hatte sich auf der v e n t r a l e n Wand desselben, teilweise schon zu beträchtlicher Größe,
entwickelt; im Unterschiede zu den Palpigraden, Thelyphoniden und Amblypygen waren aber
auch zahlreiche, meist ziemlich junge Eier an der d o r s a l e n Wand des Ovariums ausgebildet
(Textfig. 80). Am vorderen Rande des 4. Segmentes geht das unpaare Ovarium in die paarigen,
engröhrigen E i l e i t e r über, die wie bei den bisher betrachteten Formen in den U t e r u s
in t e r n u s f em in in u s münden, der auch hier direkt in den chitinisierten U t e r u s e x t e r n u s
übergeht, um sich ähnlich wie bei Amblypygen und den nahe verwandten Thelypkonen nach
außen zu öffnen (Taf. V , Fig. 62, go).
Auch hier finden wir der ventralen Wand des Uterus externus einen an der Spitze
p a a r i g e n A n h a n g eingelagert, der jedenfalls dem entsprechenden von Koenenia homolog
ist; das 3. Segment ist jedoch bei den Schizonotiden anhangslös (Taf. V, Fig. 62, göap).
A u f der Ventralseite des Uterus externus münden
4 R e c e p t a c u l a s e m in i s , deren Gestalt aus Fig> 62,
Taf. V und Textfig. 78 a zu ersehen ist; sie sind stark
chitinisiert, meist einfach, doch fand ich einmal 2 Endbläschen
in Verbindung mit einem Ausführungsgang; die A u s führungsgänge
sind relativ lang und sehr engröhrig. Die
Endbläschen waren bei jenem einen von mir auf Schnitten
untersuchten Tier dicht mit s p i r i l l e n k ö p f i g e n Sperma-
tozoen erfüllt.
Die Thelyphoniden zeigen im Bau der weiblichen Geschlechtsorgane
nur wenige Unterschiede von dem bereits
Gesagten. Das O v a r iu m ist für gewöhnlich p a a r i g und
erstreckt sich vom Ende des 4. bis ins 8. Segment des
Hinterleibes. Die Ovarialschläuche, an denen n u r v e n t r a l
und s e i t l i c h sich Eier entwickeln, sind bei erwachsenen
Tieren so breit, daß sie durch die sie seitlich begrenzenden
Dorsoventralmuskeln merklich eingeschnürt werden (T e x tfig.
60, ov). An zwei Exemplaren von Thelyphonus caudatus
gelang es mir übrigens, eine Anastomose zwischen
den beiden Eierschläuchen nahe der Übergangsstelle in die
Eileiter zu beobachten, von der bereits T a r n a n i (65) berichte
t hat. Die O v id u k t e sind entsprechend der Größe der
Thelyphonen relativ breite Schläuche, die sich kurz vor ihrer
Einmündung in den unpaaren Uterus internus femininus
etwas erweitern; ihre Mündungen liegen seitlich am Vorderrande
des U t e r u s in t e r n u s , wie bei den Amblypygen
urst 1 ut. int.
Fig. 60.
Mastigoproctus giganteus (H. Luc.) $.
Das Präparat entspricht im wesentlichen
dem der Textfig. 58. Das Ovarium (ov) ist
seiner ganzen Länge nach paarig, von den
Lungen sind die Blätter entfernt worden und
nur die äußeren Luftkammem gezeichnet.
und Schizonotiden. Der letztere ist, wie bei den übrigen Pedipalpen, bedeutend breiter als
lang und geht ohne Einschnürung in den U t e r u s e x t e r n u s über (cf. Taf. V, Fig. 58 u. 60).
