
breiten Kommissuren passierenden Oesophagus, ganz so , wie ihn B l a n c h a r d für Buthus
occitanus beschrieben und abgebildet hat (n ph).
Endlich finden wir bei vorsichtiger Präparation 2 feine Nerven von der Hinterseite des G e hirnes
dicht über der Kommissur abgehen, welche den p r o s om a le n M it te ld a rm versorgen (n
sy). Auch diese Nerven hat das scharfsichtige A u g e des französischen Forschers schon gesehen.
Tarantulidae. Entsprechend der abweichenden Gestalt des Prosoma der Amblypygen von
dem der Thelyphoniden ist auch die äußere Form des Oberschlundganglions, wie oben schon
angegeben, von der der genannten Pedipalpen verschieden (Taf. I, Fig. 2 und Textfig. 32).
Die von ihm abgehenden Nerven sind leicht mit denen zu indentifizieren, die wir bei Thely-
phonus fanden. Die s e i t l i c h e n und m e d ia n e n A u g e n n e r v e n , die der C h e l i c e r e n , die
h in t e r e n s ym p a t i s c h e n N e r v e n (n sy) entsprechen auffallend denen jener Form. Während
sich aber bei Thelyphonus nur 1 oberes Paar (n lbr) und ein unpaarer unterer, mit doppelter
Wurzel entspringender (n ph) Pharyngealnerv fand, konnte ich deren bei Dämon variegatus
(Perty) 2 o b e r e P a a r e (n lbr 1 und 2) und 1 m e d ia n e n u n t e r e n , unpaaren Nerven (n ph)
konstatieren.
Schizopeltidia und Palpigradi. Bei Trithyreus cambridgei hat das Oberschlundganglion eine
elliptisch runde Gestalt und weist keine äußerlich sichtbaren Lappenbildungen auf; wie bei
den nahe verwandten Thelyphoriiden ist es deutlich länger als breit. A u ß e r den dicht über
der Kommissur auf der Vorderseite entspringenden Chelicerennerven (n 1) konnte ick leider
bei der sehr geringen Zahl meiner Untersuchungsobjekte keine Gehirnnerven nachweisen, und
das Fehlen der bekannten Augennerven findet ja in dem Mangel der Sehorgane seine Erklärung.
Bei Koenenia ist das Oberschlundganglion unverhältnismäßig groß, eine Tatsache, die
bereits R u c k e r hervorgehoben hat (Textfig. 31 , 4 1 , 84—89). Es nimmt einen großen Teil der
dorsalen Hälfte des vorderen Abschnittes des Prosoma ein und erstreckt sich im Gegensatz zu
den bei den übrigen Pedipalpen obwaltenden Verhältnissen weit nach hinten über den Vorderrand
des Entosternits hinaus (Textfig. 4 1 , 88—90), das prosomale Darmdivertikel zum Teil bedeckend.
Seine Gestalt ist länglich, im Aufsichtsbilde von vorn nach hinten zu etwas an Breite
zunehmend. In seiner Mitte etwa bemerken wir seitlich jederseits einen, vom Hauptteil des
Gehirnes durch eine dorsale Furche abgetrennten, ein wenig nach hinten abstehenden Lappen
(osglll). In dieser Furche verlaufen auch die schon von G r a s s i beschriebenen langen mus-
culi levatores chelicerae (Textfig. 84—90, No. 11). Das etwas flache Hinterende des Gehirnes
ist dreilappig und überragt ein wenig die Wurzeln des Nervenpaares der 5. Extremität.
Vorn entspringen am Gehirn in bekannter W e ise die Chelicerennerven (n 1) mit verdickter
Basis. A u f meinen Schnittserien konnte ich ferner einen zarten Pharyngealnerv, sowie
Nervenfasern, welche die lateralen und medianen Sinneshaare innervieren, erkennen; dieselben
werden schon von M is s R u c k e r erwähnt.
b. D a § U n te r s c h lu n d g a n g l io n und d ie v on ihm a b g e h e n d e n p r o s o m a l e n N e r v e n .
Thelyphönidae. Das untere Schlundganglion der Thelyphoniden, welches die Ganglien des
3. bis 14. Metameres umfaßt, ist von relativ geringer Grö ß e ; seine Län ge übertrifft nur wenig
das Doppelte, seine größte Breite wohl kaum mehr als das Eineinhalbfache der entsprechenden
Maße des Oberschlundganglions. Es liegt naturgemäß an der Bauchseite des Prosoma, wo
es sich etwa vom Hinterrande der 2. bis an den Vorderrand der 5. Extremität ausdehnt und
seitlich, namentlich in seinem hinteren T e ile , von dem anteromedianen Coxalapodem der
4. Extremität eingefaßt wird. Im Aufsichtsbilde zeigt das Unterschlundganglion eine ovale
Gestalt, dessen Spitze nach hinten gerichtet ist (Taf. I, Fig. 1 , Textfig. 29, uslg).
