vom 2. Tergit zum 1. Sternit verläuft, und das 3. und 4. Paar ventral über dem 2. und
3. Sternit zu liegen scheinen. Letzteres trifft auch zu; wie wir aber sahen, gehören die
Apodeme, auf denen sie mit ihrer unteren Haftfläche sitzen, morphologisch dem 3. und 4.
Sternit an, und das Beachtenswerte ist, daß das 2. Sternit trotz seiner besonderen Größe
dem ihm zukommenden Dorsoventralmuskelpaar nicht zur Insertion dient; und da diese auf
das 1 . Sternit verlagert worden ist, jso mußte das 1 . Paar notwendigerweise auf das proso-
male Entosternum zu sitzen-kommen.
Tarantuliden (Taf. III, Fig. 14}. In Bezug auf die medianen Tergosternalmuskeln der
ersten 8 Segmente f!fes' H in te r le i« ; herrscht eine vollkommene Übereinstimmung zwischen
den kqlopeltiden Pedipalpen. Wir finden bei den Tarantuliden ebenfalls 8 Paar (86___93),
deren Anordnung genau die gleiche , ist wie bei den Thelyphoniden Bemerkt mag Jedoch
werden, daß (diese Muskeln den Tarantuliden zarter sind a lp bei jenen, und daß auch
das 2. Paar dotsal am Vorderrande des 2. Urotergits befestigt ¡st.
Hinzu kommt bei ihnen aber ein weiteres dem Aftersegment angehörendes Paar, däs"
das 12. Tergit mit dem 12, Sternit verbindet (94). Bei den anderen Pedjpalpen fehlt dies
Muskelpaar infolge der ringförmigen Chitinisierung des Afrorsegmcnte.s.
Trithyreus (Textfig. 20). Zum Unterschiede von den eben besprochenen Formen finden
wir bei Trithyreus. cambridgei nur noch 7 Paar medianer Üorsoventralmuskeln (d vm B ) .7),
trotzdem die Zahl der I lmterieib.ssegmente die Äfeiche ist w i l f c i jenen. E s / e h l p .B letzte
Paar, welches dem 8. Segment angehört. An den vorderen 3 Paaren konstatieren wir die
gleichen Eigentümlichkeiten, von denen bereits die Rede war.
Koenenia (Textfig. 21). Ein weiteres Dorsoventralmuskelpaar ist bei Koenenia (mirabilis
und wheeleri) verschwunden, so daß wir deren nur noch 6 vorfinden, welche dem 1 .—6. Segment
des Opisthosoma eigen sind. Das 1 . Paar haftet ventral gleichfalls dem Entosternum
an (dvm 1 ; cf. auch Textfig. 17), das 2. Paar aber normal auf der Vorderfläche des 2. Ster-
nits, sodaß das äußerst zarte 1. Urosternit frei von solchen Muskeln ist. Das 3. Paar ist
ventral etwa an der Übergangsstelle vom 2. zum 3. Segment, nahe der seitlichen Öffnung
des Uterus externus, inseriert. Die folgenden 3 Paare sitzen dorsal vor der Mitte der entsprechenden
Tergite, ventral dagegen nahe den (Segment-) Grenzen vom 3. zum 4., vom 4.
zum 5. und von diesem zum 6. Segment.
b. Die lateralen Tergosternalmuskeln.
P r o s oma.
Thelyphoniden. Im hinteren Teile des Seitenrandes findet man verschiedene nicht sehr
faserreiche Muskeln von der Verbindungshaut, welche zwischen den Coxen der hinteren Beinpaare
und dem Carapax liegt, nach den darüber gelegenen Teilen des Rückenschildes hinziehen
(x, Taf. II, Fig. 7). Wahrscheinlich haben wir es hier mit Resten von Muskeln zu
tun, die den Lateralmuskeln des Hinterleibes gleichwertig sind; beim Abheben des Carapax
durchschneidet man sie meist.
