nur durch die Coxopodite verbunden sind. Auf der Unterseite stoßen die; Hüften wie b e i den
Schizonotiden in der Medianlinie zusammen und bilden miteinander ein Gelenk, welches nur
eine sehr geringe, Bewegung der Hüften nach Art eines. Klappscharniereigjerlauben S p rite ,
indem das,:ia b rum zwischen ihnen zusammengedrückf wird (Poedock). Diese wird durch
eine geeignete Chitinisierung dps letzteren, resp, d | | „Clypeus“ ermöglicht und durch den
in Taf. IV, Fig. 45 dargestellten Coactor coxarum primi paris (Muskel Np. 69) ausgefiikrt,
der übrigens auch bei Trithyreus Vorkommen dürfte. Auf der Oberseite erkennen wir wieder
die bekannte „Hüftleiste“, außerdem noch eine zweite Leiste' vor jener, welche das weichhäutige
Haarfeld des Coxopodits hinten abgrenzt und dann weiter mit der Naht zusammenfällt,
welch® die Coxa mit der unteren Gaumenplatte und dem Labrum bildet (Taf. II, IV,; Fig. 9
und 45, n), diel-wir auch bei Trithyreus angedeutet finden (Taf. IV, Fig. 44). Die Gestalt
des großen i .a br o c o x a ! a p o d ome s (apd. lbr. + cx 1 ant.) ist nicht erheblich von der. verschieden,
welche wir bei Trithyreus antreffen. Endlich ist noch der bei vielen ThetyptuMtiden
nachzuweisende Re s t d e s l a b i a l e n De u 16 sternumäifCst. II),* von dem ich weiter Illen
schon sprach, zu vermerken; ;e r findet sich nahe der vorderen Grenzeiftei Verwachsungszone
der beiden Coxen auf der Ventral(hinter)seite (Taf. IV, Ffg, 47, Textfig. 5)..
; Wie die Palpigraden und Uropygen, so haben auejp die Amblypygen eine Mundbildung,
welche für sic .spezifisch ist, was meiner Ansicht nach beweist, daß der in mancher Beziehung
allerdings eigenartige Mund von Koenenin. keinen stichhaltigen Grund dafür abgeben kann,
diese Form von den übrigen Phdipalpen als Ordnung abzutrennen. Die Üb e r e i n s t immu n g e n
zwischen Uro- rmiLxAmblypygen beschränken sich auf die Ausbildung typischefö^oxopodite
mit einem innenseitigen, weichhäutigen Haarfiite;; eines labraleri .und vorderer Coxäläpödeme,
sowie die dorsolaterale Durchschnürung des Hüftkörpers; letzteren fehlen dagegen die obere
und untere Gaumenplatte, jeglicher Rest des. labialen Deutosternums,: und ih r ^ H x e n ( d H
2 . Kxtremhätcnpaares) sind frei und nicht mit einander verwachsen.; wie bei den Uropygen-,
ihre Oberlippe istjjganz abweichend gebaut und ihre Mundöffnung entspricht, w iE P * o c k
richtig hervorgehoben hat, der „inneren“ der geschwänzten Pedipalpeit
Das L a b r um ist bei allen Amhtyfygen relativ klein und überhängt die Mtmdöffnung
(Taf. IV, Fig. 48, lbr). Es zerfällt bisweilen (z. B. bei Phrynichus b ^ llife r [Gerat.],
Arten etc,) in einen proximalen, nützlich -gefalteten und,reinen distalen, ahigrundeten und
mehr oder minder stark behaarten) nur selten gleichfalls schwach gefalteten Abschnitt, die
vielleicht den beiden, im spezielleren Cl y p e u s und L a b r um bezeichneten Teilender Thely-
phonen-Oberlippe entsprechen.
Unter dem Labrum liegt die Mundöffnung, welche direkt in den dreikantigen P h a r y n x
führt, den wir nachher noch näher kennnen lernen werden’ und dessen vorderster Abschnitt
n i c h t zu einer „ ä ü f e e n Mundhöhle“;,differenziert ist. Dies hatjljeinen Grund offenbar ,in
dem Freibleiben der Hüftglieder des 2. Extremitätenpaares- und der relativ geringen Große
der Oberlippe.