Die 5 Hauptnervenpaare, welche vom Unterschlundganglion ausgehen und bekanntlich
der Reihe nach zum 2.— 6 . Extremitätenpaar gehören, erlauben uns eine leichte Orientierung
an demselben.
Die Nerven des v o r d e r s t e n ( z w e i t e n ) P a a r e s sind die stärksten und entsprechend
der La g e der Coxen der 2: Extremität seitlich nach vorne gerichtet, während ihre Wurzeln
unterhalb der Chelicerennervenwurzeln liegen. Jeder der beiden Nerven gabelt sich schon
dicht hinter seiner Wurzel, indem er einen starken innenseitlichen A s t (n 2 cx) abgibt, welcher
die Muskeln und die weichhäutigen Haarfelder des Gnathocoxits innerviert; dieser A s t ist selbst
wieder in mannigfaltiger Weise verzweigt und endet in der Spitze des Gnathocoxits. Der Hauptstamm
(n 2) geht in den Trochanter und die folgenden Beinglieder; schon in dem Basalglied des
Beines (der Coxa) gabelt er sich abermals, was sich dann distalwärts oft wiederholt. Ferner
entspringt ein fe in e r, am Ende verzweigter Nerv (n 2 b) dorsal an der Wurzel des Hauptnerven,
welcher einige Hüftmuskeln der 2. Extremität innerviert. Von untergeordnetem Interesse
ist endlich 1 feine Nervenfaser, welche dicht neben dem letztgenannten Wurzelnerven abgeht
(n 2 a) .
Die Nerven des f o l g e n d e n ( d r i t t e n ) P a a r e s (n 3) sind schwächer als die vorhergehenden,
mehr seitlich und nur wenig nach vorne gerichtet; sie innervieren die dritte, als
eine A r t Fühler fungierende Extremität. Der Hauptnerv bleibt zunächst einfach und gibt
erst in der C o x a einen starken hinteren Seitenast ab, in gleicher Weise wie der entsprechende
Nervenstrang der 2. Extremität. Auch sehen wir wieder einen zarten, distal mehrfach verzweigten
Nerven (n 3 a) dorsal an der Wurzel des Hauptnerven entspringen, der sich schräg
nach vorne und zugleich nach oben wendet und mehrere Hüftmuskeln der 2. Extremität,
vielleicht auch der Cheliceren versorgt. Ein zweiter, noch feinerer und anscheinend einfacher
Nerv (n 3 b) geht hinter diesem ab und ist seitwärts gerichtet.
Die Nerven des weiter f o l g e n d e n ( v i e r t e n ) P a a r e s (n 4) sind von der Stärke des
vorhergehenden, oder ein wenig schwächer und genau seitlich verlaufend, soweit ihre La g e
in der Hüfte der 4. Extremität in Betracht kommt. Der Hauptnerv gibt dicht hinter seiner
Wurzel einen vorderen Seitennerv (9 4 z) ab; dorsal entspringt an ihr ein starker A s t (n 4 c),
der sich bald gabelt und in erster Linie die Hüftmuskeln des 4. Extremitätenpaares versorgt.
Endlich sind demselben Nervenpaar vielleicht noch zwei feine, einfache, seitlich gerichtete
Nerven (n 4 a und b) zuzurechnen, welche dicht vor der Wurzel desselben und hinter dem
zuletzt erwähnten dorsalen Wurzelnerven des dritten Nervenpaares (n 3 b) abgehen.
Die Nerven des fü n f t e n P a a r e s (n 5) verlaufen von ihrer etwa in der Mitte der Coxen
der 4. Extremität gelegenen Wurzel zunächst nach hinten und biegen dann seitwärts in die
Hüften der fünften ein, um hier bald einen vorderen Seitenast abzugeben. Die Hauptnerven
liegen an der Biegungsstelle unter dem Hinterrande des anteromedianen Coxalapodemes der
4. Extremität, eine Tatsache, die bei der Präparation besonders zu beachten ist. Von dorsalen
Wurzelzweignerven haben wir 3 zu verzeichnen, zwei vordere seitliche, sehr zarte, die
gleichfalls hinter jenem Apodem umbiegen und Muskeln der 4. und 5. Extremität innervieren;
der hintere, innere (n 5 c) ist kräftiger und zeigt eine verbreiterte Basis; er geht wie der