
 
        
         
		s c h r ä n k t ;   die  ventrale  Gruppe,  besonders  die  deskriptiv  ziemlich  stark  beteiligte  Schwanzzelle  
 spielt  keine  Rolle  dabei  und  ist  zu  entbehren.  Es   genügt  darum,  wenn  die  Ektodermzellen  
 selber  typisch  zueinander  gelagert  sind.  Bei  unserem  Riesen  ermöglichte  der  glückliche  
 Umstand,  daß  die  vier  ektodermalen  Mutterzellen  noch  im  Moment  ihrer  Durchschnürung  
 in  vorschriftsmäßige  Gruppierung  gelangten,  den  typischen  Ablauf  der  neuen  Dis lokationsvorgänge. 
 ö.  Spezialordnung  auf  späteren  Stufen  und  Abschluss. 
 1. 
 E s   wäre  natürlich  gut,  wenn  wir  die  Beweisführung,  die bis  zum  Ende  des  Stadium X V I   
 für  alle  Vorgänge  aktiver  Selbstordnung  so  wohl  gelungen  ist,  auch  auf  die  älteren  Stadien  
 mit  ihren  wichtigen  Dislokationen  ausdehnen  könnten.  Leider  bietet  mein  Material  hierzu  
 wenig  Gelegenheit. 
 Bei  allen  T-Riesen  des  ersten  Typus  wird,  wie  wir  kürzlich  erfahren  haben,  die  A n ordnung  
 der  V e n t r a l f a m i l i e   spätestens  von  ihrer  sechzehnzelligen  Stufe  ab  durch  improvisierte  
 Gleitbewegungen  abnorm.  Natürlich  wächst  mit  dem  Verluste  der  typischen  A n fangsstellungen  
 die  Schwierigkeit,  vorgeschriebene  aktive  Dislokationen,  die  schon  durch  
 fehlerhafte  Massenkorrelation  so  stark  behindert  sind,  noch  regelrecht  zur  Ausführung  zu  
 bringen,  außerordentlich.  Und  da  obendrein  der  Gesundheitszustand  dieser Riesen  von Stufe  
 zu  Stufe  heruntergeht,  so  ist  kein  Wunder,  wenn  es  mir  bisher  kaum  jemals  gelang,  typisch  
 selbstordnende  Vorgänge  der  späteren  Stadien,  z.  B.  schon  die  Versenkung  des  Darmes,  mit  
 einiger  Deutlichkeit  an  ihnen  aufzufinden.  —   Immerhin  sei  daran  erinnert,  daß  bei  dem  auf  
 Ta f.  II,  Fig.  17  dargestellten  T-Riesen  die  typische  mediane  T r e n n u n g   d e s   S c h w e s t e r n p 
 a a r e s   m s t   u n d   /iot  unter  äußerst  abnormen Verhältnissen  der Nachbarschaft  und  Massenkorrelation  
 vorschriftsmäßig  eingetreten  war. 
 Auch  die  beiden  Riesen  vom  zweiten  Typus  kommen  für  die  Analyse  der  fraglichen  
 Erscheinungen  nicht  mehr  in  Betracht.  Der  eine  von  ihnen  ging  durch  Platzen  seiner Schale  
 zu  Grunde,  ehe  seine  Ventralfamilie  sechzehnzeilig  geworden  war.  Und  bei  dem  ändern,  
 unserem  Musterriesen,  versank  zwar  das  Entoderm  zur  richtigen  Zeit  und  in  der  typischen  
 Weise  (Taf.  III,  Fig.  43);  da  aber  die  Nachbarschaftsverhältnisse  der  versinkenden  Zellen  
 mit  den  normalen  fast  völlig  übereinstimmten,  so  hat  der  F all  natürlich  keinen  besonderen  
 analytischen  Wert. 
 Nicht  günstiger  liegen  die  Dinge  bezüglich  des  p r im ä r e n   E k t o d e rm s .   In  der  
 Periode  X I I— X V I   hatte  nur  ein  einziger  T-Riese  vom  zweiten  Typus  die  vollkommen  
 typische  Anordnung  seiner  acht  Ektodermzellen  durchgesetzt  und  schien  nicht  üble  Aussicht  
 zu  haben,  auch  fernerhin  vorschriftsmäßige  Dislokationen  des  Ektoderms  in  nachweisbarer  
 Form  zu  produzieren.  A ber  dieser  eine  Riese  verunglückte,  wie  eben  erwähnt,  noch  während  
 der  nächsten  Klüftungsperiode.  Von  allen  übrigen,  die  schon  auf  der  vorigen  Stufe  kein  
 positives  Resultat  ergaben,  war  vorauszusehen,  daß  sie  in  späteren  Stadien  der  Ektodermentwickelung  
 wiederum  und  erst  recht  versagen  müßten.  Das  Ektoderm  dieser  Riesen  verhielt  
 sich  auch  fernerhin  durchweg  so,  als  würden  alle  Gleitbewegungen,.  die  seine  Zellen 
 innerhalb  dei  Fläche  des  Epithels  zur  Ausführung  brachten,  lediglich  von  den  Forderungen  
 des  Plateauschen  Prinzipes  dirigiert.  A n   Stelle  der  höchst  charakteristisch  geformten  W ö lbung, 
   die  das  ektodermale  Epithel  des  normalen  Keimes  auf  Grund  der  aktiven  Zelldislokationen  
 gewinnt  und  von  Stufe  zu  Stufe  verändert,  entstand  bei  den  Riesen  des  ersten  
 Typus  allemal  eine  weite,  leere,  annähernd  kugelrunde  Blase,  die  nur  an  ihrem  unteren Ende  
 geöffnet  und  hier  in  unregelmäßiger,  offenbar  durch  Massenkorrelation  bestimmter  Grenzlinie  
 lückenlos  mit  der  Ventralgruppe  verbunden  war  (Taf.  I,  Fig.  9— 12;  Taf.  II,  Fig.  17,  18).  