Die fraglichen H ü f t e n zeigen nur wenig Übereinstimmung .mit den entsprechenden der
Tkelyphonen. Zwar finden wir leicht die gleiche „C o x a l l e i s t e “ auf ihrer Ober(vorder)-
seite (Taf. II, IV, Fig. 12, 46, cl), die v o r d e r e n C o x a l a p o d eme (Taf. II, Fig. 12, apd. ant. 1)
und die D u r c h s c h n ü r u n g s s t e l l e d e s H ü f t k ö r p e r s dorsolateral an seinem distalen
Ende, aber die Gestalt der .einzelnen Teile der Coxen ist recht abweichend. Die Apodeme ,
sind breit, relativ kurz, mit einem häutigen, unpigmentierten Saum versehen und gegenseitig
nur an einer schmalen Stelle hinter dem Labrum durch das labrale Apodem (ap. sch.) miteinander
verbunden. Die Figuren 11, 12, 46, Taf. II, IV veranschaulichen ihre bei einigen
Tarantuliden auftretende Form, die nebenbei bemerkt nicht immer die gleiche ist, indem sie
in unwesentlichen Punkten variiert. Das l a b r a l e Ap o d em (Taf. IV, Fig. 46, 48) nimmt
zum Labrum eine erheblich andere Lage ein als bei den Uropygen. Zwar ist es mit seiner
unteren Vorderecke fest mit diesem und auch den seitlich gelegenen Coxalapodemen verbunden
(cf. Taf. II, IV, Fig: 1 1 , 46), während es aber bei den Uropygen und den anderen
Arachniden, bei denen es vorkommt, frei nach hinten in das Innere des Körpers vorragt,
ohne unmittelbar mit der die beiden Cheliceren trennenden Scheidewand (Taf. IV, Fig. 48,
ap. sch) zusammenzuhängen, ist letzteres gerade bei den Amblypygen der Fall und auch
schon von P o c o c k dargestellt. Das labrale Apodem ist bisweilen namentlich an seiner Basis
stärker chitinisiert, sein oberer Rand nach hinten absteigend, sein unterer einigermaßen wagerecht
und mit 2 schmalen seitlichen Flügeln ausgestattet, von denen der Dilatator pharyngidis
superior (Muskel No. 38) ausgeht.
Ventral stoßen die Coxen nur in ihrem hinteren Teile unmittelbar aneinander, ein Sternum,
wie wir es in einem kleinen Rest noch bei Thelyphonus fanden und wie es allgemein den
Araneen zukömmt, fehlt ihrem Segmente; statt dessen hat bei ihnen bekanntermaßen das
T r i t o s t e r n um eine Art l a b i a l e r F u n k t i o n übernommen (cf. Taf.II, IV, Fig. 12,48, st. III).
Die G n a t h o e o x i t e laufen nicht so spitz aus wie bei den Thelyphoniden; ihre ganze
Innenfläche ist bis an die Mundöffnung heran in der aus Taf. II, IV, Fig. 12, 46, 48 zu ersehenden
Ausdehnung weichhäutig und in charakteristischer Weise mit verschiedenartigen Haaren
und Porenkanälen besetzt, auf deren nähere Beschreibung ich mich hier nicht einlassen kann;
übrigens lassen sich in der Anordnung jener Haare einige Beziehungen zu den Thelyphoniden
nach weisen. Wichtig und von besonderem Interesse ist für uns nur eine eigentümliche, von
G a u b e r t (23) mit einem von M a c L e o d (43) für ähnliche Bildungen der Scorpione und
Opiliönen gebrauchten Terminus „ P s e u d o t r a c h e a “ genannte Differenzierung jenes weich-
häutigen Coxalfeldes. Dieselbe liegt in „a sharply defined, elongate, pubescent area (P o c o ck )“,
welche hinten bis an die Mundöffnung herangeht und sich hier mit jener der anderseitigen
Coxa berührt (cf. Taf. IV, Fig. 48). Bei oberflächlicher Betrachtung sieht diese Area fein
quergestreift aus, bei näherer Untersuchung erweist sich die scheinbare Querstreifung aber
als eine zarte Pubeszierung; die feinen Haare sind in jenen Querreihen angeordnet und mit
ihrer Spitze nach unten gerichtet. Die Länge der Area variiert bei den verschiedenen Formen,
allen gemeinsam ist aber ein schmaler Längskanal^pTaf. IV, Fig. 48, pstr), der an der Mundöffnung
beginnt und ganz oder fast ganz bis zum distalen Ende der Area zu verfolgen ist.
Die oben erwähnten Haare finden sich n u r d o r s a l von diesem Kanal, unter ihm habe ich
keine entdecken können (cf. den Schnitt Taf. III, Fig. 20). Direkt vor dem eigentlichen
Munde kommunizieren die Kanäle der beiderseitigen Felder miteinander, sie sind es, welche
Gau b e r t als „Pseudotrachea“ interpretiert hat. Ihr Integument ist vonz ahlreichen Porenkanälen
durchsetzt und ihr Lumen oft mit feinen Konkrementen erfüllt, die an jene erinnern,
welche Be r t k au (9) bei der Oberlippen- und Maxillardrüse der Araneen beschrieben hat und
welche durch jene Kanäle als Sekrete dort gelegener ein- oder mehrzelliger Hautdrüsen nach
außen in die Pseudotrachea gelangt sein dürften. Von ihr erwähnt übrigens Pocock nichts.