Tarantuliden. In ähnlicher Weise ist auch hier die Verbindungshaut, resp. die in Kapitel
I erwähnte Schnürspange, die zwischen den prosomalen Extremitäten und dem Carapax
liegt, mit diesem verbunden, doch sind die Fasern kleiner und nicht zu einzelnen Muskeln
gruppiert, vielmehr rings um den seitlichen und hinteren Teil des Carapax herumlaufend. In
den Figuren .10—12 (Taf. II) sind sie nicht zur Darstellung gebracht.
O p is th o s om a .
Thelyphoniden (Taf. III, V, VI, Fig. 13,60,78 u. Textfig. 61 b). Im 2.—9. Segment verbinden
schmale Muskeln Tergite und Sternite mit der zwischen beiden sich ausbreitenden Zwischenhaut
(120—127, 129—136) und zwischen beiden Muskelreihen laufen zahlreiche F asern, welche
dieselben gegenseitig verbinden (119), sodaß es den Anschein gewährt, als hätte man es mit
einem erst nachträglich gespaltenen Muskelbande auf jeder Seite des Hinterleibes zu tun.
Dies dürfte auch tatsächlich der Fall sein, und es wird somit dies Muskelband zu einer Serie
lateraler Dorsoventralmuskeln, die von Tergit zu Sternit laufen und erst nachträglich sich
der Pleuralwand des Opisthosoma angelegt haben. In dieser beobachten wir entsprechend den
erst genannten 3 Muskelreihen meist zwei sehr deutliche Längsfurchen (bei Uropygen und
Tarantuliden). Auf der Ventralseite ist das vorderste Paar übrigens bisweilen ziemlich kräftig
entwickelt (Taf. VI, Fig. 78, No. 129). Niemals sah ich Muskeln dieser Serie an die Wände
der äußeren Luftkammern gehen, wie es bei Trithyreus und den Tarantuliden der Fall ist.
Tarantuliden (Taf. III, Fig. 14, Textfig. 104. 113). Wir finden bei ihnen dieselbe
prinzipielle Anordnung dieser Muskelreihen, welche dorsal mit dem 1., ventral mit dem 2.
Segment beginnen, und sich nach hinten zu, allmählich an Größe abnehmend, bis ins 11. Segment
fortsetzen (125^—134, 135— 1 4 2 , 143). Relativ breit werden diese Muskeln auch hier
ventral in den vorderen Segmenten (Taf. V, Fig. 63, No. 135. 136) und einige Faserbündel
derselben verlaufen an die Hinterwand der äußeren Luftkammer (135 a, 136 a), die zu erweitern
sie jedenfalls bestimmt sind (siehe auch Abschnitt 6 a).
Trithyreus und Koenenia. Querschnitte durch den Hinterleib von Trithyreus überzeugten
mich, daß auch bei ihm die gleichen Muskeln ausgebildet sind (Textfig. 76, 77, 79, 80),
während ich bei Koenenia keine Spur derselben habe entdecken können, was wohl mit dem
Schwunde stärkerer Chitinplatten Zusammenhängen dürfte.
3. Muskeln, verbunden mit dem prosomalen Entosternum
Von Muskeln dieser Gruppen haben wir zwei verschiedene Arten zu unterscheiden.
Einmal solche, welche direkt in das Gewebe des Entosternums als Apophysenendmuskel übergehen,
dann solche, denen das Entosternum nur zur Insertion dient.
a. A p o p h y s e n e n dm u s k e l.
Im Abschnitt VIB lernten wir die entosternalen Apophysen bereits kennen, und die
entsprechenden Muskeln können hier deshalb kurz abgehandelt werden; hauptsächlich will ich
mich darauf beschränken, ihre Lage im Prosoma bei den Thelyphoniden und Tarantuliden
genauer zu bestimmen.
Thelyphoniden (Taf. II, Fig. 7—9 Und Textfig. 15, 16, 22). Die Lage, welche die Endmuskeln
der d o r s a l e n 6 Apophysenpaare des Entosternums einnehmen, geht wohl am besten
aus Textfig. 22 hervor (cf. auch Taf. II, Fig. 7. 8). Das vorderste Paar (27, a) liegt auf