 Besonders  rein  prägte  sich  diese  Gestaltungsart  am  isolierten  Ektoderm  des  Dreifachzwillings  
 a u s :  dasselbe  glich  im  sechzehnzeiligen  Stadium  einer  regulär  gebauten,  sphärischen Blastula  
 (Taf.  IV ,  Fig.  59).  r 
 A n   dem. Musterriesen  des  zweiten  Typus  (Taf.  III,  Fig.  37— 43)  bemerkte  ich  zwar,  
 daß  die  Blastomere  der  sechzehnzeiligen  Platte  ihre  gegenseitige  La ge  erheblich  veränderten,  
 und  ich  kann  nicht  leugnen,  daß  ein  Teil  der  Bewegungen  den  Eindruck  auf  mich machte,  
 als  wären  sie  aktiv  und  liefen  dem  Prinzipe  der  kleinsten  Flächen  zuwider.  Doch  ging  aus  
 den  fraglichen  Verschiebungen |||S |j  wohl  hauptsächlich  wegen  der  fehlerhaften  Massenkorrelation  
 —   eine  Gesamtgruppierung  des  Ektoderms,  die  der  typischen  ähnlich  gewesen  
 wäre,  nicht  hervor.  Und  ob  im  einzelnen  das  Gleiten  der  Zellen  zu  typischen  Vorgängen  in  
 Beziehung  stand,  blieb  mir  schoh  darum  verborgen,  weil  ich  die  ontogenetische  Bedeutung  
 der  Blastomere  gar  nicht  bis  zu  diesem  Stadium  herauf  ermittelt  hatte.  —   Dennoch  bewies  
 ein  einziger  merkwürdiger  Zug  aus  der  Geschichte  dieses  Riesen  wenigstens  das  unzweifelhaft, 
   daß  an  den  Ordnung  seines  Ektoderms  noch  ein  anderer  und  stärkerer  Faktor,  als  die  
 nach  dem  Plateauschen  Prinzipe  wirkende  „Epithelbildung“   beteiligt war (vgl. p. 24).  Nachdem  
 die  acht  Zellen  der  vorausgegangenen  Stufe  mit  der  Ventralfamilie  prinzipgemäß  enge Nachbarschaft  
 gehalten  hatten,  t r a t   im   S t a d iu m   X X IV   r e c h t s   am   H in t e r r a n d e   d e s   E k t o d 
 e rm s ,   d.  h.  g e r a d e   d o r t ,   wo   e i g e n t l i c h   d i e   N a c h k o m m e n s c h a f t   d e r   v e r s 
 p r e n g t e n   Z e l l e   b l l   h ä t t e   l i e g e n   s o l l e n ,   e in e   t i e f e   L ü c k e   a u f ,   die  sich  dauernd  
 erhielt,  ja   in  der  nächsten  Klüftungsperiode  sogar  noch  deutlicher  wurde  (p.  26;  Taf.  III,  
 Fig.  42).  Unverkennbar  waren  hier  typisch  selbstordnende  Mechanismen  an  typischer Stelle  
 in  Tätigkeit. 
 Endlich  findet  die  von  uns  angestrebte  Beweisführung  noch  in  folgendem  eine  willkommene  
 Stütze.  Ich  habe  früher  (p.  177)  von  Eiern  einer  kranken  Ascaris  gesprochen,  an  
 denen  ein  Teil  der  Ventralfamilie  auf  verschiedenen,  aber  immer  frühen  Stufen  in  eine  
 atypische  und  unvollkommene  Art  der  Fortentwickelung  verfallen war.  Hieraus  ergaben  sich  
 für  das  primäre  Ektoderm  abnorme  Zustände  der  Nachbarschaft  und  —   wenn  auch  in  ge ringerem  
 Grade  —   der  Massenkorrelation.  A b e r   d a s   h in d e r t e   n i c h t ,   d a ß   d ie   t y p i s 
 c h e n   V e r s c h i e b u n g e n   d e r   E k t o d e rm z e l l e n   v o n   S t u f e   zu  S t u f e   v o r s c h r i f t s m 
 ä ß i g   v o n   s t a t t e n   g in g e n ,   und  so  die  Gesamtkonfiguration  dauernd  die  dem  Plateauschen  
 Prinzip  widersprechende  typische  blieb  (Taf.  V,  Fig.  65).  Ja,  bei  diesen  monströsen  
 Gebilden  erwies  sich  die  selbstordnende  Energie  der  Ektodermhaube  als  derartig  unabhängig  
 von  der  Massenkorrelation,  und  so  überlegen  über  die  Faktoren  der  Epithelbildung,  daß  der  
 hintere  Rand  der  Haube  seinen  Anschluß  an  die  pathologisch  veränderte  Ventralfamilie  
 ganz  verlor,  die  Furchungshöhle  aber  offen  mit  dem  Schalenraum  kommunizierte  (Taf.  V,  
 Fig.  65  bis  67).