Dieser ist durch den Besitz zw e ie r , seitlich gelegener, relativ großer R e c e p t a c u l a
s em in i s ausgezeichnet, welche T a r n a n i zuerst aufgefunden hat (rc. sem., Taf. V, Fig. 57
bis 61). Um deren Eingang ist meist eine kräftige, dunkel pigmentierte C h i t i n s p a n g e ausgebildet,
welche 2 verschiedenen Muskeln zur Anheftung dient; die Chitinspange ist dorsal
gelegen und nicht zu einem Ringe geschlossen (Taf. V, Fig. 60, rc. sem. shl.). Der eine
der beiden Muskeln geht seitlich von dem Vorderrande des Genitaloperculums aus, um an
dem vorderen Ende der Spange zu inserieren (162, Taf. V, Fig. 58, 60). Der andere, dessen
Insertion mir nur bei einem Mastigoproctus giganteus ^ an der Chitinspange wahrscheinlich
erschien (cf. Taf. V, Fig. 58, No. 169, rechts), geht innenseitlich vom vordersten Zipfel des
auch hier in besonderer Größe vorhandenen Apodemes des 3. Dorsoventralmuskels (No. 93)
aus. Der letztgenannte Muskel ist bei Thelyphonus caudatus nur undeutlich, wenn überhaupt
ausgebildet. Die Wirkungsweise der beiden Muskeln ist mir nicht klar geworden; vielleicht
bewirken sie bei ihrer Kontraktion eine Senkung der bewußten Chitinspange und somit ein
Schließen des Receptaculums. Dieses ist selbst von einer deutlichen Muskularis umgeben,
die bei der Entleerung seines Inhaltes in Aktion tritt. — Bei Mastigoproctus giganteus finden
hz dvm 3 (93) chy
sem. shl.- . ovd opn ut.ext. 167 b Igp 1
F ig . 61. F>S- 62-
Thelyphonus caudatus (L.) $.
Schematisierte Schnitte durch das Genitalsegment und zwar 61 in der Breite der Receptacula seminis und ihrer Öffnungen
(rc. sem.); 62 in der Breite des 3. Dorsoventralmuskelpaafes (dvm 3) und des hinteren Teiles des Uterus externus. chy bezeichnet
die Divertikel des Chylusdarmes, hz das Herz und opn die mittlere opistosomale Nervenkette. In 61, sieht man
den verbreiterten Endteil der Ovidukte (ovd), die in Falten gelegte Wandung der Receptacula (rc. sem.) und die fächerförmig
angeordneten Blätter des ersten Lungenpaares (Igp 1), von dessen äußerer Luftkammer erst kleine Räume zu sehen
sind. Der Raum über dem Uterus externus wird von den nicht gezeichneten Segmentalmuskeln angefüllt. In 62 ist das
erste Lungenpaar in der Gegend des Pneumostoms, vom zweiten sind nur die vordersten Enden der Blätter getroffen,
seitlich vom Uterus externus sieht man die hohlen Apodeme ausgehen, auf denen das 3. Dorsoventralmuskelpaar mit
seinem unteren Ende aufsitzt.
U f o außerdem 2 größere, gleichfalls stark chitinisierte und dunkel .pigmentierte Plättcheij, an
der Ventralseite d e s Ä e r u s externus, 'gerade hinter der Ob*garig#|öhe vom U ten jgin te rn u s
in den ersteren (Taf. V, F lg . 61, sp); auch diese dienen einigen Muskeln zur Insertion und
vielleicht einem Verschieben der den Ute#fp|passierenden Eier.
P)er U t e r u s e x t e r n u s zeigt endlich jio ch die bereits von den anderen Typen her
bekannten und oben schon erwähnten A p o d e m e , | g n die„«ich daseS- Dorsoventralmuskelpaar
ansetzt; sie haben, von oben gesehen, mcis’i eine spitzova'.e»Gestalt (Taf. V, F ig. 57
bis 60, No. 93).
- B e i ’Eheiyphonmt (caudatus) undäfen übrigen von mir untersuchten^gattungen konnte ich
im Uterus?: e x te rn » « k e in e Bildung auffinden, die dem dort gelegenen A n h a n g s p a a r der