaumenplatten zum vordersten Teil des
eigentlichen Pharynx sind die gleichen wie bei Trithyreus und
zudem aus Taf. IV, V, Fig. 47, 49 und Textfig. 35 a ersichtlich.
Die nach oben stark konkave untere ist auch hier seitlich
fest mit den Innenflächen der Coxen des 2. Extremitätenpaares
verwachsen (Taf. V, Fig. 49 und 50, uphl), sie deshalb aber
als einen Teil derselben anzusprechen, wie P o c o c k es getan
hat, scheint mir, wie ich weiter unten noch auseinandersetzen
werde, nicht berechtigt zu sein. In ihrem hinteren
Teile ist sie durch eine zarte Verbindungshaut mit der oberen
Gaumenplatte verbunden, wie es schon P o c o c k angegeben
h at, und eine flache Querleiste (Taf. V, Fig. 49, 50 und
Textfig. 35 a, phd) trennt sie in genau der gleichen Weise
wie bei Trithyreus von der u n t e r e n P h a r y n x s p a n g e
(uphl 1), deren vordere Verlängerung sie ist. W ie P o c o c k
annimmt, befindet sich bei jener Le iste die eigentliche Mundöffnung,
die jener der Scorpione und Tarantuliden gleichzusetzen
ist.
Ein Blick auf Taf. II u. IV, Fig. 9, 44 u. 45, klärt uns über
die Übereinstimmungen und Verschiedenheiten, die im Bau
der C o x e n d e s 2. E x t r e m i t ä t e n p a a r e s zwischen Thelyphoniden
und Schizonotiden ausgeprägt sind, auf. Das weichhäutige,
mit zahlreichen verschiedenartigen Haaren besetzte,
lbr
Flg. 35 a.
Thelyphonus caudatus (L.).
Schematisierter Längsschnitt durch die
äußere Mundhöhle, nur die Chitinteile
sind gezeichnet. Man erkennt, daß die
obere Gaumenplatte (ophl) direkt mit der
Oberlippe (lbr) in Verbindung steht und
von ihr nur durch einen niedrigen Wulst
(d) getrennt wird, ähnlich wie die untere
Gaumenplatte (uphl) von der unteren
Pharynxspange durch den Damm phd.
im bezeichnet die innere Mundöffnung,
sbh sind lange, gewimperte Haare, die
am Vorderrande der ophl sitzen und als
eine Art Sieb fungieren; ophl ist von
faserigem, von Porenkanälen durchsetztem
Chitin und nur mit feinen Härchen
besetzt, die auf uphl sehr kräftig sind;
punktiert ist das lamellöse Chitin,
schwarz dessen spröde, äußere Schicht
gehalten,' die an den Stellen d und phd
sehr dick wird.
vorn und zu den Seiten des Labrums befindliche und meist
mehr oder minder unpigmentierte Feld (sh), die bald spitze r!, bald stumpfere Gestalt der
Coxopodite (exp) und die relativ große Breite des eigentlichen H ü ft^ rp e r s bieten besonders
auffällige Unterschiede den Schizonotiden gegenüber. Wichtig ist dann ferner die bereits oben
erwähnte Tatsache, daß die Hüften bei den Thelyphoniden, w ib übrigens auch bei den Taran-
ticliden, dorsolateral n i c h t m e h r g e® ch lo |jg en sind, d.-h. daß ihre Hartteile in einen inneren
dorsalen (vorderen) ifso. vw). und einen seitlichen und hinteren (ventralen) Abschnitt ;.(eo. hw)
getrennt sind, welche an der Trennungsstelle durch arthrodiale Membran, unmittelbar dagegen